Programm von Solids4Fun

Einer der Grundbegriffe der Festkörperforschung ist die Tatsache, dass die Eigenschaften eines Stoffes nicht nur von der chemischen Zusammensetzung abhängen, sondern auch von vielen anderen Parametern wie Kristallinität, Defekten, Oberflächeneigenschaften, Reinheit (Dotierstoffe), Größe (Nano-, Meso-, Makroskala), Dimensionalität (0D, 1D, 2D, 3D), Porosität oder Phasen (abhängig von Druck, Temperatur). Nur ein gründliches Verständnis, wie die verschiedenen Parameter die Eigenschaften beeinflussen, kann zu einer gezielten Materialauswahl, Syntheseverfahren, Geräteentwicklung usw. führen.
Im Doktoratskolleg Solids4Fun (Building Solids for Function) wird das Zusammenspiel von Parametern und Eigenschaften exemplarisch für verschiedene Arten von anorganischen Festkörpern untersucht. Dazu gehören insbesondere Oxide, Halbleiter und Intermetalle in verschiedenen Formen, wie dünne Schichten, (Nano-)Komposite, poröse Materialien, Quantenpunkte, photonische Kristalle, Metamaterialien oder Hybridmaterialien.

Forschung und Ausbildung in Solids4Fun werden sich auf vier zentrale Themen konzentrieren, die von den Forschungsaktivitäten der Fakultät abgedeckt werden:

  • Werkstoffe und Synthese
  • Eigenschaften und Funktionsweise
  • Anwendungen und Bauelemente
  • Theorie und Modellierung.

Echte wissenschaftliche und technische Innovationen und bahnbrechende Entwicklungen werden vor allem dann erreicht, wenn Wissenschaftler mit unterschiedlichem Fachwissen ihre Anstrengungen bündeln. Dies gilt insbesondere für die Materialwissenschaft. Ein bekanntes Problem, das bei der Zusammenarbeit von Spezialisten aus verschiedenen Bereichen auftritt, besteht darin, die Sprache und Denkweise des anderen Wissenschaftlers zu verstehen. Solids4Fun beabsichtigt, dieses Problem durch ein sehr interdisziplinäres, aber ausgewogenes Ausbildungsprogramm zu lösen.

Die wissenschaftliche Basis des Ausbildungsprogramms ist die materialbezogene Grundlagenforschung. Es ermöglicht Doktoranden mit unterschiedlichen Masterabschlüssen, von einer Doktorandenschule zu profitieren, die verschiedene wissenschaftliche Bereiche miteinander verbindet. Die Ausbildung von Solids4Fun zielt auf einen breiten Blick auf die Herstellung und die Eigenschaften von Festkörpern aus verschiedenen Perspektiven, d.h. aus der Sicht der Chemie, der Physik, der Materialwissenschaft und der Nanotechnologie sowie aus der Sicht von Experiment und Theorie. Diese umfassende wissenschaftliche Sichtweise auf Feststoffe wird es den Doktoranden ermöglichen, ein breiteres Verständnis dafür zu entwickeln, wie man Feststoffe im Hinblick auf bestimmte Eigenschaften und Anwendungen synthetisiert und optimiert ("designt"). Dies wird auch eine bessere Kommunikation zwischen den Wissenschaften ermöglichen und die Absolventen von Solids4Fun in die Lage versetzen, wissenschaftliche Probleme gemeinsam zu lösen.

Ausbildungsprogramm

Das Hauptziel der Ausbildung ist es, ein kreativer, unabhängiger und international wettbewerbsfähiger Wissenschaftler zu werden. Dies wird durch hochkarätige Promotionsprojekte erreicht. Das Promotionsprogramm Solids4Fun stellt sicher, dass die Studierenden durch den direkten Zugang zu allen Fakultätsmitgliedern mit ihrem unterschiedlichen Hintergrund und ihren Kompetenzen sowie durch Verbindungen zu nationalen und internationalen Forschungsgruppen die größtmögliche fachliche Unterstützung erhalten. Die Abdeckung eines breiten Themenspektrums innerhalb von Solids4Fun wird den Doktoranden einzigartige Forschungs- und Ausbildungsmöglichkeiten bieten.

Das interdisziplinäre Forschungsumfeld und Ausbildungsprogramm von Solids4Fun wird es den Studenten ermöglichen, mit Wissenschaftlern aus anderen Bereichen zu kommunizieren und die verschiedenen Sprachen und Ansätze im Umgang mit wissenschaftlichen Problemen und Herausforderungen kennenzulernen. Da die Materialwissenschaft von Natur aus interdisziplinär ist, haben die Absolventen dieses interdisziplinären DK gute Karrierechancen in der materialbezogenen Industrie. Die breit angelegte Ausbildung im DK gewährleistet ein hohes Qualifikationsprofil, das die jungen Forscherinnen und Forscher ideal für ihre künftige Laufbahn positioniert, sowohl in der Forschung als auch in eher technologisch orientierten Positionen in der Industrie.

Den Doktortitel erhalten die DK-Studenten, die neben allen Anforderungen nach der Hochschulordnung

  • hochwertige wissenschaftliche Forschung in einem interdisziplinären Kontext betrieben haben
  • das DK-Curriculum erfolgreich absolviert haben
  • die Ergebnisse ihrer Forschung auf internationalen Workshops oder Konferenzen präsentiert haben
  • an Seminaren und Sommerakademien teilgenommen haben