Die folgenden Dissertationsprojekte werden zur Zeit am Forschungsbereich Soziologie bearbeitet:

Energiekonsum, Stadt & soziale Milieus

Nadine Haufe

Geplante Fertigstellung: 2024

Betreuung: Jens Dangschat

Mit den immer deutlicher werdenden Auswirkungen des Klimawandels und Diskussionen um die Energie- und Verkehrswende sowie der Forderung nach lebenswerten Städten wächst die Einsicht, dass auch der individuelle Konsum von Energie in Städten sich ändern muss, um die Klimaziele von Paris zu erreichen und damit negative Langzeitfolgen für Umwelt und Gesellschaft zu begrenzen.

Um die Effektivität von Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Energiekonsumpraktiken in den CO2-intensiven Bereichen Wohnen und Mobilität zu steigern, wird seit einigen Jahren anhand von sozialen Milieus, d.h. mit einstellungsbasierten Ansätzen, die Bevölkerung in (Ziel-)Gruppen segmentiert – allzu häufig bleiben jedoch räumlich-materielle Aspekte unberücksichtigt und gewünschte Erfolge hinter den Erwartungen zurück.

Ziel der Dissertation ist es, ein milieuspezifisches Modell zur Beschreibung und Erklärung des individuellen Energiekonsums in den Bereichen Wohnen und Mobilität unter Einbeziehung der räumlich-materiellen Dimensionen zu bestimmen, um ökologisch nachhaltigen Energiekonsum mit zielgruppengenauer Ansprache besser zu fördern. Sozial-räumliche Bedingungen für ökologisch nachhaltigen Energiekonsum in der Stadt und milieuspezifische Barrieren für Verhaltensveränderungen in den Bereichen Mobilität und Wohnen werden, auf Basis einer Wiener Studie, identifiziert und daraus Konsequenzen für das Handeln gesellschaftlicher Akteure (Politik, Kommunen, Unternehmen, Verbände, Initiativen) bzw. das Setzen von Maßnahmen (Informationskampagnen, Förderpolitik, ordnungsrechtliche Instrumente) abgeleitet.

Arbeitstitel „Die lernende Stadt“

Anna Caroline Aigner

Geplante Fertigstellung: 2027

Betreuung: Simon Güntner

Das Dissertationsvorhaben von Anna Aigner fokussiert sich auf die Beziehung zwischen Experimentieren und Lernen in städtischen Gebieten, insbesondere darauf, wie städtische Akteur:innen durch experimentelle Interventionen lernen können, Stadtentwicklungsprozesse zu verbessern und urbane Resilienz gegenüber dem Klimawandel zu fördern. Durch die Untersuchung gelungener städtischer Experimente, wie dem Wiener Klimateam, soll herausgearbeitet werden, wie diese Interventionen zu einem verbesserten Verständnis von und zur Anpassung an soziale und ökologische Herausforderungen beitragen sowie welchen Einfluss sie auf langfristige Stadtplanungspraktiken haben. Der Fokus liegt darauf herauszuarbeiten, wie das Lernen aus diesen Experimenten neue Handlungsweisen und Praktiken in der Stadtentwicklung beeinflusst und institutionalisiert.