Erste Frauenreferentin der HTU

Ein Frauenreferat an der HTU wird gegründet!

Schon am 20.11.1982 wurde ein Antrag zur Gründung eines Frauenreferats am Hauptausschuss der TU/Wien eingereicht. Dieses Papier beschreibt die Idee des neuzugründenden Referats folgendermaßen: Die besondere Benachteiligung der Frau in der Gesellschaft zeigt sich auch für die Situation der Studentin. Deshalb halten wir es für wichtig auch auf der TU Möglichkeiten zur Bewusstwerdung dieser Situation anzubieten und Hilfestellung zur Veränderung der Lage der Studentin zu bieten. Aus diesen Gründen fordern wir vom Hauptausschuss der ÖH/TU ein Referat für Frauen.

Wir stellen uns folgende Aufgaben vor:

Die Probleme, denen sich Studentinnen ausgesetzt sehen, sind:

a)   studienspezifische Probleme

b)   soziale Probleme

c)   Berufliche und gesamtgesellschaftliche Probleme

Die Ausführungen zu den einzelnen Unterpunkten a bis c sind im Antrag nachzulesen! Die Ausführungen tragen das Handzeichen der Architektinnen, und beinhalten die Forderung nach einem Frauenraum an der TU-Wien nach dem Vorbild des UNI-Frauenortes in der Berggasse (UFO), der auch von den TU-Frauen mit genutzt wurde.

Endlich am 10.5. 1983 um 17:00 im Besprechungszimmer findet die 4. Hauptausschusssitzung der TU-Wien im Studienjahr 1982/83 statt. (Zur Einladung und zum Protokoll) TOP 6 lautet Änderung der Geschäftsordnung bezüglich der Einrichtung eines Frauenreferats. Endlich deshalb, weil schon in der dritten Hauptausschusssitzung vom 25.4.83 der TOP 8 Änderung der Geschäftsordnung bezüglich der Einrichtung eines Frauenreferates vom Vorsitzenden der HTU Fiala mit folgender Protokollierung zurückgestellt wurde: Da eine schriftlich formulierte Änderung der Geschäftsordnung der Einladung zur 3. ord. Sitzung des Hauptausschusses nicht beigelegt wurde, kann dieser TOP erst in der nächsten Sitzung behandelt werden.

Doch nun wieder vor in die 4. ordentliche HA-Sitzung, wo folgendes im Protokoll zu lesen steht:

Antrag 98-Fiala:

Gemäß § 6 Abs. 6 in Verbindung mit § 5 Abs. 8 des Hochschülerschaftsgesetzes 1973, BGBl. Nr. 309/1973 in der Fassung der Bundesgesetze BGBl. Nr. 146/1975 und BGBl. Nr 141/1978 beschließt der Hauptausschuss der Hochschülerschaft an der Technischen Universität Wien nachstehende Änderung der Geschäftsordnung:

§12 (1)

1) Das Frauenreferat:

Das Frauenreferat setzt sich mit den spezifischen Problemen der Frauen im Technikstudium auseinander. Es versucht Benachteiligungen von Frauen aufzuzeigen und Missstände zu beseitigen. Außerdem soll es Rechtsberatung durchführen. Das Referat dient ebenso als Kontaktstelle zu Fraueninitiativen im außeruniversitären Bereich.

Antrag 98-Fiala: einstimmig angenommen

Nach einer Wartepause auf die ministerielle Genehmigung verlautbarte der Vorsitzende der HTU Fiala dann in der konstituierenden Hauptausschusssitzung der Hochschülerschaft an der TU-Wien unter TOP 2 Bericht des Vorsitzenden: 1. die in der letzten Sitzung des HA beschlossenen Geschäftsordnungsänderung ist vom Ministerium bewilligt worden. Ab sofort existiert also auf der TU ein eigenes Frauenreferat.

Doch so einfach ist es nun auch wieder nicht. Denn das Referat hatte noch immer keinen Raum, und ohne Referentin war es auch personell nicht vorhanden. Im HTU-Info, der Zeitung der HTU, wurde in der Ausgabe 18/83 vom 10.10. 83 das Frauenreferat ausgeschrieben. Der Ausschreibungstext war exakt der, mit dem es zuvor gegründet wurde. In der 2. ordentlichen Hauptausschusssitzung der HTU vom 24. 11. 1983 wurden dann unter TOP 11 die ReferentInnen gewählt. Bei Frauenreferat gab es den Vorschlag von Peschek: Roswitha Siegl als Frauenreferentin zu wählen, der mit einer Enthaltung einer Contrastimme und 9 Prostimmen angenommen wurde.

Die erste Frauenreferentin der HTU war damit also gewählt!

Tätigkeiten des HTU-Frauenreferats

Kampf um Raum

Am 31.1.84 der Nummer 2 des wöchentlich erscheinenden Magazins der HTU erscheint auf Seite 3 ein offener Brief an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, Herrn Dr. Fischer geschrieben vom Frauenreferat der HTU.

Dieser Brief weist auf die verheerende Raumsituation an der TU und im neuen Freihausgebäude hin, wo sich die Frauen mit der Raumkommission um Raum streiten müssen und vom Mittelbau sowie der Professorenkurie gegen die restlichen Vertreter_innen der Hochschüler_innenschaft ausgespielt werden, die ebenfalls Raum für Studierende fordern. Die Frauen sehen keine Möglichkeit von der Raumkommission der TU-Wien den nötigen Platz zu erhalten und wenden sich daher an den Minister, um ein entsprechendes Objekt für einen 3-4 gruppigen Kindergarten anzumieten. Nach einer Analyse des Bedarfs und der in der Umgebung der TU vorhandenen Kindergartenplätze ist für sie der TU Kindergarten ein absolutes Muss um den Eltern einen Studienabschluss zu ermöglichen. Sie listen den Raum- und Personalbedarf auf und bitten auch um eine finanzielle Unterstützung durch das Ministerium.

Fazit: Die ersten Frauenanliegen widmen sich den Kindern studierender Eltern und auch Angestellten der TU. Kinder sind Frauenanliegen!

Die Frauen der HTU nehmen am 23. Jänner 1984 um 14 Uhr auch an einer Gesprächsrunde am ZA teil. Thema ist Sozialhilfe für studierende Mütter (Karenzgeld) und geleitet wird die Runde von Annie Weinberger (Sozialreferentin am ZA) und Karl Fischer (Vorsitzender des Zentralausschusses).

Ein weiteres Anliegen, ist eine Bibliothek mit Frauenliteratur, für das die Frauenreferentin ein Sonderprojekt beantragt und 6.000 ATS für Bücher fordert.

Aktionswoche „Geborene für Ungeborene“ 5.-12. Mai 86

Der Zentralausschuss der ÖH (ZA) finanziert eine Veranstaltungswoche  mit Filmvorführungen eines Filmes „Der Stumme Schrei“ an österreichischen Universitäten. Laut ZA Frauenreferat und  Ablaufplan -> siehe pdf ist diese ganze Aktion ein Versuch die bereits eingeführte Fristenregelung in Österreich wieder zu kippen. Am 29. November 1973 wurde die Fristenlösung vom Nationalrat mit 93 SPÖ-Stimmen gegen die 88  Nein-Stimmen von ÖVP und FPÖ verabschiedet. Am 6. Dezember des gleichen Jahres erhob die ÖVP im Bundesrat Einspruch, das Gesetz wurde im Nationalrat trotzdem mittels Beharrungsbeschluss am 23. Jänner 1974, wiederum durch die absolute SPÖ Mehrheit (mit 92 zu 89 Stimmen) durchgesetzt. Somit trat in Österreich mit 1. Januar 1975 die Fristenlösung (§§ 96-97 StGB) in Kraft.

Der Film „Der Stumme Schrei“ wurde 1984 von „Cruisade for Life“ (Kreuzzug für das Leben) produziert.

www.svss-uspda.ch/de/schweiz/gegner/stumme_schrei.htm, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Das noch junge Frauenreferat der Österreichischen Hochschülerschaft der Technischen Universität Wien fordert den Bundesminister für Gesundheit und Umweltschutz schriftlich auf, die 1975 beschlossene Fristenregelung auch umzusetzen. Brief.

Und die Frauenreferate diverser Universitäten erstellen eine gemeinsame Stellungnahme zum Film "der stumme Schrei".

ZA zahlt für “Geborene für Ungeborene” 95.000S

In der Ausgabe 10/84 des HTU Infos vom 2.5.84 erscheint auf Seite 6 und 7 Beiträge des Frauenreferates. Der erste widmet sich einer Schweinerei des Zentralausschusses der ÖH (ZA) der 95.000S aus Studierendenbeiträgen an die Aktion “Geborene für Ungeborene” zahlt. Gleichzeitig würden Fraueninitiativen und Friedensinitiativen die größten Schwierigkeiten gemacht, wenn sie um viel kleinere Summen bitten. Die Frauen fordern den Rücktritt vom ZA-Vorsitzenden dessen Stellvertretern (2mal AG und 1 mal JES) und der gesamten ZA Exekutive. Es wird das Recht auf Selbstbestimmung der Frau erwähnt und die Untergrabung des seit 1.1. 1975 existierenden straffreien Schwangerschaftsabbruchs während der ersten drei Monate hingewiesen. Die Frauen wehren sich in dem Artikel gegen die massive Unterdrückung der Frau, den Zwang, dass Frauen in jeder Situation ohne Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse und Lebensperspektiven Kinder austragen müssen. Das entmündigt Frauen und reduziert sie auf die Funktion von Gebärmaschinen und Sexualobjekten. Gegen die Bevormundung von Frauen sollen:

  • verpflichtende und umfassende Sexualaufklärung einschließlich Verhütungsinformation in Schulklassen angeboten werden
  • Öffentliche Förderungen zur Errichtung von frauenfreundlichen Beratungszentren in allen Bundesländern zur Verfügung gestellt werden
  •  Abtreibungen medizinisch so sicher wie möglich werden
  •  Abtreibungsmöglichkeit in allen öffentlichen Spitälern auf Krankenschein vorhanden sein
  • Entwicklung unschädlicher Verhütungsmittel für Mann und Frau sowie Verhütungsmittel auf Krankenschein gefördert werden

Der geplante Programmablauf der Aktionswoche.
 

Frauenvollversammlung

Daneben ruft das Frauenreferat sowie die Frauengruppe Architektur zu einer Frauenvollversammlung auf, die am Do 10 Mai 17:30 im HS 9 des Elektrotechnischen Instituts stattfindet. Im Einladungstext schreiben die Frauen von den geplanten Aktionen der “Geborenen für Ungeborene” und nennen als Beispiel einen Musterkindergarten, der an den Wiener Unis als Alternative zur Abtreibung präsentiert werden soll. Das Frauenreferat weist nur wieder einmal auf den inzwischen eineinhalb Jahre dauernden Kampf um einen Kindergarten hin, für den sie bisher keinen Schilling bekamen und dauernd vertröstet wurden. Diese Aktionswoche ist für die HTU-Frauen eine ungemeine Provokation und sie organisieren sich auch mit anderen Frauengruppen, deren Programmpunkte sich so lesen:

4.5.: Podiumsdiskussion, Albert Schweitzer Haus

7.5.: Institutsspez. Aktivitäten 20h Film “Lieber Herr  Doktor” NIG HS I mit anschl. Diskussion

8.5.: Infotische auf den Instituten und am Schottentor 17:00

9.5.: Aktionstag

10.5.: Frauen-Kultur-Abend: Lesungen, Liedermacherinnen 19:30 Audi Max, Uni Wien

11.5.: Großes Fest im WUK (für Frauen und Männer) “Ob Kinder oder keine entscheiden wir alleine” Beginn 19:30
 

Leserbrief auf den Artikel gegen “Geborene für Ungeborene”

Dass auf den Artikel zur Abtreibung ein Leser_innenbrief kommen musste, war vorherzusehen, dass er so lange brauchte ist eher verwunderlich. Im HTU-Info vom 20.6. 84 auf S 3f. steht zu Abtreibung - ja oder nein? folgende Lesermeinung: Was hat denn Abtreibung mit Selbstbestimmung zu tun?! Natürlich könnt ihr selbst bestimmen, ob ihr Kinder kriegt. Aber doch nicht indem ihr sie umbringt, sondern indem ihr euch das vorher überlegt und sie gar nicht erst zeugt. usw.

Für das Frauenreferat schrieb Roswitha Siegl eine Entgegnung, die mit einem Zitat Kurt Tucholskys beginnt: Für mich sorgen sie alle: Kirchen, Staaten, Ärzte und Richter. Neun Monate lang: Danach aber muss ich selbst sehen, wie ich weiterkomme. 50 Lebensjahre wird sich niemand um mich kümmern, niemand: Neun Monate dagegen bringen sie sich um, wenn mich einer umbringen will. Ist das nicht eine merkwürdige Fürsorge?

Nach den Ausführungen von Roswitha Siegl ist im P.S. noch zu lesen: Dem Frauenreferat ist es jetzt nach eineinhalbjährigem Bemühungen gelungen, auf der TU Räume für einen Kindergarten zugesprochen zu bekommen. Wir reden nicht nur - wir tun auch was!

Gründung des TU Kindergartens

Im November 1984 wurde der Verein "TU-Kindergarten“  als Zusammenschluss engagierter Eltern zum Zweck der Betreuung der Kinder vielfach Studierender vor dem Schuleintritt gegründet. Eine zu Jahresbeginn stattgefundene Bedarfserhebung gab einen Bedarf von mehr als 70 Kindergartenplätzen. Seit dem Sommer 1989 hat der Kindergarten sein Domizil in der Magdalenenstraße in Wien Mariahilf. www.tu-kindergarten.at

Im März 1985 schreibt das HTU Frauenreferat einen Brief an den damaligen Bundesminister Dr. Kurt Steyrer, in dem sie auf die Unmöglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs in öffentlichen Spitälern in den Bundesländern hinweisen und fordern bessere Sexualaufklärung in Schulen, die Durchführung des gesetzlich geregelten Schwangerschaftsabbruchs in allen öffentlichen Spitälern.  

Frauensommeruniversität

In der nächsten Nummer des HTU-Infos vom 9.5. 84 erscheint auf Seite 8 die Ankündigung zur ersten Frauensommeruniversität. Vom 6. -13. Juli 1984 findet die 1. Frauensommeruniversität in Wien statt. Als inhaltlicher Schwerpunkt wurde angesichts der aktuellen Situation, der Bereich FRAU UND ARBEITSWELT festgelegt. In sechs Themenkreisen, die unten angeführt sind, soll eine Woche lang ein intensiver Diskussionsprozess stattfinden.

1.    Analyse der momentanen Situation von Frauen am Arbeitsmarkt

2.    Bildungs- und Ausbildungssituation von Frauen

3.    Auswirkungen der ökonomischen Krise auf Frauen - Gegenstrategien

4.    Historische Entwicklung der Frauenarbeit

5.    Einfluss der Frauen auf und in die Interessensvertretungen - wie werden denn die Interessen der Frauen vertreten?

6.    Internationale Arbeitsteilung -Frauen in der 3. Welt

Für ein umfassendes kulturelles Programm wurde gesorgt, ebenso für die Kinderbetreuung. Organisiert wurde die Frauensommeruniversität von Frauengruppen in- und außerhalb von Institutionen, eine davon war das HTU-Frauenreferat. Die formale Organisation lief über das ZA-Frauenreferat. Von der HTU wurden im Hauptausschuss (3. ord. Sitzung vom 26.1.84 unter TOP 4 Bericht des Vorsitzenden) 20.000 S für Kinderbetreuung während der Frauensommeruni aus dem Sondertopf bewilligt. Veranstaltungsort war die TU-Wien, die Gußhausstraße.

Das HTU-Info 18/84 vom 27.6.84 zeigt schon auf der Titelseite die Alma Mater mit dem Schriftzug Frauen-SommerUniversität. Die Seite 6 und 7 beinhalten Anmeldekarte und Programm zur 1 österreichischen Frauensommeruniversität der TU-Wien, die unter dem Titel: ”Für das Recht auf Arbeit” organisiert wurde. Im Anhang 3 ist Seite 6 und 7 mit dem detaillierten Programm.

Aus der Sommeruni entstand auch eine Publikation: Mixer, Mikro, Mischmaschine... Zum gesellschaftlichen Stellenwert von Frauenarbeit (1985): Katharina Cortolezis, et al (Hg.), Edition ÖH, Wien.

Selbstdarstellung des HTU Frauenreferates 1984/85

Das Frauenreferat stellt sich selbst 1984/85 folgendermaßen in dem Studienführer der HTU dar:

Auf der TU gibt es seit Oktober 1981 den Arbeitskreis Architektur, der jedoch auch für Studentinnen von anderen Studienrichtungen offen ist. Jeden Mittwoch findet ein Treffen bei einer der Frauen statt.

Kurz vor den Hochschülerschaftswahlen wurde noch ein eigenes Frauenreferat eingerichtet, das derzeit aber keinen eigenen Raum besitzt.

Die Situation der TU-Studentinnen ist in vielerlei Hinsicht schwierig. Sie sind in der Minderzahl, ihre Interessen werden deshalb kaum beachtet ... Es erfolgt eine Anpassung an die Männerwelt mit Konkurrenzdenken, Unterwürfigkeit, Akzeptanz von unsinnigen Lehrinhalten, Zynismus etc. Die Folge ließe sich unendlich lange fortsetzen. Frau könnte annehmen, dass der herrschende Stil der Autoritätspersonen (Professoren, Lehrbeauftragte und Assistenten) gegenüber denjenigen, die “JA EH STUDIEREN WOLLEN” - selbst schuld - auch einigen Männern missfällt, dergleichen kommt jedoch meist höchst undeutlich zum Ausdruck. Man und Frau sind so gezwungen ihre Probleme kompensatorisch zu lösen. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Trennung von UNI (später dann Beruf) und Privatleben. Was hier erlaubt ist, wird dort nicht akzeptiert; Gefühle haben speziell auf der TU keinen Platz (auch nach Ansicht einiger eingefleischter Kollegen und Kolleginnen). Frau/man stelle sich vor, dass ich öffentlich sagen würde:” Bei dieser Vorlesung/Übung habe ich kein gutes Gefühl. Ich meine es geht mir körperlich schlecht. Ich habe Kopf- oder Magenschmerzen, ich kriege Herzstechen.” Ich habe das starke GEFÜHL, dass man mich zum Psychiater schicken, bzw, mir zu Pillen und allerlei Ablenkungsmanövern raten würde. Anstatt die eigene Schwäche, die meiner Meinung nach ganz stark zum Menschsein gehört, zuzugeben, ziehen es einige vor, lieber den Mund zu halten, die Zähne zusammenzubeißen und ihr Leben auf später zu verschieben, von der Vergangenheit zu zehren oder sich in die Privatheit zurückzuziehen.

Wir Frauen möchten uns nicht länger mit dieser Situation abfinden, wir wollen als ganze Menschen auch auf der TU angesehen werden; und wenn unsere Bemühungen auch für die Männer einiges verbessern könnten, wäre das ein großer Erfolg und ein Schritt weiter in Richtung Humanität, die doch auch in unserer Arbeit den Ton angeben sollte. Gemeinsam sind wir stark

P.S. Schaut mal vorbei! In den Räumen der ÖH bzw. bei einem unserer Treffen. Die genaue Zeit und der Ort werden im Gang bei den Architektur-Zeichensälen (Karlsplatz 13, 3. Stock) angeschlagen.

Diskussion um ein kriminalistisches Lehrbuch

Im November 1985 HTU-Info Nummer 22 erscheint auf Seite 10 vom Frauenreferat “Ein Knacks - und sie sind Witwer”

Das Frauenreferat lädt zu einer Öffentlichen Diskussion zum Thema Antidiskriminierung am Donnerstag den 7.11.85 19:00 im NIG HS II ein. Anlass war die Herausgabe eines Buches , das als Lehrbuch für Polizei, Justizwachebeamten, Soziologen, Politologen... empfohlen wird, und in dem so “praktische Erfahrungen” auf den Leser übertragen werden, wie man Witwer wird. Geschrieben von einem Kriminalisten des Bezirkspolizeikommissariats Währing.