Das Frauenreferat erwirbt eine Sachbearbeiterinnenstelle
Am 4. 11.93 in der 2. Ordentlichen Hauptausschusssitzung der HTU wurde unter TOP 4 Helga Gartner zur Frauenreferentin gewählt. Nach der Wahl der Referentinnen gab es dann den großen Kampf um die Sachbearbeiterinnen, und diesmal war auch das Frauenreferat dabei, ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Mitgeholfen hat dabei sicherlich die Konfliktsituation vor den ReferentInnenwahlen. El Awadalla hatte sich um das Kulturreferat mit einigen guten Ideen beworben, wie Spieleabende, Lesungen von Philosophinnen zu Technik ..... Der Konkurrent, der letztendlich auch gewählt wurde, kam aus dem Flex und wollte Feste und Konzerte im TU-Club machen, und konnte den “Posten” deshalb bekommen, weil er den Vorsitzenden einredete, er habe sooo gute Kontakte zu Bierfirmen und seine Tätigkeit kostet nichts im Gegensatz zur Konkurrentin, die explizit in ihrem Antrag sagte “Kultur kostet Geld”. Ich wollte mir aber die guten Ideen und diese Durchsetzungsstärke, die El an den Tag legte nicht durch so eine Entscheidung nehmen lassen, und fragte sie deshalb, ob sie nicht ihre Ideen in abgeänderter Form im Frauenreferat als meine Sachbearbeiterin durchführen wollte. Sie wollte, und wir freundeten uns in den Sprechstunden, die dem Gedankenaustausch und Ideenspinnen dienten, an. Die zusätzliche Sachbearbeiterin wurde durch Umschichtung in anderen Referaten und geringfügiger Aufstockung gewährt, da die anderen ReferentInnen ja mitgekriegt hatten, wie der Hase lief.
Sozialdienst für Mädchen
Die HTU hat eine Presseaussendung (HTU-Info 13/93, S. 16), öffnet eine Datei in einem neuen Fenster veröffentlicht, in dem sie Stellung nimmt auf eine Aussage des Bürgermeisters von Wien in “Wien heute” vom 2.11.93, in der er unter dem Deckmäntelchen der Gleichberechtigung einen Sozialdienst für Mädchen einführen wollte. In dieser Presseaussendung wird diese Idee als Frechheit, werden die Frauen doch wieder auf ihre Rolle als Dienstmädchen reduziert bezeichnet.
Guerilla Girls und sonstige Aktivitäten
El schrieb einen Artikel (HTU-Info 1/94, S.7), öffnet eine Datei in einem neuen Fenster über eine Ausstellung “Frauen in der Kunst” (die guerilla girls Ausstellung, die damals im Freihaus der TU Station machte). Die Problematik war, dass die ordnungsgemäß angemeldete, Raum reservierte und alle Formalitäten erfüllende Ausstellung kurzfristig durch die doch so brisante Atomkraftwerk-Ausstellung ersetzt werden müsse. Die Frauenausstellung soll vor den Mensagang (winzig und eng!) übersiedeln, und das Problem ist gelöst! So dachten die TU-Studenten! Sie dachten auch an überpicken! Was zeigt, wie wichtig diese Frauenausstellung ist. Schließlich war für beide Ausstellungen in der Aula Platz.
Im selben HTU Info, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster schrieb Monika Vana einen Artikel über die in der EG geltende Gleichbehandlungsrichtlinie und deren Auswirkungen.
Vom 25.2.-27.2.94 fand ein Rhetorikseminar statt, die Referentin war Antonia Cicero. Dieses Seminar war TU-weit plakatiert, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster worden, und es fanden sich wirklich 10 Frauen, die mitfuhren.
Vortragsserie Frauen für Technik-Technik für Frauen?
Kulturell gab es eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel ?Frauen für Technik-Technik für Frauen?, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster Am 14. April lasen Erika Danneberg, Karin Kinast und Ana Schoretits aus ihren Werken, am 21.4. hat Birgit Lang über “Mathematikerinnen von der Antike bis ins 19. Jh., ein historischer Streifzug” vorgetragen und uns über unbekannte Mathematikerinnen und deren Leben erzählt. Am 28. April war die Architektinnengruppe PFIFF “Kontakt Kompakt” Andere Wohnformen präsent, diese Gruppe bestand noch immer seit 1981, und war damals für die Gründung des Frauenreferates ausschlaggebend. Am 5. Mai präsentierte Anna Steininger von der Medienwerkstatt diverse Kurzvideos. Am 7. Mai gab es dann noch in Kooperation mit dem HTU-Cinestudio einen Frauenfilmtag an dem “Frieda Kahlo – Es lebe das Leben” “I’ve heard the mairmaid singing”, “The Piano”, “Gasfood Lodging” und um Mitternacht einen Überraschungsfilm. In dem Programm zu dieser Veranstaltungsreihe wurde Teil 2 des Rhetorikseminars beworben, das Frauencafe, jeden Mo ab 19:00 im TU-Club angekündigt, sowie der Motorradreparaturworkshop zum Anmelden bekanntgegeben.
Der Motorradreparaturworkshop, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster, ein Kurs, den es schon einmal bei Vorgängerinnen gab, und der sich wie ein roter Faden durch alle Frauenreferatszeiten findet.
Im HTU-Info 8/94, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster gab es die Ankündigung zum Frauenmusikfestival im Hunsrück, sowie den Termin für den Motorradreparaturworkshop vom 30. Juni - 1. Juli, und einen Aufruf an Interessentinnen für einen zweiten Teil des Rhetorikkurses.
7. ord. Hauptausschusssitzung vom 9.11. 94 TOP 5 Bestellung der ReferentInnen: Helga Gartner wird auf Antrag von Peter Judmaier mit 11 Prostimmen zur Frauenreferentin gewählt.
El Awadalla wird wieder Sachbearbeiterin, da wir ja gemeinsam noch soooooo viel vorhaben, das sich im letzten Jahr nicht ausgegangen ist.
Und auch in der Studienführerin, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster der HTU gibt es die Darstellung des HTU-Frauenreferates.
Bauingenieurinnen unerwünscht
Ende des Jahres passiert Unerwartetes: Eine Studentin kommt in der Sprechstunde ins Frauenreferat und erklärt uns, dass sie Bauingenieurwesen studiert, und auf einer Pflicht-Exkursion zum Arlbergtunnel mit war, und dann aber draußen warten musste, da Frauen nicht in den Tunnel reindurften. So also ist der Stand der Gleichberechtigung 1995! Die Herren Studenten verschwendeten keine Minute, um sich vielleicht zu überlegen, wie sie damit umgehen sollten, sie ließen die drei Studentinnen einfach draußen stehen. Wir nehmen uns der Studentin an, sie erzählte uns ausführlich die Details, und wir schrieben Briefe an den Institutsvorstand, der die LVA durchführte, an das Wissenschaftsministerium, die Baufirma des Arlbergtunnels und an das Frauenministerium mit der Bitte um Stellungnahme. Im HTU-Info 4/95, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster schrieb El ebenfalls einen Artikel, mit überlieferter Bergbautradition, der nur der Tunnelpatin und der heiligen Barbara Zugang zu Tunneln erlaube, und dem Ergebnis der Aktion.
Die Reaktionen:
Baufirma: macht uns für zukünftiges schlechtes Klima verantwortlich Sie werden verstehen, dass Sie mit Ihrem Schreiben die Bereitschaft unserer Bauleiter zur Genehmigung künftiger Besichtigungen nicht geradezu gefördert haben
Institutsvorstand: bedauert, dass es leider außerhalb seines Wirkungsbereiches läge, die soziokulturellen Entwicklungen im österreichischen Bergbau zu beschleunigen und den Bergmännern die Angst vor dem Bösen Blick und Unheil etwaiger Besucherinnen zu nehmen.
Wissenschaftsministerium: richtet an 5 Rektoren schriftlich die Bitte, darauf hinzuwirken, dass in Hinkunft nur noch solche Exkursionen veranstaltet werden, zu denen Frauen der Zugang in gleichem Maße wie ihren männlichen Kollegen gestattet ist.
Auch der ORF bekam davon Wind und brachte einen Kurzbericht.
Männer im Tunnelbau – symbolische Akte der Entjungferung, ein von Männergehirnen entwickelter Aberglaube wonach “ihre” Berggöttin eifersüchtig würde, wenn andere Frauen in den Tunnel gelangten? In Japan hatten sich Journalistinnen über eine Einweihung des Unterwassertunnels zwischen Honshu und Hokkaido beschwert und es wurde 6 Monate später eine zweite Eröffnung für die Frauen durchgeführt, mit der Auflage, dass Frauen nicht in Röcken erscheinen dürfen, keine Bauarbeiter gleichzeitig im Tunnel sind und die Feier nicht an einem Werktag stattfindet. “Offensichtlich hatte auch die eifersüchtige Berggöttin ein freies Wochenende genommen” schrieb damals der Tokyoter dpa-Korrespondent.
Berufsorientierungstage
Vom 6.-8. Februar 1995 fand vom Verein Sprungbrett organisiert in Kooperation mit dem Frauenreferat “Die Technikerin” , öffnet eine Datei in einem neuen Fensterstatt. Das waren Berufsorientierungstage für 7. und 8. Klasslerinnen, die sich an der TU Studien und extern auch Kollegs technischer Fachrichtung anschauen konnten, aber auch auf die Situation als Frau in einem Männerberuf einzugehen und die dabei vorhandenen Barrieren war Thema. Das Frauenreferat organisierte die Räume und die Frauen, die die Institutsführungen machten, bzw. Gespräche mit den Schülerinnen führten. Die Organisation lag bei Dr.in Margarete Bican-Zehetbauer vom Verein Sprungbrett.
Ein Interview mit Margarete Bican ist im HTU Info 12/95, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster abgedruckt.
Heute gibt es diese Tage noch immer sie laufen als F.I.T. Projekt weiter.
Wahl der EU-Frauenlobby
Das Frauenreferat der HTU war auch eine der Abstimmungsberechtigten zur Wahl der EU-Frauen-Lobby am Freitag den 5. Mai 1995. Nach diversen Turbulenzen und Vorabtreffen, wo über den Abstimmungsmodus (haben Bundesländerorganisationen pro Bundesland eine Stimme? Haben die Österr. Frauenbewegung und die SPÖ-Frauen und andere im Nationalrat vertretene Frauenorganisationen je eine Stimme bundesweit oder eine pro Teilorganisation?) gestritten wurde, kam es am 5.5.1995 wirklich zur Wahl.
10 Jahre HTU-Frauenreferat
1993 also bei unserem Amtsantritt gab es schon Ideen, eine “10 Jahre Frauenreferat der HTU”-Feier zu veranstalten. Doch wollten wir uns nicht mit einem Fest zufriedengeben, es sollte eher ein Festival werden. Und die Frauenreferatsgeschichte, die wir des Öfteren durchgequatscht hatten, sollte auch vorkommen, und auch Nichttechnikerinnen wollten wir ansprechen, gleichzeitig aber die Technik allen Bevölkerungsgruppen als für Frauen selbstverständlich präsentieren. Irgendwie waren das ziemlich viele Vorhaben auf einmal, die wir dann in Einzelveranstaltungen aufsplitteten.
Da so eine Feier nicht in drei Wochen organisiert ist, beschlossen wir zwei (Helga Gartner und El Awadalla) mit einigen Freund_innen eine Woche Kunst von Frauen über den Verein AKUNST, mit dem wir ein Jahr davor schon ein Projekt durchführten, zu machen.
Die Frauenreferatsfeierlichkeiten wurden mit den Leuten der Kunstvereinigung AKUNST gemeinsam organisiert, da es auch als Verein leichter ist Geld zu akquirieren als als HTU-Frauenreferat.
Nachdem wir bereits im März 1994 die Veranstaltungsreihe "Ausländische Kunst in Österreich - Österreichische Kunst von Ausländer_innen" erfolgreich durchführen konnten, wendet sich die Kunstvereinigung Akunst einem weiteren - auch in unseren Statuten behandelten Minderheitenproblem zu: der Stellung der Frau in unserer Gesellschaft.
Die Frau als Minderheit, quantitativ oder qualitativ, ob und inwieweit, Fragen bearbeitet von eingeladenen Künstlerinnen, Präsentation einer weiblichen Kunst, Ausstellungen, Lesungen, Theater, Kabarett, Konzerte, Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Ansätzen, kurz: ein breites Angebot zur größtmöglichen Differenzierbarkeit -."Afrau-Akunst" - ein Programm aus Unterhaltung (im besten Sinne), Präsentation und Diskussion, bunt wie das Spektrum der Feminismen. Ein Programm, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster ist hier, ein Plakat, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster ebenso.
Das Frauenreferat soll extra noch einen Literaturpreis ausschreiben, der dann mit den Feiern vergeben wird. Wir sammelten also Material, Infos über Künstlerinnen, Namen, Adressen....
Der Lise Meitner Literaturpreis entsteht
Da El selbst Literatin ist, kam von ihr auch der erste Anstoß in diese Richtung. Ich hatte zuerst große Bedenken, wie wir denn so viel Geld aufstellen könnten, und wer wird Jury machen, und was müssen wir da sonst noch beachten? Wir zwei können doch nicht einfach einen Literaturpreis ausschreiben, oder doch? Bald hatten wir ein Konzept für den Literaturpreis. Der Preis soll 30.000S betragen, das müssen wir auftreiben können, es dürfen nur Frauen einsenden, und der Text darf max. 30 Seiten lang sein, muss deutschsprachig sein, die literarische Gattung ist egal. El und ich teilten sich die Tätigkeiten, da es jetzt echt viel zu tun gab. Geld aufstellen, Aussendungen schreiben und drucken, Raum organisieren, Jury suchen, Redner_innen der TU für die Festrede finden, am besten den Rektor, damit er sich positiv zu Frauen an der TU äußern muss ....Im Herbst 94 erfolgte dann die Ausschreibung zum 1. Lise Meitner Literaturpreis. Die Jury bestand aus Barbara Neuwirth (Herausgeberin), Angelika Volst (Techniksoziologin am Institut für Technik und Gesellschaft) und El Awadalla (Schriftstellerin) und ist für die Vergabe des Preises zuständig. Es sollte jedes Jahr einen weiteren Lise Meitner Literaturpreis geben. Lise Meitner war für uns nach Durchsicht mehrerer Frauenbiographien von Naturwissenschaftlerinnen eine, die durch ihre Tätigkeit und ihr Leben positiv hervorstach.
Eine Kurzbiographie von Lise Meitner sei auch hier angeführt: Die wohl bekannteste Naturwissenschafterin österreichischer Herkunft promovierte als zweite Frau im Studienfach Physik an der Universität Wien.
Lise Meitner wurde am 7. November 1878 in Wien geboren. Ihr Vater Hof- und Gerichtsadvokat Dr. Philipp Meitner und ihre Mutter Hedwig Meitner, geborene Skorvan, hatten eine kinderreiche Familie zu versorgen. Lise Meitner hatte sieben Geschwister.
Meitner besuchte vorerst die Lehrerinnenbildungsanstalt. Nach zwei Jahren Privatunterricht legte sie 1901 als Externe die Reifeprüfung am k.k. Akademischen Gymnasium in Wien 1 ab. Anschließend studierte sie an der Universität Wien bis zum Sommersemester 1905. Ihre Dissertation "Prüfung einer Formel Maxwells" wurde Ende 1905 approbiert und veröffentlicht. Die Prüfung bei ihren Referenten, wieder Professor F. S. Exner und Professor L. Boltzmann, legte sie mit Auszeichnung ab. Ihre Promotion wurde gleichzeitig mit der ihrer Studienkollegin Selma Freud mit 1. 2. 1906 bekanntgegeben.
Nach Abschluss ihres Studiums widmete sich Meitner auf Vorschlag von Stefan Meyer, zu der Zeit Assistent bei Professor Boltzmann, der Erforschung der Radioaktivität. Auch ihre weitere Forschungsarbeit in Deutschland ist ganz diesem Gebiet gewidmet.
1907 ging Meitner mit dem Wunsch nach Berlin, bei Max Planck ihre Kenntnisse der Physik zu vertiefen. Schon bald kam es zu einer Zusammenarbeit mit dem Chemiker Otto Hahn (1879-1968). Gemeinsam forschten sie auf dem Gebiet der Radioaktivität. Lise Meitner arbeitete ab 1913 in der physikalisch-radioaktiven Abteilung am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie. 1922 erhielt sie die ‘venia legendi’ und hielt bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten
Lehrveranstaltungen an der Universität Berlin. 1933 wurde ihr die Lehrbefugnis und der Professorentitel, der ihr 1926 zuerkannt wurde, entzogen.
1934 begann die Arbeitsgruppe Meitner, Hahn und F. Straßmann mit den Experimenten zur Bestrahlung des Urans mit Neutronen. Kurz nachdem Meitner 1938 emigrieren musste, da sie nach dem ‘Anschluß’ Österreichs nicht mehr durch den Ausländerinnenstatus geschützt war, gelang Hahn und Straßmann der Nachweis der Kernspaltung. Meitner lieferte sofort die physikalische Deutung und energetische Erklärung der experimentellen Ergebnisse.
Lise Meitner war eine angesehene Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Radioaktivitätsforschung, Mitglied in vielen wissenschaftlichen Akademien und Trägerin etlicher Preise. "Ihre Arbeit ist gekrönt worden mit dem Nobelpreis für Otto Hahn", leitet Feyl in ihrer Sammlung Meitners Biografie ein.
Obwohl Meitner ab dem Jahr 1907 im Ausland tätig war, legte sie nie ihre österreichische Staatsbürgerschaft ab. Sie kam regelmäßig auf Besuch nach Wien und war sehr mit ihrer Heimatstadt verbunden.
In Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Leistungen erhielt Lise Meitner auch zahlreiche Ehrungen von österreichischer Seite. 1948 wurde sie als erste Frau zum Mitglied der Naturwissenschaftlichen Klasse der österreichischen Akademie der Wissenschaften gewählt (konkret: korrespondierendes Mitglied im Ausland). Anläßlich ihres 80. Geburtstages ernannte sie die Stadt Wien zur "Bürgerin der Stadt". Bei ihrem letzten Besuch in Wien 1963 hielt Meitner ihren berühmten Vortrag "Looking back" in der Urania, in dem sie ausführlich auf ihren Lebensweg, aber auch auf die Stellung der Frau in der Wissenschaft einging.
Lise Meitner, die nach ihrer Emigration in Schweden arbeitete, verbrachte ihre letzten
Jahre in Cambridge, wo sie am 27. Oktober 1968 starb.
Alle Texte dieser Webseite sind der Broschüre zur Ausstellung "Physikerinnen - 100 Jahre Frauenstudium an den Physikalischen Instituten der Universität Wien" von Brigitte Bischof entnommen. Copyright bei Brigitte Bischof 1998.
Der Lise Meitner Literaturpreis wird bis heute ausgeschrieben.
Zum ersten Lise Meitner Literaturpreis bekamen wir 35 Einsendungen von Frauen. Die Festrede hielt am 16.5.1995 in Vertretung von Rektor Peter Skalicky der Physikprofessor Hannspeter Winter. Er beschäftigte sich in seiner Rede mit den Person Lise Meitner und ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Christa Nebenführ trug die Preisträgerinnentexte von Marianne Sula und Katharina Prinzenstein vor. Leider konnten wir keine 30.000 ATS als Preisgeld auftreiben und so bekam jede Preisträgerin nur 10.000 ATS zuerkannt.
Das Internet als neues Kommunikationsmittel anstelle von Papier und Postsendungen
Mit Monika Lanzenberger als Sachbearbeiterin war nun auch eine Informatikerin im Frauenreferat tätig und so waren nun auch die neuen Medien, Internet, e-Mail und Newsgroups ein Thema, das auch Frauen aller Studienrichtungen in Frauenkursen beigebracht wurde. Eine Briefaussendung, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster an Studentinnen der TU-Wien erfragte den Grad der Nutzung und kündigte die ersten 3 Schulungen an, zu denen auch Studentinnen kamen, um sich mit den neuen Medien auseinander zu setzen. Frauen-Schulungen zur Nutzung des Internets, richtiges Suchen, HTML und Erstellen einer eigenen Homepage erfreuten sich noch viele Semester großer Beliebtheit.
So erschienen im HTU Info 1/96 auch 2 Artikel zu Frauenkommunikation im Internet. Das eine ist die Mailingliste Lilith, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster und der zweite ist über die Frauenmailbox Jolanda, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster. Ein Interview zur geringen Anzahl der Technikerinnen und den Ursachen mit der Chemikerin Brigitte Ratzer, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster erschien ebenso in diesem HTU Info.
Frauen und Mobilität
Am 12. Juni 1996 findet ein Vortrag, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster gemeinsam mit dem Verkehrsclub Österreich VCÖ statt, wo es um die Geschlechterunterschiede in der Nutzung von Verkehrsmitteln geht. Auch im HTU Info 5/96, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster wird über frauengerechte Verkehrsplanung geschrieben und die Veranstaltung angekündigt.
Im HTU Info 8/96, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster werden den neuen Studierenden wieder die Referate vorgestellt, darunter auch das HTU-Frauenreferat.
22. Kongress von Frauen in Naturwissenschaft und Technik
Der Kongress von Frauen in Naturwissenschaft und Technik findet wieder statt, und es wird nun für den nächsten Kongress Werbung, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster gemacht.
Preisverleihung des 2. Lise Meitner Literaturpreises
1997 gewann Doris Nußbaumer mit ihrem Text "Ida" den zweiten Lise Meitner Literaturpreis. Der Text ist im Genre der Science fiction anzusiedeln und die Protagonistin Ida überzeugte die Jury durch ihren selbstverständlichen, vorausschauenden Umgang mit Technik.