Stressreaktion

Stress ist eine Reaktion des Körpers auf herausfordernde oder potentiell bedrohliche Situationen.

Bei der Stressreaktion wird der Sympathikus aktiviert und die Hormone Adrenalin und Noradrenalin freigesetzt. Dadurch wird Energie für eine Flucht- oder Kampfreaktion bereitgestellt. Blutgefäße der Muskeln werden erweitert, Herzschlagfrequenz und Blutdruck werden erhöht, Atmung wird verstärkt. Gleichzeitig werden andere energieverbrauchende Körperprozesse, wie die Verdauung oder Antikörperbildung gehemmt.

Die Stressreaktion hilft dem Körper also bei der Bewältigung schwieriger Situationen und ist demnach eine unverzichtbare Funktion unseres Körpers.

Stress kann allerdings auch gesundheitsschädlich werden, Nämlich dann, wenn es nach der Stressreaktion zu keiner Entspannungsphase kommt, sondern Dauerstress besteht.

Umgang mit Stress

Eine Möglichkeit mit Stress umzugehen ist die Veränderung der Umstände, die erfahrungsgemäß zu Stress führen.

  • Wenn z.B. derzeit 30 ECTS im Semester zu stressig wirken, kann das Pensum vielleicht auf 20 ECTS gesenkt werden.
  • Wenn Umgebungslärm beim Lernen stresst, können vielleicht Noise Cancelling Kopfhörer Abhilfe schaffen.


Die Umwelt zu ändern ist aber natürlich nur in manchen Situationen möglich.

Es ist nicht die Situation allein, die zu Stress führt, sondern auch die persönliche Bewertung der Situation als „bedrohlich“ und die Einschätzung der vorhandenen Bewältigungsmöglichkeiten als „unzureichend“ (Transaktionales Stressmodell, Lazarus & Folkman, 1984).

 

Demzufolge ist eine andere Möglichkeit mit Stress umzugehen, die eigene Bewertung der Situation zu verändern. Bezüglich einer anstehenden Prüfung könnten Bewertungen der Situation beispielsweise so aussehen:

„An dieser Prüfung hängt so viel, ein Durchfallen wäre eine Katastrophe.“ oder „Die Prüfung ist zwar herausfordernd, aber ich werde mein Bestes geben und das Schlimmste was mir passieren kann, ist eine Nachprüfung, die Welt wird in dem Fall nicht untergehen.“ - Erstere wird wahrscheinlich sehr viel mehr Stress auslösen als zweitere.


Bewertungen verändern benötigt vor allem anfangs sehr viel Geduld und Übung, da die bisherigen Bewertungen sehr viel gefestigter sind, aber mit der Zeit können auch neue Bewertungen gut gefestigt werden!

Bei bereits vorhandenem Stress können Bewegung und Atemübungen helfen, den Stress wieder abzubauen.

Bewegung kann hilfreich sein, weil unser Körper ursprünglich darauf ausgelegt ist, sich bei Stress zu bewegen (z.B.: durch Kampf oder Flucht) und sich danach wieder zu entspannen. Heutzutage reagieren wir nur noch sehr selten mit Bewegung auf Stress, sondern Sitzen hauptsächlich. Deshalb ist es umso wichtiger Bewegung bewusst in den Alltag zu integrieren, um den Körper beim Stressabbau zu unterstützen.


Auch Atemübungen wie Bauchatmung und Atemzählen können Stress abbauen, dem Körper wird durch tiefes Atmen signalisiert, dass er in Sicherheit ist!