So gut wie jeder Mensch kennt das Gefühl der Angst.

Es ist ganz normal und sogar hilfreich, Angst zu verspüren. Angst hilft uns dabei, Gefahren zu erkennen und unseren Körper auf Kampf oder Flucht vorzubereiten.

 

Manchmal kann die Angst allerdings überhandnehmen und zu einer quälenden Alltagsbegleiterin werden.

  • Wenn Sie ca. 80 Prozent des Tages über Ihre Ängste nachdenken
  • Ihre Lebensqualität durch die Ängste stark eingeschränkt ist
  • Sie aufgrund Ihrer Ängste Suizidgedanken haben
  • Ängste durch Selbstmedikation (z.B. mit Drogen oder Medikamenten) behandeln
  • Ängste Ihre sozialen Beziehungen stark beeinträchtigen
  • Ängste Ihr Berufsleben stark beeinträchtigen

Agoraphobie: (mit und ohne Panikstörung)

  • Menschen mit Agoraphobie (Platzangst) haben Angst vor bestimmten Orten, z.B. öffentlichen Plätzen, Orten mit Menschenmengen, Reisen über weite Entfernungen von zu Hause oder alleine verreisen. Oft sind dies Orte, an denen es schwierig wäre schnell zu flüchten oder medizinisches Fachpersonal aufzusuchen.
  • Agoraphobie wird in manchen Fällen von einer Panikstörung begleitet. Panikstörungen werden begleitet von körperlichen und psychischen Symptomen wie Atemnot, Herzklopfen, Gefühl in Ohnmacht zu fallen, Zittern, Übelkeit, Angst zu sterben, Angst die Kontrolle zu verlieren, etc.


soziale Phobie:

  • eine soziale Phobie ist dadurch gekennzeichnet, dass Menschen mit dieser Phobie Angst vor der Bewertung anderer haben. Dies kann sich auf verschiedenste Lebensbereiche beziehen, z.B. eine Prüfung ablegen, ein Referat halten, in einem Restaurant essen, ein Telefonat zu führen, etc.)
  • Menschen mit sozialer Phobie meiden deshalb solche Situationen.


spezifische Phobie:

  • eine spezifische Phobie bezeichnet die Angst von einzelnen Objekten, Tieren oder Situationen. z.B. Angst vor Spritzen, Spinnen, Höhen, etc.


generalisierte Angststörung:

  • Bei einer generalisierten Angststörung erleben Menschen Ängste und Sorgen, die sich auf viele verschiedene Lebensbereiche beziehen und nicht auf eine konkrete Situation beschränkt sind (z.B. generelle Angst einer verwandten Person könnte etwas zustoßen, Angst vor einem Autounfall, einer Krankheit, dass dem eigenen Haus etwas zustößt, etc.)

 

Angststörungen können medikamentös (z.B. mit SSRIs, SNRIs, Pregabalin, etc.) und therapeutisch (z.B. kognitive Verhaltenstherapie) gut behandelt werden.

Auch wenn die Angst in der Regel stark in die Vermeidung treibt, verstärkt Vermeidung die Angst immer weiter und es wird immer schwieriger, sich in angstauslösende Situationen zu begeben.

Als sehr hilfreich hat sich dahingegen erwiesen, in die Angstkonfrontation zu gehen. Also bewusst Situationen aufsuchen, welche Angst bereiten, merken wie die Angst aufkommt und immer stärker wird und merken, wie die Angst wieder abflacht. Je öfter die Erfahrung gemacht wird, dass die Angst wieder abflacht und Befürchtungen (wie in Ohnmacht fallen) nicht eintreten, desto einfacher wird es künftig, diese Situationen aufzusuchen.