Die ausgelagerte FS-Industrie ist die drittgrößte Beschäftigungsbranche in der EU [2]. Dies macht die FS-Industrie sehr wichtig. Weiterhin ist zu beachten, dass Dienstleistungen rund um Gebäude und Infrastruktur nicht ausgelagert werden können. FM-Aktivitäten haben einen hohen Stellenwert für die Prozessoptimierung [3]. Daher wird die Anwendung neuer Technologien wie IoT, KI und ML zu einem wichtigen Faktor [4].

Viele Studien analysieren die Auswirkungen der Digitalisierung auf Arbeitsprozesse. Diese Studien gehen davon aus, dass Routineaufgaben am stärksten betroffen sein werden und kommen zu drastischen Änderungen und Verschiebungen der erforderlichen Fähigkeiten [6, 7, 10]. Die Studie von Frey und Osborne [10] zeigte, wie anfällig verschiedene Berufe für die Computerisierung in den USA waren. Sie schätzten, dass 47 % aller Arbeitsplätze wahrscheinlich durch Computer ersetzt werden würden. Auf Basis des technologischen Fortschritts im maschinellen Lernen, der mobilen Robotik, ermittelten sie die Wahrscheinlichkeit der Computerisierung für über 700 Berufe. Darüber hinaus zeigt die Studie von Stopajnik et al. 2017 [2] die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Facility-Service-Branche. Sie schätzten, dass typische FS-Aktivitäten [8] mit sehr hohem Risiko verbunden sind, z. Installation. Wartungs- und Reparaturarbeiten werden mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % automatisiert, Hausmeister und Reinigungskräfte mit einer Wahrscheinlichkeit von 66 % und Hausmeister und Hausmeister mit einer Wahrscheinlichkeit von 94 %. [2,9] zu automatisieren.

Bestehende Forschungsergebnisse postulieren, dass technologische Entwicklungen wie IoT, KI, ML dazu beitragen können, FM-Anforderungen besser zu erfüllen und gleichzeitig Kosten zu senken. Die vorhandenen Studien geben nur einen makroökonomischen Überblick über die Veränderungen innerhalb von FS. [2, 7, 10] Es bedarf jedoch einer Einschätzung relevanter Technologien und Anwendungsfälle/Szenarien, um darzustellen, wie diese Technologien die Branche verändern werden. Ziel dieser Präsentation ist eine Bewertung der relevanten Technologien, ihrer Anwendungsmöglichkeiten (Case Studies) und ihrer technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit. Die Fragen sind:

  • Welche Technologien sind für die Optimierung der Facility Service Bereitstellung relevant?
  • Wie ist ihre technische und wirtschaftliche Machbarkeit?
  • Basierend auf der Analyse von mehr als 400 Anwendungsfällen aus der Literatur, aber auch aus Experteninterviews werden die relevanten Technologien und Anwendungsfälle dargestellt. Um den Umfang zu erweitern, wurden auch Fälle aus anderen Branchen in die Analyse einbezogen.

Digitale Transformation von Prozessen:

Aber bei der Digitalisierung geht es nicht (nur) um mehr Sensoren und 5G (schnellere Internetverbindung). Es geht um Prozessveränderungen – disruptive Veränderungen. Wenn die bisherigen Partner im Bereich Facility Management und Dienstleistung diesen neuen Entwicklungen nicht folgen, werden ihre Geschäfte von anderen Unternehmen aus anderen Branchen übernommen. z.B. Der größte Anbieter für Zimmer hat kein Hotel (AirBnB), das größte Angebot für Logistik kommt von einem Unternehmen ohne Auto (UBER).

Aber welche Bereiche werden sich ändern? Was bedeutet Digitalisierung in der Praxis für uns? Daher entwickelt das IFM auf Basis der Ergebnisse Referenzprozesse, neue Serviceangebote, neue Kooperationsmodelle und validiert diese mit internationalen Experten, um Best Practice für diesen disruptiven Wandel zu definieren.

 

Referenzen: 

Österreichisches Norminstitut: ÖNORM EN 15221-1, Facility Management Teil 1: Begriffe, Ausgabe 1, Wien (2007).
Stopajnik, E.; Redlein, A.: Current Labour Market Situation and upcoming Trends in the European Facility Service Industry, Institute for Facility Management; TU Wien, Austria, 34-42 (2017).
Chotipanich, S.: Positioning facility management. Facilities 22(13), 364-372. (2004).
Selinger, M., Sepulveda, A., Buchan, J.: Education and the Internet of Everything: How ubiquitous connectedness can help transform pedagogy. Cisco Consulting Services and Cisco EMEAR Education Team (2013). Retrieved from www.cisco.com/web/strategy/docs /education/education_internet.pdf, last accessed 2018/01/28.  
Čas, J., Rose, G., Schüttler, L.: Robotik in Österreich: Kurzbericht – Entwicklungsperspektiven und politische Herausforderungen. Endbericht. Bericht-Nr. ITA 2017-03; Institut für Technikfolgen-Abschätzung im Auftrag von: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Wien (2017).  
Nagl, W., Titelbach, G., Valkova, K.: Digitalisierung der Arbeit: Substituierbarkeit von Berufen im Zuge der Automatisierung durch Industrie 4.0., Institut für höhere Studien (IHS). Wien, (2017).
Stopajnik, E.; Redlein, A.: The Development of the Outsourced Facility Service Industry in Europe; JFMA 1(1), 1-5 (2017).
Österreichisches Norminstitut: ÖNORM EN 15221-4, Facility Management Teil 4: Taxanomie, Klassifikation und Strukturen im Facility Management, Ausgabe 1, Wien (2007).
Peneder, M., Bock-Schappelwein, J., Firgo, M., Fritz, O., Streicher, G.: Österreich im Wandel der Digitalisierung: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung. Wien, Österreich (2016).
Frey, C.B., Osborne, M.A.: The future of employment: How susceptible are jobs to computerisation? Retrieved from www.oxfordmartin.ox.ac.uk/downloads/academic/The_Future_of_Employment.pdf, last accessed 2018/01/28.