Julian Streitberger hat seine Dissertation mit Auszeichnung verteidigt

ASC gratuliert herzlich zur erfolgreichen Verteidigung und Auszeichnung der Dissertation!

Julian Streitberger mit Prof. Praetorius und Studiendekan Tragler mit Sektglas

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Julian Streitberger vor seiner Präsentationsfolie

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Julian Streitberger mit Graduationshut, links und rechts umgeben von Kollegen mit NUMPDE-Tattoo

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Julian STREITBERGER hat am 20.06.2024 erfolgreich seine Dissertation mit dem Titel „Optimal complexity of standard and goal-oriented adaptive FEM for general second-order linear elliptic PDEs“ verteidigt und das Doktoratsstudium der Technischen Mathematik mit Auszeichnung abgeschlossen.

Die meisten Probleme in Naturwissenschaft und Technik werden durch Differentialgleichungen beschrieben, deren Lösung man in der Regel nicht in geschlossener Form angeben kann, selbst wenn ein abstrakter mathematischer Beweis garantiert, dass die Lösung existiert und eindeutig ist. Ist man nicht nur am qualitativen Verhalten der Lösung, sondern an quantitativen Eigenschaften interessiert, so ist die numerische Simulation unumgänglich. In seiner Dissertation formuliert und analysiert Julian Streitberger adaptive Algorithmen zur numerischen Lösung von allgemeinen und insbesondere unsymmetrischen elliptischen partiellen Differentialgleichungen (PDEs) zweiter Ordnung. Ziel des Forschungsvorhabens war die Entwicklung von Algorithmen, bei denen man mathematisch garantieren kann, dass der Fehler mit der Rechenzeit optimal fällt. Während die optimale Lösung symmetrischer PDEs in jüngster Zeit mathematisch fundiert werden konnte, waren rechenzeit-optimale Algorithmen für unsymmetrische Probleme offen. Die entsprechende Forschungsfrage wird in der nun vorliegenden exzellenten Dissertation beantwortet: Nach der Finite-Elemente-Diskretisierung wird das resultierende unsymmetrische Gleichunggsystem auf dem funktionalanalytischen Level mittels der sogenannten Zarantonello-Iteration symmetrisiert — analog zum state-of-the-art-Beweis des Lemmas von Lax-Milgram. Die resultierenden symmetrischen Gleichungssysteme werden dann mit einem optimalen Mehrgitterverfahren iterativ (und inexakt) gelöst. Insgesamt erhält man damit drei geschachtelte Schleifen im adaptiven Algorithmus: Diskretisierung — Symmetrisierung — Iterative Lösung. Der zentrale Beitrag von Julian Streitberger liegt nun darin, die Rechenkosten (und damit die Rechenzeit) dieser Schleifen rigoros zu analysieren, adaptiv zu steuern und auszutarieren, um schließlich optimales Konvergenzverhalten mathematisch formulieren und beweisen zu können. Insgesamt führte das Promotionsstudium zu vier wissenschaftlichen Publikationen, die in der Dissertation zusammengefasst werden.

Die Gutachter der Dissertation waren Prof. Emmanuil H. GEORGOULIS (Heriot-Watt University Edinburgh & NTU Athens), Prof. Christian KREUZER (TU Dortmund) und Prof. Dirk PRAETORIUS (TU Wien). Dr. Julian Streitberger bleibt zunächst noch einige Monate als Postdoc in der Arbeitsgruppe Numerik von PDEs unter der Leitung von Prof. Dirk Praetorius an der TU Wien.

Willkommen am Institut für Analysis und Scientific Computing (ASC) an der Fakultät für Mathematik und Geoinformation der TU Wien!

Unser Institut umfasst momentan 19 Forschungsgruppen mit über 60 wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen. Im laufenden Lehrbetrieb sind weitere 50+ studentische Mitarbeiter_innen beschäftigt, um die Übungsgruppen unserer Lehrveranstaltungen abzuhalten.

Wir betreiben aktiv mathematische Forschung in reiner und angewandter Mathematik mit aktuell etwa 25 laufenden Forschungsprojekten. Die meisten unserer Forschungsfragen entstammen den Forschungsschwerpunkten Computational Science and Engineering sowie Quantum Physics and Quantum Technologies der TU Wien, wobei für uns die Weiterentwicklung von Mathematik in ihren Anwendungen im Vordergrund steht. 

Mit über 150 Lehrveranstaltungen pro Studienjahr tragen wir einen großen Teil zu der exzellenten Mathematikausbildung an der TU Wien bei. Wir freuen uns, dass unsere Studierenden von unserer herausragenden Lehre profitieren können und erfolgreiche Karrieren in der Industrie oder Wissenschaft einschlagen.

Schließlich beteiligen sich Institutsangehörige aktiv an der populärwissenschaftlichen Initiative TUForMath – Forum Mathematik an der TU Wien, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster. Neben allgemein verständlichen Abendvorträgen zu aktuellen, wissenswerten und unterhaltsamen Themen rund um die Mathematik bietet TUForMath zahlreiche Workshops für Schulklassen, bei denen den Schüler_innen auf spielerische Art und Weise der Einfluss von Mathematik auf unser tägliches Leben, auf Wissenschaft und Technik, Kunst und Kultur sowie Gesellschaft und Wirtschaft aufgezeigt wird. Alle Angebote von TUForMath sind kostenlos!

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dirk PRAETORIUS

Forschung

Ein dreidimensionales Geschwindigkeitsfeld einer Strömung um einen Zylinder

© Netgen/NGsolve

Reine und angewandte Mathematik in Verbindung mit Ingenieur- und Naturwissenschaften.

Primäre TU-Forschungsschwerpunkte:

  • Computational Science and Engineering
  • Quantum Physics und Quantum Technologies