Verhaltensmodellierung von Diabetes zur Entscheidungsunterstützung

voraussichtliche Laufzeit: 01.08.2023–24.12.2024
Auftragsforschungsprojekt
Projektleiter: Andreas KÖRNER (E101-03-3)

Die Schilddrüse bildet in Verbindung mit der Hypophyse und dem Hypothalamus aufgrund ihres gegenseitigen Einflusses durch abgegebene Hormone ein geregeltes System. Der Gleichgewichtspunkt dieses Systems, der sogenannte Set-Point, ist individuell, was zur Folge hat, dass die Bestimmung der korrekten Menge der zu verabreichenden Medikamente bei Patient_innen mit Schilddrüsenunterfunktion mehrerer Behandlungstermine und damit einer langen Zeit bedarf. Das langfristige Ziel ist die Entwicklung eines medizinisches Assistenztools, das auf Basis früherer Messungen den Set-Point bestimmt und im Sinne der individualisierten Medizin eine Medikationsempfehlung für eine Person abgibt. Dieses Projekt bildet den Proof of Concept dieses Vorhabens.

Zeitbasierte mathematische Modelle wurden in der ersten Phase dieses Projekts untersucht und mit bereits vorhandenen Daten validiert und verifiziert. Auf Basis des gewählten Hauptmodells wurde die Entwicklung einer App zur Unterstützung von medizinischem Personal konzipiert. App-Programmierung, ethische Aspekte und Daten-bezogene Faktoren, welche in dem Projekt angesprochen werden, sind durch die beteiligen Projektpartner abgedeckt. Für die Evaluierung der App in der klinischen Praxis wird eine großangelegte Studie konzipiert, die Daten zur Validierung werden in Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien erhoben und ausgetauscht.

Das Projekt wird jetzt, Ende 2024, abgeschlossen. Projektpartner waren von der FH Campus Wien Peter PUTZ, Cornelia FEICHTINGER und Verena KOLLMANN, welche die Arbeit übernommen haben, die klinische Studie zu konzeptionieren. Ein weiterer Partner war von der FH Technikum Wien Birgit POHN, welche die Implementierung der App übernommen hat. Marjo RAUHALA vom Fachbereich Responsible Research Practices hat die Ethischen Aspekte für das Design der klinischen Studie begleitet.

Das Projekt war ein Erfolg, was den Proof of Concept angeht. Alle Projektpartner_innen haben positive Evaluierungen abgegeben, darüber hinaus wurde aber durch die ersten Validierungen und Verifikationen klar, dass noch mehr Grundlagenarbeit in die mathematische Modellentwicklung investiert werden muss. Die beiden Projektmitarbeiterinnen haben im Rahmen dieses Projekts ihre Diplomarbeit erstellt und sind nun PhD-Studierende an der TU Wien und der Queensland University of Technology, Australia.

Projektmitglieder: Clara HORVATH, Corinna MODIZ