Die Lehrveranstaltungen der letzten Semester an der Landuni zu Strategien und Konzepten für ländliche Räume haben nicht nur das Engagement der Studierenden vor Ort gefördert, sondern auch konkrete Projektvorschläge hervorgebracht, die schlussendlich bis zur Umsetzung begleitet wurden. Damit wird eine praxisnahe Lehre gelebt, die Theorie und Realität verbindet und sowohl die Kreativität der Studierenden als auch ihr planerisches und handwerkliches Können fordert.

Von der Ideenfindung über die Abstimmung mit Grundeigentümer:innen bis hin zur öffentlichen Präsentation verfolgten die Studierenden einen offenen, ergebnisorientierten Prozess. Ihre Aufgabe war es, uns Lehrende und die lokalen Partner:innen von der Umsetzbarkeit ihrer Ideen zu überzeugen. Dieser Diskurs war essenziell: Konzepte wurden entworfen, hinterfragt, angepasst und weiterentwickelt. Mit viel Eigeninitiative, im Team und oft auch individuell, wurde geplant, gebaut, gemauert, geschraubt, gepflanzt, aktiviert und 1:1 erprobt. Es wurde umgestaltet, umgenutzt, bereist, verhandelt, gedruckt, präsentiert und gefeiert.
Besonders wertvoll war die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Gemeinden, Betrieben, Institutionen und Bürger:innen. Diese Kooperationen ermöglichten die Bereitstellung von Ressourcen – von Baumaterialien über Milchkannen bis hin zu Büchern – und die aktive Beteiligung der lokalen Bevölkerung am Planungs- und Umsetzungsprozess. So wurden die entwickelten Projekte nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Realität sicht- und erlebbar gemacht. Raumplanung wurde spürbar und greifbar.

Die folgenden sieben Projekte wurden als Prototypen umgesetzt und stehen exemplarisch für das Engagement und die Innovationskraft unserer Studierenden. Sie sind Ergebnisse eines Prozesses, der zeigt, dass durch praxisorientierte Lehre und Kooperation zwischen Hochschule und Region nachhaltige Entwicklungen im ländlichen Raum angestoßen werden können.

Auf dem Bild ist die Außenansicht des neue Landuni Büro zu sehen.

© Theresa Wörndl

Außenansicht Pop-Up-LanduniBüro

Bei der Abschlussveranstaltung vor Ort, gestaltet als Rundgang, bei dem die Projekte besichtigt werden konnten, gab es reges Interesse der Bevölkerung. "Schön, dass die landuni konkret sichtbar wird, dass wir ihre Ergebnisse konkret nutzen können", kommentierte Bürgermeister Robert Feldmann.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die die Studierenden bei ihren Projekten motiviert und unterstützt haben.
Mögen auch in Zukunft solche Übungen gelingen, in denen Lehrveranstaltungen ein Stück reale Welt verändern.

Das Lehrendenteam
Alexander Bauer, Elias Grinzinger, Bardo Hörl, Karin Standler, Sibylla Zech


Folgende Umsetzungsprojekte wurden im Wintersemester 2024 erarbeitet:

Auf dem Bild ist eine Fassade zu sehen auf dessen Fenstern das Logo der Landuni klebt.

© Alexander Bauer

Repräsentation im Leerstand

Das zukünftige LanduniBüro!

LANDUNIBÜRO
Repräsentation im Leerstand

Gruppe: Florian Vogel, Theresa Wörndl

Das Büro der landuni soll aus dem Schloss in einen zentralen Leerstand in der Gemeinde übersiedeln. So entsteht ein Informations- und Begegnungsort, der den Austausch zwischen Studierenden und Bewohner:innen
fördert und zugleich ein Zeichen gegen den Leerstand setzt.

Auf dem Bildest ein Bagger zu sehen der Sand aufschüttet.

© Leon Seger

Begegnungsort für Drosendorf

Bauarbeiten am LandUniPlatzerl

LANDUNI PLATZERL
Begegnungsort für Drosendorf

Gruppe: Leon Seger, Florian Rabl

In Zusammenarbeit mit der Gemeinde und engagierten Bürger:innen wird ein neuer Begegnungsort geschaffen.
Mit Sitzmöglichkeiten, Obstbäumen, einer Radservicestation und einem Bücherschrank bietet das
Platzerl Raum für Erholung und Austausch.

Auf dem Bild ist das Logo der LandUni zu sehen.

© Alexander Bauer

Das LanduniBüro

JUGENDZENTRUM 
reaktiviert

Leah Anders, Maria Oikonomou, Andreas Müller

In Drosendorf soll das verlassene Jugendzentrum durch die Gestaltung einer modernen, interaktiven Dartscheibe wiederbelebt werden. Das niederschwellige Spiel lädt, unabhängig von Alter und Geschlecht, dazu ein, Spaß zu haben, und setzt ein Zeichen für einen lebendigen Treffpunkt sowie den Dialog über die Bedürfnisse der Jugend in Drosendorf.

Auf dem Bild ist eine Bücherbank zu sehen.

© Alexander Bauer

Bücherbank

BÜCHERBANK - LESEN UND SITZEN IN EINEM

Camilla Tragni, Anna Neururer

Im Pavillon von Drosendorf bietet eine neue Sitzgelegenheit nicht nur Platz zum bequemen Warten auf den
Bus, sondern auch die Möglichkeit, in einer Vielzahl von Büchern zu stöbern und diese zu tauschen. Die
Kombination aus Sitzbank und Bücherregal fördert den Austausch unter Bewohner:innen, regt zu Gesprächen
an und macht das Warten auf den Bus noch angenehmer.

Auf dem Bild ist eine Ausstellung zu sehen.

© Alexander Bauer

LEERSTAND NEUDENKEN - AUSTELLUNG

Lauretta Adamer, Lisa Schneider

Die leerstehenden Erdgeschosse in Drosendorf und Langau erzählen spannende Geschichten. Die Ausstellung
zeigt, wie Leerstand Gemeinden prägt und welche Chancen darin stecken. Das Projekt lädt dazu ein,
kreative Ideen zu entwickeln und gemeinsam an einem lebendigen Ortskern zu arbeiten.

Auf dem Bild ist ein mobiler Holzbackoffen zu sehen

© Alexander Bauer

Der Mobile Holzbackoffen

HOLZBACKOFEN - MOBILISIERT

Todor Andonov

Vor dem Smartphone stand das Feuer im Mittelpunkt des sozialen Lebens, woran der Ofen zu erinnern
versucht. Auf einem stabilen, rollbaren Holzgestell montiert, vereint der Pizzaofen Mobilität und Stabilität –
ideal für gesellige Momente.

Mehrere Personen stehen vor einem Tisch

© Sibylla Zech

DER ANGER ERINNERT - ZABERNREITH

Stephanie Urbaniak

Das Projekt „Der Anger erinnert“ belebt die Erinnerung an das abgerissene Milchhaus in Zabernreith und
die bäuerliche Prägung des Dorfes. Mit dem Abriss verschwand auch ein Stück Gemeinschaft. Gespräche
mit Dorfbewohner:innen, historische Recherchen und gesammelte Erinnerungen bilden die Grundlage für das
Projekt. Die Ausstellung dazu ist im Feuerwehrhaus Zabernreith zu sehen.