Innovationen haben nichts mit Geschlecht zu tun!?

Sicher? Diese Homepage entstand als Ressource für all jene, die im Rahmen der Forschungsförderung mit der Frage konfrontiert werden: "Was ist der Gender-Aspekt in Ihrer Forschung?" Was zunächst oft als ärgerliche Zusatzarbeit gesehen wird, kann sich bei genauerer Betrachtung als Glücksfall für Ihre Forschung erweisen.

Und denken Sie jetzt bitte nicht an rosa Laptops und pinkfarbene Werkzeug-Sets. „Shrink it and pink it“ - also mach es kleiner und rosa - ist nicht die korrekte Antwort auf die gestellte Frage. Denken Sie vielmehr an

  • einen Mehrwert in Forschung und Technik, weil sie die Exzellenz und Qualität Ihrer Ergebnisse sichern und die Nachhaltigkeit steigern.
  • gesellschaftlichen Mehrwert, weil sich Forschungs- und Technikprojekte stärker an den Bedürfnissen von Gesellschaft und Umwelt orientieren.
  • wirtschaftlichen Mehrwert, weil neue Ideen, Patente und Technologien entwickelt werden. 

Einen weiteren Baustein zur Mehrwertsteigerung bietet intersektionale Geschlechteranalyse, welche die Interaktion von "sich überschneidenden" Faktoren wie etwa Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Alter, geografischer Standort u.a. zulässt und den Prozess um die Erfahrungen und sozialen Möglichkeiten einer Person oder einer Gruppe vervollständigt. An der Stanford University wurden Intersektionale Designkarten, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster entwickeln, durch die Sie als Forscher_in zur Entwicklung von inklusiven Technologien angeleitet werden. 

Geschlechterreflexive Innovation fördert geschlechterverantwortliche Wissenschaft und Technik und verbessert damit die Lebensqualität von Frauen, Männern und nicht-binären Personen weltweit.

Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind, dann finden Sie auf den Portalen dieser Webseite detaillierte Informationen sowie umfangreiche Fallbeispiele zum Thema Geschlecht und Innovation. Die TU Wien wünscht Ihnen Gutes Gelingen beim Erforschen von Gender Aspekten in Ihrer Forschung und hofft, Ihnen mit diesem Service eine nützliche Ressource zu eröffnen.

Diese Homepage ist eine Übersetzung großer Teile der Gendered Innovations Homepage, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster. Das Projekt Gendered Innovations wurde im Juli 2009 an der Stanford University initiiert. Im Januar 2011 setzte die Europäische Kommission für zwei Jahre eine Expert_innengruppe zu „Innovation through Gender“ ein, um die Geschlechterdimension in der EU-europäischen Forschung und Innovation zu entwickeln. Neben aus den USA beigezogenen Expert_innen waren Expert_innen aus den 27 EU-Mitgliedsstaaten an diesem Projekt beteiligt.

Der Begriff Gendered Innovations wurde 2005 von Londa Schiebinger geprägt. 
© Europäische Union, 2011;  © Stanford University, 2011

Die Website hat fünf interaktive Hauptportale:

  1. Methoden zur Analyse des biologischen (Sex) und sozialen Geschlechts (Gender) und der Intersektionalität im Rahmen von Forschung und Technik.
  2. Fallstudien zur Illustration der Art und Weise, wie die Analyse des biologischen und sozialen Geschlechts und der Intersektionalität zu Innovation führt.
  3. Begriffe zur Erläuterung zentraler auf der gesamten Website verwendeter Konzepte.
  4. Leitfäden für Forscher_innen, Techniker_innen und Gutachter_innen.
  5. Maßnahmen, Handlungsempfehlungen und Links zu zentralen nationalen und internationalen Richtlinien, die geschlechterreflexive Innovationen unterstützen.

European Commission. (2011). Structural Change in Research Institutions: Enhancing Excellence, Gender Equality, and Efficiency in Research and Innovation. Luxembourg: Office for Official Publications of the European Communities.

National Science Foundation (NSF). ADVANCE Adaptation and Partnership Proposals in Solicitation NSF 20-554., öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster "NSF ADVANCE proposals are expected to use intersectional approaches in the design of systemic change strategies in recognition that gender, race and ethnicity do not exist in isolation from each other and from other categories of social identity." Accessed 20 November 2020.

Schiebinger, L. & Klinge, I. Eds. (2020). Gendered Innovations 2: How Inclusive Analysis Contributes to Research and Innovation, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (Luxembourg: Publications Office of the European Union, 2020). Foreword by EC Commissioner for Innovation, Research, Culture, Education and Youth, Mariya Gabriel.

Tannenbaum, C., Ellis, R. P., Eyssel, F., Zou, J., & Schiebinger, L. (2019). Sex and Gender Analysis Improves Science and Engineering. Nature, 575(7781), 137-146.

United States General Accounting Office. (2001). Drug Safety: Most Drugs withdrawn in Recent Years had Greater Health Risks for Women. Washington, DC: Government Publishing Office.

Übersetzung aus dem US-Amerikanischen von Dagmar Fink und Birgit Mennel für gender et alia (http://www.genderetalia.net/, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster).

Aktualisierte Übersetzung der Webseite (2022/23) von Mag. Brita Pohl, www.bricolangue.at, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.