Aktuelle Projekte mit Bezug zu Geschlechterforschung an der TU Wien
Diese Seite soll einen Überblick darüber geben, wer derzeit an der TU Wien Geschlechterforschung betreibt. Dieser stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Sie betreiben Geschlechterforschung an der TU Wien und sind nicht Teil dieser Übersicht? Wir möchten eine vollständige Liste aller Personen an der TU Wien erstellen, die Geschlechterforschung betreiben. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Ruth Strobl , öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster(Abteilung Genderkompetenz).
Fakultät für Architektur und Raumplanung
GECAR-Gendersensibles (E-)Carsharing
gefördert im Rahmen des Ausschreibung FEMtech Talente Forschungsprojekte durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.
(E-)Carsharing konnte bisher nicht die erwartete Verbreitung in der Gesellschaft erreichen. Derzeit wird (E-)Carsharing vorwiegend von einer teilweise recht homogenen Nutzergruppe genutzt. Insbesondere Frauen sind als Nutzerinnen unterrepräsentiert. Das Forschungsprojekt GECAR-Gendersensibles (E-)Carsharing fokussierte sich daher auf die Mobilitätsbedürfnisse von Nutzerinnen und Nicht-Nutzerinnen, identifizierte Nutzungshemmnisse und formulierte mögliche Lösungsansätze, die ko-kreativ in einer aus Frauen bestehenden Begleitgruppe ausprobiert und entwickelt wurden. Dazu gehören u.a. eine verbesserte, genderspezifische Informationsqualität, transparente und variable Registrierung sowie einfachere Zugänglichkeiten der Fahrzeuge und Standorte.
With Fire: 21st Century California, Living As Guests On Unceded Homelands, And Architectural Praxes For Collective Futures
While fire functions in many life-giving capacities, destructive capacities of fire come to the forefront with the wildfires across the unceded lands of what is called the US State of California. Fire has long been a part of living on these lands, producing and shaping Indigenous worlds prior to their unmakings into the State of California. The dissertation project asks how one might learn to rethink with the life-affirming capacities of fire for reimagining collective futures. It focuses on and produces with the theory, methodology, and practice of abolition geography (presence: where people make space for life to flourish) and abolition feminist thought (analyzing and dismantling systems of oppression). It asks, “What can we imagine for ourselves and the world?” and navigates transformative socio-political and human-environmental processes for “life to flourish.”
Here is a link, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster to the project.
Family, Household, Living space: Halina Skibniewska’s approach to Spatial Practice
In 1957, the Polish architect Halina Skibniewska developed an innovative design concept for the Sady Żoliborskie housing estate. The thesis examines this project as its case study. It explores to what extent its planning method can serve as a basis for the development of a feminist spatial practice. As such, the significance of the project for the history of architecture is elaborated. It also intends to contribute to the expansion of the current architectural canon, as Skibniewska's work is largely unknown in a Western European context.
The Sady Żoliborskie housing estate was realized in several construction phases from the early 1960 until the mid 70ies. Since Warsaw was badly damaged after the Second World War, the construction of housing estates, especially for young families, was central to housing policy. The buildings had to be realized at low cost with tight apartment dimensions. In this context, Skibniewska designed apartments with so-called "elastic" floor plans that were designed to adapt to the specific needs of the family. She later described this specific methodology in her dissertation entitled "the family and apartment".
The concept of "family" is the central theme of this work. Hierarchies and spatial manifestations of the “family” are examined on several levels. The thesis also discusses the supposed gender equality in the People's Republic of Poland, thanks to which women had very easy access to education and work, while the traditional division of housework was maintained.
On the basis of the socio-political situation, the role of the state, the influence of the Catholic Church and the architect's approach to Marxist theories, the built and written work of Halina Skibniewska is analyzed. In this way, critical reproduction theory and spatial issues should be linked. The aim is to develop tools for a feminist spatial practise in contemporary housing discourse that can be introduced and applied into future architectural teaching.
Gender Planning im Schulbau
Obwohl die allgemeine Schulpflicht in Österreich durch Maria Theresia verhältnismäßig früh für Buben und Mädchen eingeführt worden ist, haben sich sowohl die pädagogischen Ansätze als auch die räumlichen Gegebenheiten zwischen dem Schulunterricht der beiden Geschlechter stets unterschieden und die Genderungleichheit in der Bildung hat sich auch in den räumlichen Möglichkeiten niedergeschlagen. Mit der neuen Frauenbewegung und der Einführung der verpflichtenden Koedukation 1975 wurde erstmals eine geschlechtergerechte Schule angestrebt. Doch um dieses Ziel zu erreichen, müssen auch räumliche Gegebenheiten des Schulwesens überprüft und angepasst werden, da Mädchen und Buben Raum für verschiedene Aktivitäten different nutzen und daher unterschiedliche Anforderungen an ihr räumliches Umfeld stellen.
Die Forderung des Gender Mainstreaming, dass die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in allen Lebensphasen durch Politik, Organisationen und Institutionen vorangetrieben wird, führte über die feministische Stadtkritik zum Gender Planning, welches gendergerechtes und bedürfnisorientiertes Planen und Bauen einfordert. In dessen Rahmen wurden bereits umfassende Studien und Abhandlungen zu genderspezifischer Raumwahrnehmung, -nutzung und -aneignung vor allem in Bezug auf den öffentlichen Raum und Freiflächen publiziert. In Bezug auf den Schulraum selbst besteht aber noch Forschungsbedarf. Dieser ist ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche einen Großteil ihrer Zeit verbringen und der sich daher prägend auf ihr Leben auswirkt. Soziale Ungleichheiten, Diskriminierung, Ausgrenzung und Geschlechterrollen können hier reproduziert oder aber aufgebrochen werden.
Somit stellen sich folgende Forschungsfragen: Welche Nachteile in Betracht auf die historische Entwicklung der Mädchenerziehung in Österreich in pädagogischer als auch räumlicher Hinsicht bestehen noch? Welche Kriterien des gendergerechten Planens muss Schularchitektur erfüllen?
Eine Veröffentlichung von Carla Schwaderer, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster findet sich im Jahrbuch Raumplanung 2023, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.
Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften
Smart Working - Frauen in Führungspositionen stärken
Andrea Leitner, Elisabeth Frankus, Florian Spitzer (IHS)
Sonja Dörfler-Bolt (ÖIF)
Martina Hartner-Tiefenthaler (TU Wien)
gefördert vom Digifonds der Arbeiterkammer Wien
Frauen sind in Führungspositionen immer noch vielerorts unsichtbar und unterrepräsentiert. In Österreich ist das besonders ausgeprägt: Mit nur 9% Frauen im Management (Geschäftsführung, Vorstand) der quotenpflichtigen Börsenunternehmen liegt Österreich im EU-Vergleich an vorletzter Stelle vor Luxemburg (AK Frauen Management Report 2023). Dies, obwohl die formalen Voraussetzungen für erfolgreiche Berufskarrieren bei Männern und Frauen ähnlich sind (z.B. für Bildungsabschlüsse). Mit dem zunehmenden Fachkräfte- und Führungskräftemangel steigt der Bedarf an weiblichen Führungspersonen. Zudem zeigen Studien, dass geschlechtlich gemischte Teams vorteilhaft sind (Krell et al 2011). Das Projekt Smart Working beschäftigte sich mit der Fragestellung, wie die mit Homeoffice verbundenen Veränderungen in der Arbeitswelt für die Förderung von Frauen in Führungspositionen genutzt werden können.
Für uns stellte sich nicht die Frage, ob Homeoffice für eine Gleichstellung von Frauen und Männern förderlich ist, sondern wie, d.h. welche Rahmenbedingungen und Unterstützung wichtig sind, um die Chancen von Smart Working nutzen zu können. Im Zuge des Projekts haben wir sowohl qualitative (Interviews, Fokusgruppen) als auch quantitative Erhebungsmethoden (Fragebogen, Vignette) gewählt und in Kooperation mit Unternehmen und Expert:innen Strategien entwickelt, die die Risiken von Homeoffice verringern und die Chancen von Frauen auf Führungspositionen erhöhen können. Das Projekt Smart Working soll örtliche und zeitliche Flexibilität stärken, um eine bessere Balance von Beruf und Familie zu ermöglichen. Dabei sollen Ausgrenzungsprozesse vermieden und typisch weibliche Stärken gefördert werden.
Hier finden Sie weitere Infos zum Projekt.
Literatur
AK (2023). Frauen.Management.Report.2023, Wien: AK Wien.
Krell, G., & Sieben, B. (2011). Diversity Management: Chancengleichheit für alle und auch als Wettbewerbsvorteil. Chancengleichheit durch Personalpolitik: Gleichstellung von Frauen und Männern in Unternehmen und Verwaltungen, 155-174.
Yes, we care? A sociomaterial perspective on care work and technology
With an aging population in Western societies, the so-called care crisis is widely debated – publicly and academically. There are certain hopes and expectations that AI and robotics could help to meet the needs of an aging society. Previous research on so-called care technology has shown the attempts to increase autonomy and quality of life for clients while “creating work that is smarter and more qualified” (Kamp, Obstfelder, and Andersson 2019:1). Besides these goals political strategies also intend to produce “labor-saving technologies” (Kamp et al. 2019:2). This emphasizes the relevance to examine how these new technologies are implemented into workplaces and how they are perceived by the workers affected. AI and robotics in care might transform how care work is performed and distributed between humans and machines. Therefore, I aim at expanding the growing research on these phenomena with a sociomaterial approach by Orlikowski (2007) to gain a deeper understanding of the entanglement of technology and the social – in the context of care work. As the field of care work traditionally is a women’s domain the crucial role of gender has to be emphasized. Taking into account insights from Feminist Science and Technology studies it is obvious that technology is not (gender) neutral but still strongly associated with a hegemonic form of masculinity (Wajcman 1991, 2010).
I aspire to consolidate these approaches to examine how the care workers’ perceptions of their work and their professional identities are entangled with new technology. Moreover, I aim to explore the expectations, conditions, and wishes of the workers for desirable roles of new technology in elderly care. Methodologically, I am following a qualitative social research approach, with data being collected in the context of the project ‘Caring Robots // Robotic Care’.
Here you can find more information on the Caring Robots / Robotic Care project, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.
Literature
Kamp, A., Obstfelder, A. and Andersson, K. (2019): ‘Welfare Technologies in Care Work.’
Orlikowski, W. J. (2007): ‘Sociomaterial Practices: Exploring Technology at Work.’ Organization Studies 28(9):1435–48.
Wajcman, J. (1991): ‘Feminism Confronts Technology.’ Penn State Press.
Wajcman, J. (2010): ‘Feminist Theories of Technology.’ Cambridge Journal of Economics 34(1):143–52.
Fakultät für Mathematik und Geoinformation
DGBIAS - Detecting Gender Bias in Children's Books
When asked to draw a mathematician girls are twice more likely to draw a man than a woman while boys almost universally draw a man. Such gender stereotypes form early in the child’s development and are carried over throughout adolescence into adulthood leaving longlasting effects on affective and cognitive development while shaping activity and career choices as well as impacting academic performance.
In this work we identify and measure gender bias dimensions in well-known fairytales by using natural language processing methods, while relying on the qualitative research in fields such as child psychology and education. Measuring different aspects of gender bias allows us to generate a gender representation score.