Computerisierung und Digitalisierung sollen nicht nur manuelle und unangenehme Arbeiten ersetzen, wie es die Robotik in der Vergangenheit in der Produktions- und Rohstoffindustrie getan hat, sondern auch interessantere geistige Arbeiten, zum Beispiel im Dienstleistungs- und Verwaltungsbereich. Jüngste Entwicklungen und Beispiele im Bereich der maschinellen Erfindungssysteme - ein Konzept, das hier an der TU Wien entwickelt wurde - lassen vermuten, dass eine dieser Tätigkeiten, die in Zukunft automatisiert werden könnte, die Schaffung neuer Ideen - also das Erfinden - ist. Dies wirft natürlich wichtige Forschungsfragen auf, inwieweit Erfindungstätigkeiten in Unternehmen automatisiert werden können und sollen und wie menschliche MitarbeiterInnen und Cybersysteme zusammenwirken können und sollen.

Aktuelle Anwendungsbereiche

Cyberphysische Systeme, Cybersicherheit, Kreativitätsanwendungen, Kryptographie und Systeme zur Wissensgenerierung scheinen die Hauptanwendungsbereiche für den derzeitigen Entwicklungsstand von Maschinenerfindungssystemen zu sein. Diese Bereiche zeigen auch das verborgene Potenzial solcher Systeme, da sie heute die Grundlage der meisten Branchen bilden.

Bedeutung der Forschung

Nach heutigem Verständnis beruhen alle unsere Erfindungen und Innovationen auf unserem Verstand, unserer Logik und Zufällen. Mit dem Aufkommen maschineller Erfindungssysteme stehen wir kurz davor, dieses grundlegende Paradigma zu ändern. Diese Technologie eröffnet nicht nur Herausforderungen, sondern auch eine Fülle von Möglichkeiten, neue Forschungswege zu beschreiten, aktuelle Forschungsgebiete zu erweitern und den globalen Wissenspool zu verbessern und zu erweitern.

Da maschinelle Erfindungssysteme nicht durch frühere Erfahrungen voreingenommen sind, ihr gesamtes erworbenes Wissen nutzen und ihre Fähigkeit, große Mengen komplexer Daten zu verarbeiten, ausschöpfen, können sie eine einzigartige, out-of-the-box Perspektive für alle Studienbereiche bieten. Die Technologie verspricht - zum ersten Mal in der Geschichte - einen zweiten Blickwinkel auf alle mit dem Menschen zusammenhängenden Aktivitäten zu ermöglichen, ähnlich einer zweiten industriellen Revolution.

Aktueller Stand und Ausblick der Forschung

Im Rahmen der laufenden Forschungsarbeiten sollen die optimalen Bedingungen ermittelt werden, unter denen Maschinenerfindungssysteme in unsere derzeitigen Arbeitsumgebungen integriert werden können, um die bestehenden Systeme zu ergänzen. Ziel ist es, Erkenntnisse über die Verringerung der Einsatzrisiken dieser Technologie zu gewinnen und eine reibungslose Verbreitung in den industriellen Anwendungen zu ermöglichen.

Für weitere Informationen über das Projekt und Möglichkeiten der Zusammenarbeit wenden Sie sich bitte an den Projektleiter Dragos-Cristian Vasilescu.