YLVI Logo

Wie wirken sich Smartphones auf unsere Arbeit und Gesundheit aus?

Der technologische Fortschritt verändert ständig die Art und Weise, wie Menschen arbeiten. Laptops, Tablets und Smartphones ermöglichen es den Beschäftigten, jederzeit und von überall aus zu arbeiten. Vor allem Smartphones sind für viele Beschäftigte zum ständigen Begleiter geworden (Feuchtl, Hartner-Tiefenthaler, Köszegi, 2016).

Der Anteil der Smartphone-Besitzer in Österreich stieg von 86% im Jahr 2015 auf 94% im Jahr 2017 (Mobile Marketing Association 2017).

Smartphones bieten nicht nur die Möglichkeit, zu telefonieren oder die neuesten Nachrichten auf Facebook abzurufen, sondern werden zunehmend auch für den Zugriff auf geschäftliche Mails genutzt. Dies bietet einerseits Vorteile, wie mehr Autonomie und mehr Freiraum für individuelle Handlungen. Andererseits verschwimmt dadurch zunehmend die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben, was zu Konflikten zwischen diesen beiden Bereichen führen kann (Diaz, Chiaburu, Zimmermann & Boswell, 2012, Hartner-Tiefenthaler, Feuchtl & Köszegi, 2016).

Übermäßiger Stress und Burnout als Folge davon

Im schlimmsten Fall kann die Nutzung von Smartphones am Arbeitsplatz zu Überstunden, Stress und Burnout führen. Daher ist eine bewusste Planung, wann und wo das Smartphone genutzt wird, für die Erholung und zur Vorbeugung gesundheitlicher Probleme unerlässlich. Interessanterweise scheinen weibliche Smartphone-Nutzer am meisten betroffen zu sein (Derks, Ten Brummelhuis, Zecic & Bakker, 2014).

Auswirkungen auf die Gesundheit und die psychische Loslösung von der Arbeit

Die spezifischen psychologischen Auswirkungen der Smartphone-Nutzung auf die Gesundheit sind jedoch noch unklar. Um Klarheit zu schaffen, ist es wichtig, diese Aspekte über einen längeren Zeitraum mit verschiedenen Methoden zu untersuchen. Unsere aktuellen Studien berücksichtigen diese Aspekte und konzentrieren sich auf die mentale Abkopplung von der Arbeit und deren Auswirkungen auf die Schlafqualität.

YLVI - eine App, die das individuelle Nutzerverhalten anzeigt

In Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe Industrielle Software (INSO), öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster der Fakultät für Informatik der TU Wien und der Arbeiterkammer Niederösterreich, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster wurde anhand einer Stichprobe von 250 Teilnehmern das Nutzungsverhalten des Handys und dessen Zusammenhang mit Arbeit, Schlaf und Gesundheit untersucht.

Im Rahmen dieser Studie, die auch als "YLVI-Studie" bekannt ist, wurde eine App entwickelt, mit der die tatsächliche Nutzung des Mobiltelefons der Teilnehmer über einen Zeitraum von drei Wochen gemessen wurde. Dies ermöglichte uns einen Einblick in das natürliche Verhalten der Nutzer. Zusätzlich wurden die Teilnehmer während dieser drei Wochen regelmäßig gebeten, einen kurzen Fragebogen über ihr Wohlbefinden in Bezug auf Arbeit, Schlaf und Gesundheit zu beantworten. Nach drei Wochen wurde eine Rückmeldung gegeben, wie oft und wie lange welche Anwendungen genutzt wurden und mit den Daten aus den Fragebögen verknüpft. Alle im Zuge der "YLVI-Studie" erfassten Daten wurden anonymisiert und über einen sicheren Server der Technischen Universität Wien gespeichert.

Die folgende Grafik gibt einen Überblick über den Ablauf der Studie:

Die Prozedur von YLVI, als Pfeil der nach rechts zeigt dargestellt.

Ablauf der YLVI App Studie. Tag 1: App-Installation und Ausfüllen des Start-Fragebogens. Tag 2 bis 5: Beantwortung von 14 kurzen Fragebögen. Tag 16: End-Fragebogen. Tag 21: Studienende und Ausgabe der Statistik.

Die Datenerhebung für diese Studie ist abgeschlossen.

Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner der Tombola:

  • Florian Oberleitner-Leeb
  • Elisabeth Perner
  • Dominik Seitz

Ergebnisse

Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass eine hohe Smartphone-Nutzung im Allgemeinen mit einem Gefühl von Zeitdruck und Stress sowie mit geringerer Arbeitsmotivation und chronischen Nackenschmerzen verbunden ist. Die Schwächung der Regeneration, der Gesundheit und des Wohlbefindens der Arbeitnehmer wirkt sich negativ auf die Arbeitszufriedenheit und die Leistung aus. Dies kann negative Folgen für den Einzelnen und sein soziales Umfeld haben.

Die wichtigsten Ergebnisse sind in diesem kurzen Video, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster zusammengefasst.

In Zusammenarbeit mit:

Weitere Lektüre

Folgeprojekt

Auf der Grundlage unserer Ergebnisse haben wir ein Folgeprojekt namens Work-Life-Balance 4.0 initiiert, in dem wir ebenfalls eine App entwickeln, um die Grenzen zwischen Arbeit und Leben zu verwalten.

Weitere Informationen über die neue Studie finden Sie unter Work-Life-Balance 4.0.