Die Vegetation spielt eine Schlüsselrolle in unserem Klimasystem, da sie sowohl den Wasser- als auch den Kohlenstoffkreislauf beeinflusst. Die Charakterisierung von großräumigen Vegetationsdynamiken kann zum Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und ihren abiotischen Ressourcen beitragen. Die Überwachung der Vegetation mit Hilfe von Mikrowellen-Satellitenbeobachtungen liefert aufgrund der höheren Eindringtiefe der Mikrowellenstrahlung und ihrer Empfindlichkeit gegenüber dem Wassergehalt der Vegetation ergänzende Informationen zu den üblicherweise verwendeten optischen Daten. Die sogenannte optische Vegetationstiefe (VOD), welche man aus solchen Mikrowellenmessungen ableiten kann, kann zur Analyse wasserbezogener Prozesse verwendet werden, die das Wachstum der Vegetation bestimmen.

Die optische Tiefe der Vegetation kann mit aktiven und passiven Sensoren und bei verschiedenen Frequenzen im Mikrowellenbereich gemessen werden, vor allem im L-, C-, X- und Ku-Band. Die Empfindlichkeit des VOD gegenüber der Vegetationsdecke variiert je nach Frequenz und Sensortyp. Daher ist ein Vergleich mehrerer VOD-Datensätze im Hinblick auf die angestrebten Vegetationseigenschaften notwendig, um die Mikrowellen-Satellitenbeobachtungen für die Beschreibung der großräumigen Ökosystemdynamik vollständig zu nutzen. Kürzlich schätzte CLIMERS die Bruttoprimärproduktion (GPP) der Vegetation anhand von VOD-Daten und erstellte das sogenannte VOD-Klimaarchiv (VODCA), einen globalen VOD-Datensatz, der die letzten 30 Jahre umfasst und auf Zenodo frei zugänglich ist.

Weitere Informationen zu laufenden und abgeschlossenen Forschungsprojekten finden Sie auf der englischen Seite.