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Wie funktionieren Superblocks?

In vielen Städten versucht man, den Durchzugsverkehr neu zu ordnen und die Qualität des öffentlichen Raumes zu verbessern. An der TU Wien wird geforscht, wie das am besten gelingt.

Straße mit Bäumen und kindgerechter Bemalung

© LAUT/Paris_Tsitsos

Die „autogerechte Stadt“ – das war die prägende Verkehrsplanungs-Vision der 1960erjahre. Motorisierter Individualverkehr galt als Symbol des Fortschritts. Autos brauchen Platz, und diesem Platzbedarf wurden andere Bedürfnisse untergeordnet.

Mittlerweile, ganz besonders in Zeiten des Klimawandels, hat sich diese Sichtweise verändert. In vielen Städten findet derzeit ein Umdenken statt: Die Nachteile des Autoverkehrs wurden immer sichtbarer, gleichzeitig gibt es Pilotprojekte (etwa in Barcelona oder Paris), in denen man die städtische Lebensqualität zu steigern versucht, indem man öffentlichen Raum weg vom Autoverkehr und hin zu anderen Nutzungsmöglichkeiten umverteilt.

Eine Strategie, mit der das gelingen kann, ist das Konzept der „Superblocks“. Dabei wird die Anzahl der Durchzugsstraßen für Kraftfahrzeuge reduziert. Zwischen den Autostraßen gibt es verkehrsberuhigte Stadtteile, in denen Zufahrt zwar möglich ist, aber der Raum auch auf andere Weise genutzt werden soll als bloß mit dem Auto. Damit soll das Leben für Leute, die zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren, einfacher werden, gleichzeitig sollen lokale Einheiten entstehen, mit nötiger Infrastruktur und Nahversorgung.

Komplizierter Transformationsprozess

Allerdings gibt es keine einfache Formel, mit der man dieses Ziel perfekt umsetzen kann. „Bei diesem Thema müssen Verwaltung, Politik und private Initiativen zusammenarbeiten“, erklärt Ulrich Leth vom Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien. „Es ist wichtig, die lokale Bevölkerung einzubinden. Dafür braucht man passende Strategien – dazu gibt es in unterschiedlichen Städten unterschiedliche Ansätze.“

An der TU Wien findet am 29. und 30. April das „International Superblock Meeting” statt, in dem es darum geht, wie man einen Wandel der urbanen Verkehrsplanung in der Praxis am besten umsetzen kann. Das Ziel ist, Handlungsempfehlungen zu entwickeln, die in unterschiedlichen Städten ein konstruktives Neuordnen der Mobilität einfacher machen.

Zur Meeting-Webseite

www.tuneourblock.eu, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Rückfragehinweis

Dipl.-Ing. Ulrich Leth
Institut für Verkehrswissenschaften
+43 1 58801 23120
ulrich.leth@tuwien.ac.at