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Mehr Kreislaufwirtschaft made in Austria

Europa möchte umweltfreundlicher und wettbewerbsfähiger werden. Um dieses Ziel zu erreichen, soll künftig mehr Abfall recycelt werden. Wie dies gelingen kann, untersucht ein neues Christian Doppler Labor an der TU Wien.

Hände in Schutzhandschuhen halten schotterähnliches Material

Abfall – und gleichzeitig wertvoller Rohstoff

Jakob Lederer ist Absolvent des Doktoratsstudiums für Technische Wissenschaften an der TU Wien und forscht dort am Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften zum Thema Abfallrecycling. Das von ihm geleitete „Christian Doppler Labor für Design und Bewertung einer effizienten, recyclingbasierten Kreislaufwirtschaft“ untersucht gemeinsam mit Unternehmenspartnern und der Montanuniversität Leoben Möglichkeiten für mehr Kreislaufwirtschaft. Am 15. September wird das vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) geförderte Labor feierlich eröffnet.

Viele Wege führen zum Ziel

Bislang ist Europa – und so auch Österreich – vom Import diverser Rohstoffe abhängig. „Glas, Kunststoffe, Metalle, Schotter und Zellulose sind wichtige Rohstoffe für produzierende Unternehmen in Österreich“, betont Wirtschaftsministerin Dr. Margarete Schramböck. „Derzeit werden sie mit hohem Aufwand aus natürlichen Vorkommen gewonnen und zum Teil auch importiert, aber mit effizienterem Recycling könnten sie in Österreich aus Abfällen gewonnen werden und damit zur Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen beitragen – dieses Labor wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten.“ 

Um diesem Ziel näher zu kommen, möchte das neue Christian Doppler Labor, an dem neben der TU Wien und der Montanuniversität Leoben auch acht Unternehmen aus den Bereichen Abfallwirtschaft, Energieversorgung und produzierende Industrie teilnehmen, bestehende Methoden der Sammlung, Sortierung und Aufbereitung von Abfällen untersuchen und verbessern, wodurch Abfälle aus Glas, Kunststoff, Metall, Papier und Textilien einfacher recycelt werden können. „Dabei ist es wichtig, die Effizienz dieser Methoden hinsichtlich ihrer ökonomischen und umweltbezogenen Auswirkungen zu beurteilen, um sich für einen richtigen Mix aus Maßnahmen entscheiden zu können,“ sagt Jakob Lederer. Dabei werden sowohl die klassische getrennte Sammlung als auch neue Technologien der Sortierung und Aufbereitung von recyclebaren Abfällen untersucht.

Wirtschaftsministerium fördert Kreislaufwirtschaft

Die EU hat im Jahr 2015 ein Kreislaufwirtschaftspaket beschlossen, das nicht nur die Importe von Rohstoffen reduzieren, sondern auch Umweltschäden durch die Abfallwirtschaft minimieren soll. Kurzum: Europas Rohstoffwirtschaft soll nachhaltiger werden. Das neue Christian Doppler Labor untersucht, wie eine möglichst kostensparende, umweltschonende und daher nachhaltige Lösung aussehen kann. „Eine zentrale Aufgabe des Christian Doppler Labors ist es daher, die wissenschaftliche Grundlage für ein effiziente Rückgewinnung von Sekundärrohstoffen aus verschiedenen Abfallströmen zu schaffen,“ erklärt Jakob Lederer.

Die Ergebnisse, die Lederer und sein Team generieren, helfen nicht nur den Unternehmenspartnern, sondern werden auch publiziert und so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht, um gesellschaftliche Entscheidungen im Sinne des Kreislaufwirtschaftspakets zu treffen.

Über Christian Doppler Labors

In Christian Doppler Labors, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster wird anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf hohem Niveau betrieben, hervorragende Wissenschafter_innen kooperieren dazu mit innovativen Unternehmen. Für die Förderung dieser Zusammenarbeit gilt die Christian Doppler Forschungsgesellschaft international als Best-Practice-Beispiel.

Christian Doppler Labors werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW).

 

Kontakt

Dr. Jakob Lederer
Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften
Technische Universität Wien
+43 1 58801 166155
jakob.lederer@tuwien.ac.at

 

Aussenderin:

Sarah Link, MA
PR & Marketing
Technische Universität Wien
+43 664 605882412
sarah.link@tuwien.ac.at