Im Erdgeschoß der TU Wien Bibliothek befindet sich seit März 2023 der Data Visualisation Space, kurz Davis. Als wissenschaftliche Bibliothek und städtische Infrastruktur fördern wir den Wissenstransfer in die Gesellschaft und Co-Creation von Wissen mit Bürger_innen. Ein wichtiger Aspekt sind dabei innovative und vielfältige Lernräume. Davis ist eine Infrastruktur für das Experimentieren mit und das Vermitteln von Themen im Bereich Datenvisualisierung. Der Space besteht aus zwei Video-Walls, die auf unterschiedlichen Konzepten und Technologien basieren und für komplementäre Einsatzzwecke vorgesehen sind.

Die 4,8 m breite und 2,7 m hohe 4K-LED-Wall ermöglicht interaktive VR-Präsentationen in active 3D Stereo. Das installierte optische Trackingsystem ermöglicht Kopf- und Handtracking einer Person (via Shutterbrille und Controller) und bietet ihr so die Möglichkeit immersiver Interaktion mit der gezeigten Szenerie. Bis zu circa 15 weitere Besucher_innen können diese Person dabei begleiten beziehungsweise abwechselnd die führende Rolle übernehmen. Die eingesetzten aktiven 3D-Brillen ermöglichen das problemlose Kommunizieren zwischen den Besucher_innen während der gemeinsamen Betrachtung der Inhalte. Das macht die 3D-Wall sehr gut geeignet für die Lehre, die auch den wichtigsten Einsatzzweck darstellt.

Künftig wird es Lehrenden und Studierenden möglich sein, die 3D-Wall stundenweise zu buchen, um gemeinsam im Rahmen von Lehrveranstaltungen oder alleine in individuellen Projekten wie zm Beispiel Masterarbeiten 3D-Daten zu visualisieren, mit ihnen zu experimentieren und darüber zu diskutieren.

Auf der dazugehörenden Workstation werden ausgewählte Software-Produkte mit entsprechenden Projekt-Templates bereitgestellt, in denen die Unterstützung der Hardware-Features der 3D-Wall (3D-Stereo-Rendering, Head-, Handtracking) weitgehend vorkonfiguriert ist, so dass es den potenziellen Nutzer_innen ein möglichst niedrigschwellig ermöglicht wird, ihre eigenen Inhalte darzustellen.

Begleitet wird das Angebot von bibliothekseigenen Workshops und Lehrveranstaltungen, die die Grundlagen wie beispielsweise die notwendige Transformation zwischen 3D-Datenformaten oder die Erweiterung mit Interaktions-Elementen vermitteln. Die Absolvierung eines Einführungsworkshops, in dem die Funktionsweise sowie die Nutzung der zur Verfügung gestellten Geräte erklärt werden, ist sowohl für das individuelle Arbeiten mit der 3D-Wall als auch für Lehrkräfte verpflichtend.
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Gegenüber der 3D-Wall befindet sich eine zweite, 4,1 m breite und 1,2 m hohe Videowand, die aus sechs hochkant ausgerichteten LCDs besteht. Ein IR-Rahmen um diese Anordnung herum macht sie zur Touchwall. Bis zu 30 gleichzeitig erkennbare Touch-Events ermöglichen bis zu fünf parallele Benutzer_innen. Im Gegensatz zur 3D-Wall dient die Touchwall als Ausstellungsfläche der Bibliothek, die während der Öffnungszeiten frei zugänglich ist und Einblick in die vielfältigen Vorgänge und Aktivitäten des Hauses sowie der TU Wien im Allgemeinen bietet. Neben Bildgalerien und interaktiven Präsentationen sind hier insbesondere auch interaktive Dashboards mit aussagekräftigen Datenvisualisierungen vorgesehen.

Die Touchwall dient neben ihrer Rolle als eine Art Schaufenster auch als gemeinsame Arbeitsfläche für kollaborative Aktivitäten im Rahmen der Citizen-Science-Projekte der Bibliothek. Zusätzlich kann sie im Rahmen von TU-Wien-internen Veranstaltungen wie beispielsweise bei der Präsentation von Abschlussarbeiten eingesetzt werden.

Seit ihrer Fertigstellung im März 2023 befindet sich die Anlage im Probebetrieb. In Kooperation mit ausgewählten Pilot-Lehrveranstaltungen werden Nutzungsszenarien konkretisiert und interne Workflows für Buchung, Identifikation und Geräteausgabe, sowie dafür notwendige Anbindungen an TU-Wien-weite Systeme vorbereitet. Im Laufe des Jahres 2024 wird die Anlage in Vollbetrieb gehen.