Nachhaltigkeit & Energie News

Wohnungsknappheit bekämpfen: Bauen im Bestand als Lösung?

Wohnungsknappheit in Österreich: ExpertInnen diskutieren Lösungen durch Bauen im Bestand und zeigen Potenzial und Herausforderungen für nachhaltige Wohnraumentwicklung.

Podiumsdiskussion ZdW

1 von 3 Bildern oder Videos

Diskussionstische ZdW

1 von 3 Bildern oder Videos

TU ACE Infomaterial

1 von 3 Bildern oder Videos

Die Wohnungsknappheit in Österreich ist ein drängendes Problem. Zwei aktuelle Veranstaltungen widmeten sich der Frage, ob die Nutzung und Renovierung von Bestandsimmobilien eine Lösung bieten könnte: das Symposium „Die Zukunft des Wohnens" und eine Diskussionsrunde der TU-Vision.

Symposium zur Zukunft des Wohnens

Das 79. Symposium „Die Zukunft des Wohnens", organisiert von „WohnenPlus" im 20. Wiener Gemeindebezirk, untersuchte, ob der steigende Wohnungsbedarf durch effizientere Nutzung bestehender Gebäude gedeckt werden könnte. Dies würde den Neubau „auf der grünen Wiese" reduzieren und somit Klimaschutz und Nachhaltigkeit fördern.

Überraschendes Expertenvotum

Eine überraschende Erkenntnis: 55% der anwesenden Experten hielten die bessere Nutzung von Bestandsimmobilien für ausreichend, um den aktuellen Wohnungsbedarf in Österreich zu decken. Dies zeigt das enorme Potenzial dieser Strategie zur Bekämpfung der Wohnungsknappheit.

Vielfältige Perspektiven und Herausforderungen

Vertreter aus Politik, Forschung und Immobilienwirtschaft diskutierten Möglichkeiten und Herausforderungen. Denkmalschutz wurde als eine der Hürden identifiziert. Prof. Heike Oevermann von der TU Wien brachte ihre Expertise in diesem Bereich ein. Politische Vertreter wie Georg Willi (Vizebürgermeister von Innsbruck), Johannes Pressl (Präsident des Gemeindebundes) und Birgit Sandler (Vizebürgermeisterin von Leoben) debattierten kontroverse Konzepte wie die Leerstandsabgabe zur Bekämpfung der Wohnungsknappheit.

Stadt vs. Land: Unterschiedliche Ansätze

Die Teilnehmer aus ländlichen und kleinstädtischen Gebieten brachten wichtige Perspektiven ein, die sich von denen der Wiener Vertreter unterschieden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit regionaler Lösungsansätze für die Wohnungsknappheit.

Konsens und zukünftige Herausforderungen

Einigkeit herrschte darüber, dass die Sanierung und der Ausbau von Bestandsobjekten sowie die Überbauung bereits versiegelter Flächen großes Potenzial bieten. Die Herausforderung liegt nun darin, die Interessen von Grundeigentümern, Bauwirtschaft, Politik, Denkmalschutz und Umweltschützern in Einklang zu bringen. Nur so kann zusätzlicher Wohnraum im Bestand geschaffen und tatsächlich am Markt angeboten werden, um die Wohnungsknappheit effektiv zu bekämpfen.

Weiterführende Diskussion an der TU Wien

Eine ergänzende Veranstaltung der TU-Vision im Juni griff das Thema ebenfalls auf. Interessierte können mehr darüber in einem Podcast erfahren:

ZUKUNFT STADT Podcast - future.lab (tuwien.ac.at), öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster