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Ist künstliche Intelligenz (KI) der bessere Mensch?

"Künstliche Intelligenz ist weniger intelligent als viele Menschen glauben." Der vielfältige Nutzen & die wachsenden Fähigkeiten von Artificial Intelligence halten Einzug in unser Alltagsleben, doch wie ist das tatsächlich zu beurteilen?

Künstliche Intelligenz

Sie können bestimmte Dinge vielleicht besser als wir: sie sind fantastische Rechner, nehmen ihr Umfeld mit Sensoren wahr, können eigenständig Muster erkennen oder Programme ausführen. Sie verarbeiten Millionen an Variablen und Daten, bearbeiten sie präziser, besser und schneller. Aber, Maschinen verstehen nicht, was sie tun. Es sind nach wie vor mathematische Modelle, Wahrscheinlichkeits-Berechnungen.

Das rechte Maß: Der denkende Mensch am Steuerbord

KI-Systeme sind zwar deutlich weniger klug, als ihr Name vermuten lässt, dennoch sind ihre Einsatzmöglichkeiten vielfältig. Insbesondere sind sie nützliche Werkzeuge, um unsere Entscheidungsqualität zu verbessern. So unterstützen beispielsweise medizinische KI-Systeme in der Diagnostik die Entscheidungsfindung zur zielführendsten Behandlungsmethode oder erleichtern den Arbeitsalltag, indem sie konkrete Arbeitsschritte übernehmen können.

Mit dem ChatGPT, einer neuer Generation konversionaler Agenten, ist ein weiterer Meilenstein künstlicher Intelligenz gelegt worden. KI-Systeme können nun die eigentlich persönlichsten Tätigkeiten ihrer User_innen übernehmen: Bewerbungsschreiben aufsetzen, Hausaufgaben erledigen, Gedichte verfassen oder sogar einen Businessplan erstellen. Sie machen unser Leben auf den ersten Blick deutlich komfortabler.

Doch die Erleichterung ist trügerisch. Zuviel künstliche Intelligenz trübt unsere Autonomie und Selbstwirksamkeit, lässt uns als Marionetten eines Systems erscheinen. Erschwerend wirkt der sogenannte „Automatisierungsbias“, ein großes (fast übertriebenes) Technologievertrauen, das KI-Systemen eine gewisse Neutralität verleiht. Der Automatisierungsbias beschreibt die Neigung von Menschen, Vorschläge von automatisierten Entscheidungssystemen zu bevorzugen. So verführerisch künstliche Intelligenz ist, so sehr reduziert sie auf Dauer den eigenen Gestaltungsfreiraum und damit das Verantwortungsgefühl. Es kommt zu einer Veränderung des Rollengefüges, die Maschine entscheidet, der Mensch ‚verwaltet’ das System. Damit verringert sich die eigenen Handlungsmacht, das Zuständigkeitsverständnis sinkt. 

 

„Künstliche Intelligenz (KI) kann uns das Denken nicht abnehmen.“
- Univ.Prof.in Dr.in Sabine T. Köszegi, Professorin für Arbeitswissenschaft und Organisation am Institut der Managementwissenschaften der TU Wien

 

Menschen tendieren dazu, den Weg des geringsten Widerstands zu wählen. Daher lagern sie Entscheidungen gern an Maschinen aus. Das kann allerdings zu falschen Entscheidungen führen. Indem Menschen unreflektiert Maschinen folgen, sind sie auch weniger auf die Zukunft vorbereitet, eine Zukunft, die voller Unsicherheiten ist.

Doch der Mensch bietet wesentlich mehr als es die Künstlichen Intelligenz tut: Seine einzigartigen Fähigkeiten wie Intuition, Empathie, Vertrauen, kritisches und abstraktes Denken, Einschätzung des Umfeldes und geltender Normen, etc. helfen ihm die richtigen Entscheidungen für den passenden Kontext zu treffen. Der Mensch muß also Entscheider bleiben: Welches Ziel wird verfolgt? In welchem Kontext steht die Entscheidung, welche Konsequenz hat sie?

So wie einst der französische Philosoph René Descartes Menschen zum Zweifeln anregte, mag dies gerade heute das Gebot des Jahrhunderts sein: mit kritischem Hinterfragen die eigene Wahrnehmung und Selbstverantwortung schärfen. ‚Ich zweifle, also bin ich‘, so könnte der Grundsatz für das 21. Jahrhundert lauten. Damit das rechte Maß für gutes und richtiges Handeln gelingt.

Im Executive MBA Innovation, Digitalization & Entrepreneurshipunter der Leitung von Univ.Prof.in Dr.in Sabine Köszegi tauchen Sie in die Welt der neuen Technologien ein. Neben der Bewertung von Technologiepfaden oder dem frühzeitigen Erkennen von Innovationsmöglichkeiten steht die unternehmerische kluge Umsetzung in einer technologisierten Arbeitswelt im inhaltlichen Fokus. Durch unser Executive MBA-Programm lernen Teilnehmer_innen die ‚digitale Roadmap‘ für ihr Unternehmen zu lesen und kreative, innovative Lösungen zu implementieren.

 

Univ.Prof.in Dr. Sabine T. Köszegi ist Professorin für Arbeitswissenschaft und Organisation am Institut der Managementwissenschaften der TU Wien und akademische Leiterin des Executive MBA Programms Innovation, Digitalization & Entrepreneurship. Ihre interdisziplinäre Forschung ist in den Schnittstellen Technologie, Arbeit und Organisation verortet. Aktuell leitet sie das Doktoratskolleg „Trust in Robots“. Sie ist Mitglied der High-Level Expert Group on Artificial Intelligence der Europäischen Kommission.

 

Key Facts zum Programm

  • Programmstart:  Oktober 2023
  • Format: berufsbegleitend, geblockt in Modulen
  • ECTS: 92
  • Dauer: 3 Semester + Verfassen einer Masterthese
  • Lehrgangsbeitrag: EUR 22.900 zzgl. EUR 1.990 Anmelde- und Administrationsgebühr (Mwst.-frei, exkl. Reise- und Aufenthaltskosten. Aufpreis bei Teilnahme an International Field Study), TU Wien alumni club Mitglieder erhalten einen Rabatt von 10%
  • Zulassungsvoraussetzungen: erster akademischer Abschluss, 3 Jahre Berufserfahrung, persönliches Aufnahmegespräch erforderlich
  • Unterrichtsort: TU Wien & Wien-Umgebung
  • Lehrgangsleitung: Univ. Prof. Dr. Sabine Köszegi
  • Ansprechpartnerin: Mag. Vanessa Racz, Senior Program Manager, mba@tuwien.ac.at

 

>> Kommen Sie zu unserer kommenden Info Session des Executive MBA Programms: Montag, 05.06.2023, 09.00 Uhr (online). Wir bitten um Anmeldung!, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster