Anstellung, Beförderung und Evaluation

Literatur

Steinpreis, Rhea E., Ritzke, Dawn und Anders, Katie A. (1999). The Impact of Gender on the Review of the Curricula Vitae of Job Applicants and Tenure Candidates: A National Empirical Study. Sex Roles, 41, 509–528.

In einer beachtenswerten Studie zur Kandidat_innenauswahl von berühmten Orchestern kamen Frauen eher über gewisse Vorrunden hinaus und obsiegten in den Schlussrunden eher, wenn eine Leinwand die Identität der Musiker_innen vor der Jury verbarg. Dies lässt mannigfaltige Folgerungen im Hinblick auf akademische Auswahl- und Stipendienverfahren zu.

Literatur

Goldin, Claudia und Rouse, Cecilia (2000). Orchestrating Impartiality: The Impact of „Blind“ Auditions on Female Musicians. The American Economic Review, 90, 715–741. 

Erfahrungen am Massachusetts Institute of Technology zeigen, dass die Einbeziehung der Hauptadministration, innovative Einstellungsverfahren, Kollaborationen zwischen Hochschulleiter_innen, Dekan_innen, Fachbereichsleiter_innen und weiblichen Fakultätsmitgliedern ebenso wie die sichtbare Unterstützung des Rektorats dazu führen, dass Frauen erfolgreich eingestellt werden. In anderen Worten, die üblichen Einstellungsverfahren an Instituten und Fachbereichen reichen möglicherweise nicht aus.

 Literatur

Hopkins, Nancy (2006). Diversification of a University Faculty: Observations on Hiring Women Faculty in the Schools of Science and Engineering at MIT. MIT Faculty Newsletter, 18 (4), 16–23.

In Forschungs- und Entwicklungslabors privater Unternehmen können Leistungsmaßgaben und Kompetenzwahrnehmungen mit Charakteristika von Leuten zusammenfallen, die in Führungspositionen arbeiten, was zumeist Männer sind.

  Literatur

Robison-Cox, James F., Martell, Richard und Emrich, Cynthia (2007). Simulating Gender Stratification. Journal of Artificial Societies and Social Simulation, 10 (3), 8.

Smith, D., DiTomaso, Nancy, Farris, George F. und Cordero, Rene (2001). Favoritism, Bias, and Error in Performance Ratings of Scientists and Engineers: The Effects of Power, Status, and Numbers. Sex Roles, 45, 337–358.

Martell, Richard F., Lane, David M. und Emrich, Cynthia (1996). Male-Female Differences: A Computer Simulation. American Psychologist, 51, 157–158.

Wenn sie Verhandlungen initiieren, werden Frauen möglicherweise strenger gemaßregelt als Männer, insbesondere wenn die Person, die sie beurteilt, ein Mann ist. Damit zusammenhängend verhandeln Frauen weniger gerne mit einem Evaluator.

 Literatur

Sturm, Susan (2009). Negotiating Workplace Equality: A Systematic Approach. Negotiation and Conflict Management Research, 2 (1), 92–106.

Bowles, Hanna R., Babcock, Linda und Lai, Lei (2007). Social Incentives for Gender Differences in the Propensity to Initiate Negotiations: Sometimes it Does Hurt to Ask. Organizational Behavior and Human Decision Processes, 103, 84–103.

Eine aktuelle Studie zu Empfehlungsschreiben in Chemie und Biochemie legt nahe, dass es in Zusammenhang mit Empfehlungsschreiben für Bewerberinnen und Bewerber mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede gibt. Empfehlungsschreiben für Bewerber weisen jedoch tendenziell mehr „herausragende Adjektive“ auf als die für Bewerberinnen. Diese „herausragenden Adjektive“ sind tendenziell von Worten begleitet, die natürliche Begabung und natürliches Talent betonen.

 Literatur

Schmader, Toni, Whitehead, Jessica und Wysocki, Vicki H. (2007). A Linguistic Comparison of Letters of Recommendation for Male and Female Chemistry and Biochemistry Job Applicants. Sex Roles, 57, 509–514.

Ein Experiment, bei dem professionelle Schauspieler_innen Physik-Vorlesungen hielten, ergab, dass laut dem Urteil der Studierenden die Schauspieler das Material besser beherrschten als die Schauspielerinnen – obwohl alle identisch abgefasste Vorträge hielten und keineR von ihnen eine Physikausbildung hatte. Die Ansicht, dass die Schauspieler sachverständiger seien, war insbesondere unter jungen Studenten besonders auffällig, wurde aber auch bei jungen Studentinnen deutlich.

 Literatur

Bug, Amy (2010). Swimming Against the Unseen Tide. Physics World Archive, 16.–17. August 2010.