Presseaussendungen

Unkaputtbare Betonschutzwand soll Leben retten

An der TU Wien wurde eine spezielle Betonmischungsformel entwickelt, die selbst bei einem schweren Aufprall die Bildung gefährlicher Bruchstücke verhindert.

Spektakuläre Experimente: Mit dem Bus gegen die Betonschutzwand

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Spektakuläre Experimente: Mit dem Bus gegen die Betonschutzwand

Spektakuläre Experimente: Mit dem Bus gegen die Betonschutzwand

Die Betonschutzwand wird untersucht

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Die Betonschutzwand wird untersucht

Die Betonschutzwand wird untersucht

Ildiko Merta

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Ildiko Merta

Ildiko Merta

Massive Betonschutzwände werden oft in der Mitte von Autobahnen errichtet, um ein Durchbrechen von Fahrzeugen auf die Gegenfahrbahn zu verhindern. Das gelingt mit modernen Betonschutzwänden bereits sehr gut, aber beim Aufprall kann nicht ausgeschlossen werden, dass Betonteile absplittern und auf die Gegenfahrbahn geraten. An der TU Wien wurde daher eine besonders zähe Betonmischung entwickelt, die ein Absplittern von Bruchstücken verhindert. Bei spektakulären Experimenten mit Sattelschleppern und Bussen wurde die Wirksamkeit der neuartigen Betonschutzwände nun demonstriert.

Zäh, nicht brüchig

„Unser Ziel war es, eine neue Betonsorte zu entwickeln, die hohen dynamischen Belastungen standhält, und nicht spröd und brüchig, sondern zäh und nachgiebig ist“, erklärt Ildiko Merta, Bauingenieurin am Institut für Hochbau und Technologie der TU Wien. Seit Jahren beschäftigt sie sich mit der Entwicklung und der experimentellen Überprüfung spezieller und nachhaltiger Betonsorten.

„Zunächst haben wir verschiedene Materialmöglichkeiten theoretisch untersucht, einige dieser Ideen haben wir dann umgesetzt und an der TU Wien in Belastungsproben die Eigenschaften der neuartige Betone getestet“, sagt Ildiko Merta. In Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner DELTABLOC, einem führenden Entwickler von Fahrzeug-Rückhaltesystemen, wurde ein innovativer Pendelversuch entwickelt, um die dynamische Belastung bei einem Fahrzeug-Anprall im Labor realitätsnah untersuchen zu können. Auf genau definierte Weise ließ man eine 150 kg schwere Last auf die Betonprüfkörper fallen und analysierte ihr Bruchverhalten.
Aus den drei vielversprechendsten Betonmischungen wurden dann echte Betonleitwände hergestellt und in Allhaming in Oberösterreich getestet. Dabei konnte eindrucksvoll gezeigt werden, dass selbst ein 38-Tonnen-Sattelschlepper mit 60 km/h oder ein 13-Tonnen-Bus mit einer Anfahrtsgeschwindigkeit von 70 km/h dem Fahrzeug-Rückhaltesystem aus Beton nichts anhaben kann.

Die Betonwand, die Leben rettet

Das Rückhaltesystem mit der neuen Beton-Formel wurde von DELTABLOC bereits in Spanien und Deutschland verbaut, weitere Projekte sind in Arbeit – damit ist DELTABLOC das erste und einzige Unternehmen weltweit, das Betonleitwände auf diesem Sicherheitsniveau bieten kann.

„Vor Projektbeginn hielten wir es für fast unmöglich, eine Schutzwand herzustellen, bei der sich trotz der Wucht des Anpralls eines 38-Tonnen-Sattelschleppers kein einziges Bruchstück löst. In nur 18 Monaten Entwicklungszeit ist uns dieses Meisterstück gelungen! Diese bahnbrechende Technologie wird weltweit Leben retten!“, freut sich Thomas Edl, Absolvent und Doktor im Bauingenieurwesen an der TU Wien und nun Geschäftsführer von DELTABLOC International.

Die Forschungsarbeiten wurden im Rahmen des COMET K1-Programms „Kompetenzzentrum für elektrochemische Oberflächentechnologie“ durchgeführt, das durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), durch das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) und durch die Länder Oberösterreich und Niederösterreich gefördert wird.

Fotos: DELTABLOC

Kontakt:
Dr. Ildiko Merta
Institut für Hochbau und Technologie
Adolf-Blamauergasse 1-3, 1030 Wien
T: +43-1-58801-20641
ildiko.merta@tuwien.ac.at