Im Kuppelsaal der TU Wien werden zum „Doktor der Technischen Wissenschaften“ promoviert:
Dipl.-Ing. Markus Königsberger BSc
Dissertationsthema: Multiscale microstructural modeling in cement and concrete: from hydration to poroelasticity, creep, and strength
Fakultät für Bauingenieurwesen | Institut für Mechanik der Werkstoffe und Strukturen
Laudator: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Christian Hellmich
Dipl.-Ing. Bernhard Lutzer BSc
Dissertationsthema: Schottky Barrier MOSFETs with Atomic Layer Grown High-k Oxides and Ultrathin Metal-Interlayers on Silicon (111)
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik | Institut für Festkörperelektronik
Laudator: O. Univ.-Prof. Dr. Emmerich Bertagnolli
Dipl.-Ing. Thomas Schäfer BSc
Dissertationsthema: Classical and quantum phase transitions in strongly correlated magnets
Fakultät für Physik | Institut für Festkörperphysik
Laudator: Univ.-Prof. Dipl.-Phys. Dr. Karsten Held
Dipl.-Ing. Johanna Ullrich BSc
Dissertationsthema: Secret Communication in the Internet
Fakultät für Informatik | Institute of Software Technology and Interactive Systems
Laudator: Privatdoz. Mag. Dipl.-Ing. Dr. Edgar Weippl
Dipl.-Ing. Michael Wallner BSc MSc
Dissertationsthema: Combinatorics of Lattice Paths and Tree-like Objects
Fakultät für Mathematik und Geoinformation | Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie
Laudator: Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Bernhard Gittenberger
Nachdem Markus Königsberger an der HTL Krems maturiert hatte, hat er das Bachelorstudium Bauingenieurwesen an der Technischen Universität Wien abgeschlossen. Anschließend absolvierte er ebenda ein Masterstudium in Bauingenieurwissenschaften. Schon in seiner Masterarbeit beschäftigte sich Markus Königsberger mit Beton und dessen Eigenschaften auf mikromechanischer Ebene. Im Rahmen seiner Dissertation widmete er sich weiterhin Beton als auch Zement, um an Mikrostrukturen zu forschen.
Wie hat Ihr direktes Umfeld auf die sub auspiciis-Promotion reagiert? Mussten Sie erst erklären, was das genau ist?
Meine Frau, meine Familie und meine Freunde sind sehr stolz auf mich und haben sich sehr mit mir gefreut. Vielen in meinem Umfeld war diese Ehrung durch den Bundespräsidenten ein Begriff, die genauen Anforderungen waren allerdings niemandem bekannt. Auch ich selbst erfuhr erst ganz am Ende des Studiums, dass ich durch meine Studienerfolge alle Kriterien der sub auspiciis Promotion erfüllen werde. Es war somit für alle eine sehr positive Überraschung.
Wo liegt Ihre Leidenschaft/Ihr Interesse, und zwar außerhalb Ihres Fachgebiets?
Eine meiner großen Leidenschaften ist das Radfahren. Ich benutze das Fahrrad sowohl als Verkehrsmittel für tägliche Fahrten, als auch als Sportgerät. Auch auf Reisen liebe ich es, mit dem Fahrrad die Umgebung zu erkunden.
Wenn Sie sich mit einer bekannten/berühmte Persönlichkeit - bereits verstorben oder noch lebend zu einer Plauderei bei Kaffee treffen könnten: wer wäre das und wieso?
Ich würde gerne mit Alexander von Humboldt plaudern. Aufgrund seiner unzähligen Forschungsreisen, erkannte er als einer der Ersten, dass viele Ökosysteme äußerst sensibel auf Eingriffe der Menschen reagieren. Er gilt daher als Vater des Umweltbewusstseins. Heute, mehr als 150 Jahre nach seinem Tod, wäre es äußerst interessant, mit ihm über die mittlerweile offensichtlichen Auswirkungen der menschlichen Umwelteingriffe zu diskutieren, die sogar bis zur Klimaerwärmung reichen. Außerdem bewundere ich ihn für seinen unstillbaren Wissensdurst, der ihn zu einer Inspiration für mich als Wissenschaftler macht.
Der gebürtige Niederösterreicher Bernhard Lutzer maturierte am Bundesrealgymnasium Krems an der Donau, um anschließend ein Bachelorstudium der Technischen Physik an der TU Wien zu beginnen und erfolgreich abzuschließen. Während des Bachelorstudiums machte er ein Praktikum am CERN in Genf. Er absolvierte ebenfalls parallel zum Bachelorstudium mehrere Lehrveranstaltungen im Rahmen des Bachelorstudiums Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der WU Wien. Während seines Masterstudiums der Technischen Physik an der TU Wien verbrachte Bernhard Lutzer ein Austauschsemester an der ETH Zürich und besuchte kurze Zeit später die Télécom ParisTech während einer Austauschwoche im Rahmen des ATHENS-Programms. Nach Abschluss seines Masterstudiums arbeitete Bernhard Lutzer als Projektassistent an der TU Wien. Seit Sommer 2016 ist Bernhard Lutzer Leiter der Forschung und Entwicklung bei der In-Vision Digital Imaging Technology GmbH in Guntramsdorf.
Wie hat Ihr direktes Umfeld auf die sub auspiciis-Promotion reagiert? Mussten Sie erst erklären, was das genau ist?
Die meisten in meinem Umfeld haben mit Stolz reagiert, dass mir diese Auszeichnung verliehen wird. Auch die Einladung zur Verleihung an sich hat viele erfreut. Den meisten war die Institution der sub auspiciis-Promotion schon bekannt, manche haben es schon vermutet, dass ich am Ende des Doktorats dafür in Frage kommen werde. Den größten Erklärungsbedarf hatte die Tatsache, dass man sich über ein Jahr nach der letzten Prüfung noch immer nicht “Doktor” nennen darf.
Wo liegt Ihre Leidenschaft/Ihr Interesse, und zwar außerhalb Ihres Fachgebiets?
Eine große Leidenschaft ist sicherlich das Reisen, speziell in den Ländern Mittel- und Osteuropas. Ich war bereits in 75 Ländern und habe als mittel- bis langfristiges Lebensziel, irgendwann mal in allen anderen gewesen zu sein. Damit verbunden ist auch eine andere Leidenschaft, nämlich Essen und Kulinarik. Das Wichtigste an mir unbekannten Orten ist: Was gibt es hier an Spezialitäten zu entdecken? Weiters habe ich auch ein großes Interesse Zeitgeschichte und Fremdsprachen, die beides wichtige Elemente sind, unsere heutige Zeit und unser Leben im vereinten Europa und in der Welt zu verstehen.
Wenn Sie sich mit einer bekannten/berühmte Persönlichkeit - bereits verstorben oder noch lebend - zu einer Plauderei bei Kaffee treffen könnten: wer wäre das und wieso?
Die Person mit der ich mich gerne treffen würden ist vielleicht in einer breiten Öffentlichkeit nicht bekannt, sollte es aber werden: Richard Coudenhove-Kalergi. In Japan als Sohn eines österreichischen Diplomaten aufgewachsen, war er schon früh ein Vordenker der europäischen Einigung. Seine Ideen teilten nicht nur Politiker wie Aristide Briand und Konrad Adenauer, sondern auch Persönlichkeiten wie Albert Einstein und Thomas Mann. Es wäre sehr interessant, wie er die heutige Situation der Welt einschätzt und wie sehr er seine damals revolutionären Ideen verwirklicht sieht.
Thomas Schäfer besuchte das Piaristengymnasium in Krems, bevor er an die HTBLuVA St. Pölten wechselte, wo er auch maturierte. Anschließend begann er sein Bachelorstudium der Technischen Physik an der Technischen Universität Wien, das er auch erfolgreich abschloss. Während seines Masterstudiums der Technischen Physik an der TU Wien absolvierte er einen Sommer als CERN Summer Student in Genf. Während der Arbeit an seiner Dissertation arbeitete Thomas Schäfer als Projektassistent am Institut für Festkörperphysik der TU Wien.
Wie hat Ihr direktes Umfeld auf die sub auspiciis-Promotion reagiert? Mussten Sie erst erklären, was das genau ist?
Meine Familie, insbesondere meine Mutter, hat sich sehr über diese Auszeichnung gefreut und den meisten meiner österreichischen Freunde und Bekannten war diese Art der Promotion bekannt. Allerdings wurde ich oft von gebürtigen Nichtösterreichern auf diese angesprochen, habe sie ihnen jedoch gerne erklärt. Besonders gut kam dabei natürlich der Hinweis an, dass diese Tradition ursprünglich aus der Kaiserzeit stammt.
Wo liegt Ihre Leidenschaft/Ihr Interesse, und zwar außerhalb Ihres Fachgebiets?
Ich beschäftige mich leidenschaftlich gerne mit jüngerer Geschichte, insbesondere der Geschichte Österreichs nach dem Ersten Weltkrieg und (durch meinen Umzug nach Paris bedingt) mit der Geschichte Frankreichs. Abgesehen davon bin ich, zusammen mit meiner Lebensgefährtin, seit vielen Jahren begeisterter Turniertänzer in den Standardtänzen und Weinliebhaber.
Wenn Sie sich mit einer bekannten/berühmte Persönlichkeit - bereits verstorben oder noch lebend - zu einer Plauderei bei Kaffee treffen könnten: wer wäre das und wieso?
Ein Treffen zu einem Kaffee mit Hugo Portisch wäre aus zweierlei Sicht fantastisch: erstens haben mich seine großartigen Dokumentationen "Österreich I und II" zur Geschichtsleidenschaft gebracht und zweitens wäre es eine wunderbare Gelegenheit, ihm eventuell ein paar geheime Schwammerlsuchplätze in Österreich zu entlocken. Aber auch zu einem Gespräch mit dem, leider viel zu früh verstorbenen, deutschen Publizisten Roger Willemsen hätte ich nicht nein gesagt.
Johanna Ullrich maturierte an der HTL Rennweg, die auf IT und Mechatronik spezialisiert ist. Damit war der Schritt in ein Bachelorstudium der Elektrotechnik und Informationstechnik fast vorgezeichnet. Nach dem erfolgreichen Abschluss führte sie ihre akademische Laufbahn mit dem Masterstudium Energie- und Automatisierungstechnik weiter. Zusätzlich absolvierte Johanna Ullrich in dieser Zeit ein Austauschsemester an der Technischen Universität in Prag. Während ihrer Studienzeit arbeitete sie mehrmals bei SBA Research, wo sie nach dem Abschluss ihres Doktorats beruflich eingestiegen ist. Zusätzlich unterrichtet Johanna Ullrich seit ihrer Studienzeit an zwei Wiener Fachhochschulen und auch an der HTL W10.
Wie hat Ihr direktes Umfeld auf die sub auspiciis-Promotion reagiert? Mussten Sie erst erklären, was das genau ist?
Je näher die Personen dem universitären Umfeld waren, desto eher wussten sie von dieser Art der Promotion. Gefreut haben sich natürlich alle mit mir, das wäre bei einer "herkömmlichen" Promotion aber auch nicht anders gewesen.
Wo liegt Ihre Leidenschaft/Ihr Interesse, und zwar außerhalb Ihres Fachgebiets?
Viel Zeit verbringe ich mit meinem Hund Pixel an der frischen Luft beim Laufen, Wandern oder Trainieren. Ich probiere viel mit ihm aus; erst kürzlich war ich auf einem Bikejöring/Scooterjöring-Workshop. Darüber hinaus gehe ich gerne und regelmäßig ins Kabarett. Seltener komme ich momentan zum Reiten und Snowboarden.
Wenn Sie sich mit einer bekannten/berühmte Persönlichkeit - bereits verstorben oder noch lebend - zu einer Plauderei bei Kaffee treffen könnten: wer wäre das und wieso?
Maria Theresia: als Regentin zunächst in Frage gestellt, um schlussendlich als große Reformerin in die Geschichte Österreichs einzugehen.
Der gebürtige Burgenländer Michael Wallner besuchte die HTBL Pinkafeld, die einen Schwerpunkt in EDV und Organisation hat. Nach seiner Matura begann er ein Bachelorstudium für Technische Mathematik mit Fokus auf Computerwissenschaften an der Technischen Universität Wien, wo er auch das entsprechende Masterstudium absolvierte. Während der Arbeit an seiner Doktorarbeit war Michael Wallner als Assistent am Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie tätig und unterrichtete nebenbei noch an der FH Campus Wien.
Wie hat Ihr direktes Umfeld auf die sub auspiciis-Promotion reagiert? Mussten Sie erst erklären, was das genau ist?
Meine Freunde und Familie haben sich sehr für mich gefreut und waren stolz auf meinen Erfolg. Meinen österreichischen Bekannten ist die Promotion sub auspiciis durchaus ein Begriff, jedoch im Ausland führte die Tatsache, dass ich zwar bereits vor fast einem Jahr mein Rigorosum erfolgreich abgeschlossen hatte, aber immer noch auf die Promotion warten musste, durchwegs auf Verwirrung. Vor allem war es immer wieder spannend bei meinen Postdoc-Aufenthalten in Taiwan und Frankreich die Situation, warum ich den Doktor noch nicht führen durfte, zu erklären. Insbesondere die Tatsache einen Ehrenring vom Bundespräsidenten von Österreich verliehen zu bekommen, führte stets zu Erstaunen.
Wo liegt Ihre Leidenschaft/Ihr Interesse, und zwar außerhalb Ihres Fachgebiets?
Neben meiner Leidenschaft für die Mathematik, liebe ich es zu reisen und fremde Kulturen kennen zu lernen, die Musik und das Theater, sowie das Schifahren und Wandern. All dies lässt sich glücklicherweise sehr gut mit dem wissenschaftlichen Beruf vereinbaren.
Wenn Sie sich mit einer bekannten/berühmten Persönlichkeit - bereits verstorben oder noch lebend - zu einer Plauderei bei Kaffee treffen könnten: wer wäre das und wieso?
Da gäbe es sehr viele Kandidaten, begonnen bei Pionieren der Mathematik wie Riemann, Gauß oder Euler, anderen großen Forschern wie Einstein, Humboldt oder Schrödinger, bis hin zu einflussreichen Dramaturgen und Komponisten wie Zweig, Nestroy oder Tárrega. Wenn ich mich jedoch für einen entscheiden müsste, würde ich den Mathematiker Paul Erdős wählen. Er war einer der einflussreichsten Mathematiker des 20. Jahrhunderts mit beinahe 1.500 Publikationen und Koautoren auf der ganzen Welt. Das spiegelt sich heute noch in der Erdőszahl wider, einer Metrik die angibt wie "nah" man mit ihm zusammengearbeitet hat. Meine Erdőszahl ist 3 und das heißt, dass ein Koautor von mir einen Koautor hat, der Koautor von Erdős war.
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Aussender und Rückfragehinweis:
MMag. Christine Cimzar-Egger
Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Technische Universität Wien
Operngasse 11, 1040 Wien
T: +43-1-58801-41021
christine.cimzar-egger@tuwien.ac.at
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Gruppenfoto: © TU Wien | Thomas Blazina