Presseaussendungen

Regionalentwicklung im Grenzraum Niederösterreichs

Pressefahrt am 8. April 1999 zeigt spröden Charme und Reiz des Weinviertels und Südmährens

Wien (TU) Die beiden Schwesterstädte Retz und Znaim sind die Zentren der Grenzregion des Weinviertels und Südmährens mit langer gemeinsamer Geschichte. Jede für sich ein Juwel und dennoch zu klein, um internationales Aufsehen zu erregen. EREG, gleichbedeutend mit Eigenständiger Regionalentwicklung, ist ein EU-Regionalentwicklungsprojekt für den niederösterreichischen Grenzraum. EREG setzt grenzüberschreitende Aktivitäten in Gang und stärkt die Regionen beiderseits der Grenze. Frei nach dem Motto: das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Mit regionalpolitischen Maßnahmen will das EREG-Projektteam Eigeninitiativen aus der Region Niederösterreich und Tschechien ankurbeln und unterstützen. Profitieren sollen der Tourismus, die Landwirtschaft und die Kulturlandschaft - in Niederösterreich und Südmähren, versteht sich.

EU-Praxistraining

Das EREG-Projektteam ist insbesondere in der Landwirtschaft einen großen Schritt vorwärts gekommen. Gestartet wurde das einzigartige, gemeinsam mit Weinviertler Betrieben und Organisationen initiierte "EU-Praxistraining für tschechische Agrarbetriebe und Gemeinden". Angstabbau in der Landwirtschaft durch grenzüberschreitendes Kontaktnetzwerk ist angesagt. Das EU-Praxistraining bezweckt das Entstehen regionaler Produktidentität sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen für Zu- und Nebenerwerbslandwirte in der Region.

Kellergassen, Refugien nicht nur für trunkene Geister

Das Weinviertel bildet das Zentrum der Kellergassenlandschaft, die sich von der Wachau über das Alpenvorland, Burgenland, Südmähren bis nach West- und Südungarn erstreckt. Vielfach sind die Kellergassen sogar größer als der eigentliche Ortskern. Manchmal - wie in der "Loamgrui" bei Unterstinkenbrunn - liegen sie entlang von Hohlwegen, manchmal, wie in Althöflein bilden sie richtige Kellerberge, öfters - wie in Retz und Znaim – ist beinahe der gesamte Hauptplatz unterkellert. Mit den Kellergassen und Kellerbergen besitzt die Region ein ganz spezifisches Kulturerbe, das momentan nur in Ansätzen für den Tourismus genutzt wird.

Touristische Juwelen beiderseits der Grenze

An der niederösterreichischen Nordgrenze und knapp dahinter liegen die touristischen Juwelen derzeit (noch) begraben. Durch die Kombinationsmöglichkeit mit tschechischen EU-Finanzquellen kann man für die Grenzregion mit relativ geringen Eigenmitteln sehr viel erreichen. Den Mitarbeitern des EREG Projektes aus Wien (Technische Universität, MECCA Environmental Consulting) und ihren Kollegen aus Brünn (Technische Universität) ist klar, daß mit diesem Regionalentwicklungsprojekt die Probleme des Grenzraumes nicht vom Tisch sind. Die Entwicklung des Raumes muß im Laufe der nächsten Jahre durch eine Vielzahl von kleinen, aufeinander abgestimmten Aktivitäten allmählich gefördert werden. Letztlich geht es um die Stärkung des Selbstbewußtseins einer bislang unterschätzten Region und seiner Menschen.

Am 8. April 1999 veranstaltet das EREG-Projektteam eine Pressefahrt, bei der Sie die wichtigsten Projekte der Eigenständigen Regionalentwicklung im Grenzraum Weinviertel-Südmähren kennenlernen können.

Das Projekt wurde vom Amt der Niederösterreichischen Landesregierung und dem Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr in Auftrag gegeben. Die Tschechische Republik wirkt unterstützend mit.