Presseaussendungen

Mitteleuropas Energieversorgung sichern? Antworten von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik

Energieversorgung leistbar und nachhaltig sichern: Das Ziel erörterten Expert_innen auf Einladung des Botschafters Michael Linhart in Kooperation mit der TU Wien am 16.1.2024 in Berlin.

Gruppenfoto Staatssekretär Philipp Nimmermann, Rektor Jens Schneider, Vorsitzende Marie-Luise Wolff, Präsidentin Tanja Brühl, Botschafter Michael Linhart, CEO Michael Strugl, Moderator Dominik Meier

© Philipp Gaiko

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Staatssekretär Philipp Nimmermann, Rektor Jens Schneider, Vorsitzende Marie-Luise Wolff, Präsidentin Tanja Brühl, Botschafter Michael Linhart, CEO Michael Strugl, Moderator Dominik Meier

Botschafter Michael Linhart begrüßte rund 100 Gäste an der Österreichischen Botschaft in Berlin.

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Botschafter Michael Linhart begrüßte rund 100 Gäste an der Österreichischen Botschaft in Berlin.

Eine Delegation von TU-Forscher_innen begleitete Rektor Schneider nach Berlin: v.l.n.r. Bernd Klöckl (Energiesysteme und Netze), Andreas Voigt (Raumplanung), Rektor Schneider, Albana Ilo (Energiesysteme), Thomas Bednar (Bauphysik), Rene Hofmann (Energietechnik)

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Eine Delegation von TU-Forscher_innen begleitete Rektor Schneider nach Berlin: v.l.n.r. Bernd Klöckl (Energiesysteme und Netze), Andreas Voigt (Raumplanung), Rektor Schneider, Albana Ilo (Energiesysteme), Thomas Bednar (Bauphysik), Rene Hofmann (Energietechnik)

Die Klimakrise und geopolitische Veränderungen stellen unsere Gesellschaft, die europäischen Volkswirtschaften und die Wissenschaft vor erhebliche energiepolitische Herausforderungen. Im Sinne nachhaltiger und zukunftsorientierter Entwicklungen für die Energietransformation sowie zur Gewährleistung der Energieversorgungssicherheit erörterten führende Expert:innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ihre Perspektiven. Die Podiumsdiskussion fand im Rahmen der Wirtschaftsinitiative ReFocus Austria des österreichischen Außenministeriums statt, die der Stärkung der heimischen Exportwirtschaft dient.

Nach einem Impulsvortrag von Staatssekretär Dr. Philipp Nimmermann aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, diskutierte ein hochkarätig besetztes Podium über notwendige Maßnahmen, Herausforderungen und innovative Lösungen:

  • Dr. Philipp NIMMERMANN, Staatssekretär Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
  • Dr. Michael STRUGL, CEO VERBUND AG
  • Dr. Marie-Luise WOLFF, Präsidentin Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)
  • Prof. Dr. Tanja BRÜHL, Präsidentin TU Darmstadt, Co-Präsidentin TU9 – German Universities of Technology
  • Prof. Dr.-Ing. Jens SCHNEIDER, Rektor TU Wien, Vizepräsident TU Austria – Universities of Technology

An den Technischen Universitäten werden innovative Lösungen für eine nachhaltige und sichere Energieversorgung der Zukunft vorgedacht. Wir arbeiten an neuen Ideen für die Energiegewinnung, für Energiespeicherung und Transport sowie emissionsarme Stoffkreisläufe“, beschreibtTanja Brühl, Präsidentin der TU Darmstadt, den Auftrag der Wissenschaft. „Wir denken vom Einfamilienhaus bis hin zur Anwendung in der Industrie; überführen Erkenntnisse aus exzellenter Grundlagenforschung in passgenaue Anwendung. Mit Unternehmer:innen-Geist werden aus zukunftsweisenden Ideen erfolgreiche Start-ups. Unsere Studierenden sind die Expert:innen von morgen und bringen mit ihren Kompetenzen die Energiewende weiter voran. Wir setzen dabei auf Stärken Technischer Universitäten: Interdisziplinarität und Kooperation. Dies alles braucht gute Rahmenbedingungen: Wir brauchen Freiräume, neue Wege zu gehen, kreative Lösungen zu erproben und schnell in die Anwendung in der Breite zu tragen. Dies gelingt zum Beispiel in Reallaboren. Daran arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partner:innen in Wirtschaft und Politik. Gemeinsam können wir gute und tragfähige Lösungen für eine nachhaltigere Zukunft umsetzen.

Rektor Jens Schneider, TU Wien, führte aus: „Das gesamte Feld Sustainability, Circular Economy und GreenTech wird immer wichtiger, weil sich die aus dem Klimawandel ableitenden Probleme verschärfen. Der Druck zu handeln steigt nicht linear, sondern exponentiell an. Für die Wissenschaft heißt das, dass wir schneller agieren und Forschungsergebnisse gemeinsam mit unseren Partnern aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik schleunigst zur Anwendung bringen müssen. Denn die Frage, wie wir alle Klimaveränderungen entgegenwirken, aber auch mit ihnen leben können, tritt immer stärker in den Vordergrund. Dies beschränkt sich nicht nur auf das Thema Energieversorgung, sondern umfasst alle natürlichen Ressourcen. Unsere Wissenschaftler_innen sind in der Verantwortung, durch ihre Forschungsarbeit innovative Methoden und ressourcenschonende Technologien zu entwickeln und durch qualitätsvolle Wissensvermittlung junge Menschen für die Zukunft zu rüsten. In Universitätsverbünden wie TU Austria und TU9 können wir dadurch auch komplexere Fragestellungen lösen. Die Politik ist gefordert, den nötigen gesetzlichen Rahmen zu schaffen während Wirtschaft und Industrie in diese Zukunftstechnologien investieren müssen.

Die vergangenen Jahre haben in ihren Auswirkungen die Ölkrise der 70er Jahre übertroffen. Zum Klima kommen daher weitere, gute Argumente für die Transformation des Energiesystems hinzu: unsere Unabhängigkeit und Preisstabilität“, betonte Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender von VERBUND, die Chancen der erneuerbaren Energiezukunft. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei die Versorgungssicherheit ein. „Der Transformationsprozess muss darauf ausgerichtet sein, stets die erforderlichen Energiemengen zur Verfügung stellen zu können: während die Menge der fossilen Energien stetig abnimmt, stellen wir mehr und mehr Erneuerbare zur Verfügung. VERBUND wird in der nächsten Dekade zumindest 15 Mrd. Euro in die beschleunigte Umsetzung investieren.“ 

Strugl betonte zudem, dass es ohne Forschung nicht gehen wird: „Innovation ist ein Schlüssel für das Gelingen der Transformation. Die Dekarbonisierung ist auch eine Chance für Europa, Technologieführerschaft im Cleantech-Bereich zu erlangen. Gerade eine Wasserstoffwirtschaft braucht europäische Technologien.