Presseaussendungen

"Entlastung des Umweltgewissens führt übers Geld"

Der Antriebsmotor vieler Unternehmen, ihre Produkte unter dem Gesichtspunkt der Ressourcenminimierung und der Multifunktionalität zu erzeugen, ist vielgestaltig. Ein Workshop zum Thema "ECODESIGN", abgehalten an der TU-Wien, zeigte jedoch auch eindrucksvoll, daß der Innovationsgehalt der von den Unternehmen erarbeiteten Lösungsansätze durchaus richtungsweisend ist – wenn auch mit unterschiedlicher Motivation.

Wien (TU). - Am 21. November 1997 erhielten einige Unternehmen die Möglichkeit, sich im Rahmen des Workshops "Wege in der Umsetzung von ECODESIGN" intensiv mit den Ideen von ECODESIGN und der praktischen Umsetzung der dem Forschungsprojekt zugrundeliegenden Zielsetzung auseinanderzusetzen. Mit dem Workshop verfolgte der Leiter des Forschungsprojektes ECODESIGN, DI Wolfgang Wimmer, ein zweifaches Ziel: zum einen sollten die eingeladenen Firmen mit einer praktikablen Methode zur Umsetzung von ECODESIGN vertraut gemacht werden, zum anderen der Technologietransfer im Sinne von Ressourcenschonung und –reduzierung vorangetrieben werden. Mit der Technik der "ECODESIGN-Checklistenmethode" wurde den teilnehmenden Firmen, zu nennen sind Rosenbauer, Philips, das Austrian Cleaner Production Centre, die Kapsch AG, die Sandler GmbH (Polstermöbel) und ABB Daimler Benz Transportation, ein Instrument vorgestellt, anhand dessen jedes Unternehmen die umweltgerechte Produktgestaltung analysieren und bewerten kann. Diese Methode umfaßt eine Bauteilanalyse, eine Funktionsanalyse und betrachtet das Produkt schließlich in seiner Gesamtsicht. Die von den Unternehmen im Workshop anhand der Checklistenmethode, angewendet auf einen Gartenhäcksler, erarbeiteten Ergebnisse stimmen positiv für die Zukunft: DI Wimmer zeigte sich vom Innovationsgehalt der erarbeiteten Verbesserungsvorschläge sehr beeindruckt. Als überaus positiv bewertet er das "engagierte Einlassen auf eine neue Methode und die generierten Ideen."

Die im Anschluß an die präsentierten Ergebnisse stattgefundene Diskussion machte deutlich, daß die Mehrheit der anwesenden Firmen finanzielle Überlegungen als vordergründiges Motiv für die Anwendung von ECODESIGN in ihrem Unternehmen ansehen. Manche Teilnehmer wiederum räumen dem Umweltgedanken Priorität ein und erachten ECODESIGN als einmalige Chance – diese Ansicht vertrat jedoch nur die Minderheit der Anwesenden. Das Feedback der Unternehmen läßt darüber hinaus erhoffen, daß der von DI Wimmer angestrebte Technologietransfer zwischen der Technischen Universität Wien und der Wirtschaft in Hinkunft vermehrt stattfinden wird. Die Praktikabilität der vorgestellten "ECODESIGN-Checklistenmethode" läßt sich daran erkennen, daß die überwiegende Mehrheit der Unternehmen angab, dieses Verfahren im eigenen Unternehmen anwenden zu wollen, wenn auch manche davon mit der Einschränkung, es vorerst ausprobieren zu wollen.