Presseaussendungen

7. Internationale Tagung "Applications of Density Functional Theory in Chemistry and Physics"

Die Dichtefunktionaltheorie (DFT) liefert die Basis für die meisten quantenmechanischen Berechnungen in Festkörpern und gewinnt bei der Berechnung der elektronischen Struktur großer Moleküle zunehmend an Bedeutung. Die mit international anerkannten Experten besetzte DFT97-Tagung widmet sich in der Zeit vom 2. - 6. September 1997 diesem Thema und findet heuer erstmals in Wien statt. Den Vorsitz führt Univ.-Prof. Karlheinz Schwarz, Institut für Technische Elektrochemie der TU-Wien.

Wien (TU). - Der österreichische Physiker Erwin Schrödinger hat in den Zwanzigerjahren die Basis zur Quantenmechanik gelegt. Die Grundlagen der heute so wichtigen DFT gehen jedoch im wesentlichen auf den in Wien geborenen Prof. Walter Kohn zurück, der seine Kindheit in der Theobaldgasse - gleich neben den Chemieinstituten der TU-Wien - verbrachte. Das grundlegende Hohenberg-Kohn Theorem und die Kohn-Sham Gleichungen sind heute unter Theoretikern in aller Munde, da sie die Basis fast aller modernen Computermethoden zur Berechnung der elektronischen Eigenschaften großer und komplexer Systeme bilden. Diese stellen die Grundlage zum Entwickeln und Verstehen neuer Materialien dar, wie z.B. in der Mikroelektronik, für Magnetspeicher, Pharmaprodukte, Katalysatoren, in der Biochemie oder im Flugzeugbau. In den letzten Jahren ist die Bedeutung der DFT für verschiedenste materialwissenschaftliche Fragestellungen eindrucksvoll durch die Forschungen dreier Expertengruppen (die Professoren Hafner, Schwarz und Weinberger) gezeigt worden, welche die TU-Wien weltweit zu einem der wichtigsten Zentren auf diesem Gebiet gemacht haben.

Trotz großer internationaler Konkurrenz ist es dem vor 2 Jahren in Paris zum Chairman der DFT97 gewählten Prof. Schwarz gelungen, die 7. Internationale Tagung "Applications of Density Functional Theory in Chemistry and Physics" direkt an die TU-Wien zu holen und zahlreiche internationale Experten als Vortragende zu gewinnen. Mit rund 250 Interessenten aus Europa und Übersee weist auch der Teilnehmerkreis internationale Besetzung auf. Referiert wird zu folgenden Themenschwerpunkten:

  • Grundlagen und Verbesserungen der DFT Funktionale und Potentiale
  • alternative Behandlung von Austausch und Korrelation
  • praktische Anwendungen in Physik und Chemie
  • Anwendungen auf Katalyse
  • neue Softwareentwicklung (inkl. Parallelisierung)

Es ist für die TU-Wien sehr ehrenvoll, diese Tagung zu veranstalten und Prof. W. Kohn - heute Professor an der renommierten University of California in Santa Barbara - als Vortragenden und wichtigen Teilnehmer gewonnen zu haben. Prof. Kohn fühlt sich der TU-Wien durch das Ehrendoktorat, das ihm voriges Jahr verliehen wurde, sehr verbunden.