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TU Wien als Spitzenuni bei Patenten

Neue Statistiken zeigen: Keine andere österreichische Uni bringt so viele Patente hervor wie die TU Wien. Wissenschaftsminister Polaschek besuchte aus diesem Anlass die 3D-Druck-Labors.

Gruppenfoto am Lasertisch

© BKA/ Regina Aigner

Jürgen Stampfl, Aleksandr Ovsianikov, Rektor Jens Schneider, Bundesminister Martin Polaschek und Franziska Chalupa-Gantner

Eine aktuelle Studie des Europäischen Patentamtes zeigt, dass Österreichs Universitäten bei der Patentierung ihrer Forschungsergebnisse sehr erfolgreich sind. Bezogen auf die Bevölkerungsgröße liegt Österreich bei europäischen Patentanmeldungen aus dem universitären Bereich auf Platz 6 von 34. Innerhalb Österreichs ist die TU Wien die führende Forschungsinstitution: 665 Patentanmeldungen der TU Wien wurden von 2000 bis 2020 verzeichnet.

Am 29. Oktober besuchte Bundesminister Martin Polaschek aus diesem Anlass ein Labor für 3D-Druck an der TU Wien. Die Forschungsarbeit dort ist ein Beispiel für einen besonders innovativen, industrienahen Wissenschaftsbereich, der immer wieder auch zu Patentanmeldungen führt.

„Die beeindruckenden Ergebnisse der österreichischen Universitäten und insbesondere der TU Wien in der aktuellen Studie des Europäischen Patentamts unterstreichen einmal mehr die herausragende Bedeutung von Forschung und Innovation für den Standort Österreich“, sagt Bundesminister Martin Polaschek. „Unsere Universitäten spielen eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung zukunftsweisender Technologien, die nicht nur das Leben der Menschen verbessern, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes stärken.“

„Eines der Erfolgsgeheimnisse unserer 3D-Druck-Teams ist, dass sie über Fakultätsgrenzen hinweg kooperieren“, sagt Prof. Jens Schneider, Rektor der TU Wien. „Maschinenbau trifft dort auf Chemie, Materialwissenschaft auf Biowissenschaft. Darüber hinaus kooperieren wir mit akademischen Partnern wie der Medizinischen Universität Wien und einer Reihe von Industriepartnern.“

Lasertechnik für Präzisions-3D-Druck

Prof. Jürgen Stampfl von der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften entwickelt additive Fertigungstechnologien mit extremer Präzision: Mit speziell entwickelten Lasertechnologien gelingt es, flüssige Materialien punktgenau an den gewünschten Stellen aushärten zu lassen, und so ein maßgeschneidertes 3D-Objekt zu erzeugen. Anwendungen dafür gibt es viele: Das Unternehmen „Lithoz“, das von ihm und zwei seiner Dissertanten gegründet wurde, ist heute Weltmarktführer im keramischen 3D-Druck und übernimmt kommerzielle Aufträge, die von Flugzeugtechnologie bis zur Zahnersatz-Technik reichen.

Bio-Materialien für die Medizin

Franziska Chalupa-Gantner forscht an der Schnittstelle von Materialwissenschaft und Medizin: Sie arbeitet an 3D-gedruckten Strukturen, die man für medizinische Forschung nutzen kann. So stellt sie etwa „Gehirn-Phantome“ her – künstliche Kalibrationskörper, die dem menschlichen Gehirn sehr nahe kommen und dafür genutzt werden können, Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Alzheimer mit MRT näher zu untersuchen. Dafür braucht man extreme Kontrolle über das Material: Winzige Kanälchen, dünner als menschliche Haare, müssen mit 3D-Druck-Verfahren erzeugt werden, um das feine Nerven-Netzwerk im Inneren des Gehirns nachzuahmen.

Prof. Aleksandr Ovsianikov ist Leiter der Forschungsgruppe 3D Printing and Biofabrication und befasst sich mit den biomedizinischen Anwendungen des hochauflösenden 3D-Drucks. Er hat ein ERC Starting Grant und einen ERC Consolidator Grant für die Forschung zu diesen Themen erhalten. Mit der Unterstützung eines ERC Proof-of-Concept Grants gründete Prof. Ovsianikov zusammen mit den Mitgliedern seiner Forschungsgruppe vor einigen Jahren das erfolgreiche Unternehmen „UpNano“.

Patent- und Lizenzmanagment der TU Wien

Die Forschungsteams der TU Wien werden beim Umsetzen ihrer Ideen in patentierte Produkte vom Patent- und Lizenzmanagement der TU Wien unterstützt. Mehr dazu bzw. Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier.