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TU-Physiker verdreifacht Kapazität von Festplattenspeicher

Ein junger Physiker der Technischen Universität (TU) Wien zeigt, wie man die Speicherdichte einer Festplatte verdreifachen kann. Die Kombination aus magnetisch stabilen Materialien mit instabilen Schichten erlaubt das benötigte Schreibfeld um den Faktor fünf zu reduzieren. International führende Hersteller griffen das Patent auf sprechen von der seit langem interessantesten Technologie für Speichermedien.

Dieter Süss

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Darstellung geschriebener Bits auf einem  "Graded media". Ein magnetisches Korn, das aus einer stabilen Schicht und einer instabilen Schicht besteht ist vergrößert dargestellt.

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Darstellung geschriebener Bits auf einem "Graded media". Ein magnetisches Korn, das aus einer stabilen Schicht und einer instabilen Schicht besteht ist vergrößert dargestellt.

Darstellung geschriebener Bits auf einem "Graded media". Ein magnetisches Korn, das aus einer stabilen Schicht und einer instabilen Schicht besteht ist vergrößert dargestellt.

Wien (TU). – "In der Recording-Industrie verdoppelt sich die Speicherkapazität von Festplatten im Schnitt alle 20 Monate. Damit dies weiterhin gewährleistet ist, müssen die magnetischen Bereiche, auf denen die Information gespeichert wird, laufend kleiner gemacht werden", erläutert Dieter Süss, Dozent am Institut für Festkörperphysik der TU Wien. Ab einem gewissen Punkt können die magnetischen Körner auf einer Festplatte jedoch nicht mehr kleiner gemacht werden, weil sie thermisch instabil werden. Man spricht in diesem Zusammenhang vom sogenannten superparamagnetischen Limit.

Im Rahmen der START-Preis-Förderung begann Süss sich vor drei Jahren mit einer alternativen Technologie zu beschäftigen. "Verwendet man extrem stabile magnetische Stoffe, wie zum Beispiel Eisenplatin, so könnte die Information bei kleinsten Korngrößen auch über zehn Jahre halten. Das Problem ist dann nur, dass diese Materialien wieder so stabil sind, dass sie nicht mehr beschrieben werden können", sagt Süss. Er hält dem Schreibproblem entgegen, dass man auf eine stabile magnetische Schicht eine zweite instabile Schicht (z.B. Cobalt-Chrom) anbringt. Süss: "Das erstaunliche ist, dass wir zeigen konnten, dass die instabile Schicht die zusätzlich aufgebracht wird, die Stabilität der unteren stabilen Schicht nicht reduziert und auch nicht thermisch beeinflusst." Das technologisch wenig aufwendige Verfahren konnte Süss vor einem Jahr noch erweitern. "Mittlerweile haben wir die Anzahl der Schichten von zwei auf graduelle Schichtsysteme erhöht. Man beginnt mit einer sehr stabilen Schicht unten und bringt darauf immer instabilere Schichten auf. Das Erstaunliche ist, dass das benötigte Schreibfeld mit der Anzahl der Schichten immer mehr abnimmt. Wie bei dem Zweischichtsystem wird die Stabilität jedoch lediglich durch die unterste stabile Schicht definiert", erklärt Süss.

Das System selbst wird mit "Graded Media" bezeichnet und wurde vor kurzem vom Festplattenhersteller Komag (USA, Silicon Valley) aufgegriffen. Mit Hilfe des Mediums erwartet man sich Speicherdichten von mehr als 1 Terabit/inch2.

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Rückfragehinweis:
Projektass.(FWF) Doz. Dipl.-Ing. Dr. Dieter Süss
Technische Universität Wien
Institute of Solid State Physics
Wiedner Hauptstrasse 8-10
A-1040 Wien
T +43 1 58801 13729
F +43 1 58801 13898
E <link>dieter.suess@tuwien.ac.at
<link http: magnet.atp.tuwien.ac.at suess>

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Aussender:
Mag. Daniela Ausserhuber
TU Wien - PR und Kommunikation
Karlsplatz 13/E011, A-1040 Wien
T +43-1-58801-41027
F +43-1-58801-41093
E <link>daniela.ausserhuber@tuwien.ac.at
<link http: www.tuwien.ac.at pr>

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