Im Kuppelsaal der TU Wien wurden zum_zur „Doktor_in der Technischen Wissenschaften“ promoviert:
Dipl.-Ing. Gerhard Freudenthaler, BSc BSc
Dissertation: Formationsregelung von Multi-Agenten-Systemen auf Basis von KontinuumsModellen.
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
Dissertationsbetreuer: Prof. Dr.-Ing. habil. Thomas Meurer
Dipl.-Ing. Georg Hofstätter, BSc BSc
Dissertation: Isoperimetric Problems for Minkowski Valuations
Fakultät für Mathematik und Geoinformation
Dissertationsbetreuer: Univ.Prof. Dr. Franz Schuster
Dipl.-Ing. Theresia Knobloch, BSc
Dissertation: Über die elektrische Stabilität von 2D-materialbasierten Feldeffekttransistoren
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
Dissertationsbetreuer: Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Tibor Grasser
Dipl.-Ing. Robert Plachy, BSc
Dissertation: „Numerische Simulation der Strangaufweitung von Kautschuk basierend auf einer hypoviskoelastischen Thermodynamik für weiche Festkörper, sowie Kompressibilitäts-, Viskositäts- und Extrusionstests“.
Fakultät für Bau und Umweltingenieurwesen
Dissertationsbetreuer: Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Christian Hellmich, Assoc.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Stefan Scheiner
Dipl.-Ing. Magdalena Schneider, BSc
Dissertation: Statistical analysis of biomolecular clustering and oligomerization
Fakultät für Physik
Dissertationsbetreuer: Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Gerhard J. Schütz
Dipl.-Ing. Alexander Toifl, BSc
Dissertation: Numerical Methods for Three-Dimensional Selective Epitaxy and Anisotropic Wet Etching Simulations
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
Dissertationsbetreuer: Associate Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Josef Weinbub, O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Dr.h.c. Siegfried Selberherr
Dipl.-Ing. Gerhard Freudenthaler, BSc BSc
Geboren und aufgewachsen in Luftenberg an der Donau in Oberösterreich, entschied sich Freudenthaler nach Abschluss der HTBLA der Fachrichtung Mechatronik (Linzer Technikum) für ein Bachelorstudium Elektrotechnik an der TU Wien (Abschluss 2008), gefolgt von einem Bachelorstudium Wirtschaftsingenieurwesen – Maschinenbau an der TU Wien (Abschluss 2011) sowie ein Masterstudium Automatisierungstechnik (Abschluss 2011).
Sein Doktoratsstudium absolvierte er ebenfalls an der TU Wien und schrieb seine Dissertation in Zusammenarbeit mit der ChristianAlbrechts-Universität zu Kiel zum Thema „Formationsregelung von Multi-Agenten-Systemen auf Basis von Kontinuums-Modellen“. Darin beschäftigt sich Freudenthaler mit der Formationsregelung von Multiagentensystemen, wobei das zugrundeliegende dynamische Schwarmmodell auf einer kontinuierlichen Formulierung basiert. In diesem Zusammenhang werden Beschreibungen von verteilt-parametrischen Systemen verwendet, um die Dynamik des Gesamtsystems zu modellieren. Die Formationsregelung erfolgt anhand der sogenannten Zwei-Freiheitsgrade-Methodik. Mithilfe von Simulationsstudien wurde die Anwendbarkeit des entwickelten Modellierungsansatzes auf diskrete Netzwerksysteme verifiziert. Die durchgeführten praktischen Tests untermauern und validieren die Aussagen der theoretischen Ergebnisse.
Derzeit arbeitet Freudenthaler als Software-Projektleiter und Entwicklungsingenieur bei der ZF Friedrichshafen AG in Deutschland.
„Wenn ich an meinen akademischen Abschluss denke, fühle ich vor allem Dankbarkeit. Auch, wenn die Auszeichnung eine persönliche ist, ist man von vielen Weggefährten abhängig und benötigt eine gewaltige Portion Glück, um diesen Weg erfolgreich gehen zu können. Ich möchte mich daher nochmals bei meinen Wegbegleitern während all dieser Jahre herzlich bedanken“, meint Freudenthaler anlässlich seiner Auszeichnung.
Dipl.-Ing. Georg Hofstätter, BSc BSc
Geboren und aufgewachsen in Korneuburg in Niederösterreich, entschied sich Hofstätter nach seiner Schulausbildung für einen Bachelor an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik sowie einen Bachelor und Master der technischen Mathematik. Das zweite Studium schloss er 2021 mit der Dissertation „Isoperimetric Problems for Minkowski Valuations“ ab. Darin beschäftigte sich Hofstätter mit Minkowski Bewertungen sowie mit der Lösung von isoperimetrischen Problemen in Bezug zu Minkowski Bewertungen. Minkowski Bewertungen sind Abbildungsvorschriften zur Konstruktion eines konvexen Körpers aus den geometrischen Informationen (Projektionen, Oberfläche, etc.) eines anderen konvexen Körpers, die sich auf natürliche Weise zu (mengentheoretischem) Durchschnitt und Vereinigung verhalten (Inklusions-Exklusions-Prinzip).
Seit September 2022 ist Hofstätter als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Friedrich-Schiller-Universität Jena tätig.
„Ich habe mich sehr über die Auszeichnung gefreut. Sie bildet einen schönen Abschluss meiner Studienzeit an der TU Wien, die für mich dank vieler neuer Erfahrungen, Bekanntschaften und Freundschaften positiv prägend gewesen ist“, fasst Hofstätter seine Freude über die Auszeichnung in Worte.
Dipl.-Ing.in Theresia Knobloch, BSc
Nach ihrer Schulausbildung entschied sich Knobloch 2014 für ein Bachelorstudium der technischen Physik an der TU Wien, gefolgt von einem Masterstudium Mikroelektronik und Photonik sowie einem Doktoratsstudium der Elektrotechnik, das sie 2021 abschloss.
Seit 2016 arbeitet Knobloch als Forscherin am Institut für Mikroelektronik an der TU Wien und beschäftigt sich unter anderem mit den Themen CAD-Modellentwicklung und Charakterisierung elektrischer Geräte.
In ihrer Dissertation „Über die elektrische Stabilität von 2D-materialbasierten Feldeffekttransistoren“ geht es darum, den Grundbaustein des mikroelektronischen Chips, den Transistor, zu erforschen und weiterzuentwickeln. In den letzten Jahrzehnten wurde der technologische Fortschritt zur Herstellung schnellerer, energieeffizienterer und billigerer Transistoren in erster Linie durch die Verringerung der Abmessungen realisiert. Bei kleinen Kanallängen von ca. 25 Atomen stößt die Siliziumtechnologie heute an ihre physikalischen Grenzen und zweidimensionale (2D) Materialien versprechen eine weitere Verkleinerung bis hin zu Dimensionen von ca. 15 Atomen. In der Arbeit widmet sie sich im Speziellen der Herausforderung geeignete Gate-Isolatoren für die Transistoren zu finden, welche mit dem Ziel verbunden ist, 2D FETs stabil und zuverlässig zu betreiben.
„Diese Auszeichnung ist eine besondere Ehre und vermutlich ein Ergebnis meiner generellen Neugier und meines Bestrebens alle Dinge, die ich angehe und mache, gut zu machen. Mir wurde von klein auf mitgegeben, dass erworbenes Wissen und Fähigkeiten wichtiger sind als die darüber wertenden Benotungen oder Auszeichnungen. Gleichzeitig sind Auszeichnungen meist mit einer gewissen erhöhten allgemeinen Aufmerksamkeit verbunden. Über diese freue ich mich, weil sie hilft, dem in unserer Gesellschaft und in unseren Köpfen weit verbreiteten Stereotyp entgegenzuwirken, dass die Elektrotechnik oder der Maschinenbau klassische Männerdomänen sind. Dieser Preis für mich als Absolventin der Elektrotechnik liefert dazu ein Gegenbeispiel und zeigt, dass Frauen nicht nur in der Elektrotechnik tätig sein können, sondern dass ich und viele Kolleginnen wichtige Beiträge auf dem Gebiet leisten“, betont Knobloch.
Dipl.-Ing. Robert Plachy, BSc
Aufgewachsen in Wien, entschied sich Plachy nach der HTBLVA Wien III (Camillo-Sitte-Lehranstalt) mit dem Schwerpunkt Bautechnik-Tiefbau für die beiden Bachelorstudien Technische Mathematik sowie Bauingenieurwesen und lnfrastrukturmanagement an der TU Wien. Er führte das Studium Bauingenieurwesen mit Master- und Doktoratsstudium 2020 zu Ende. Während seines Studiums arbeitete er als Universitäts- und Projektassistent am Institut für Mechanik der Werkstoffe und Strukturen. Seit September 2020 ist er bei der Firma FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH Tragwerksplanung, Abteilung Brückenbau beschäftigt.
Im Rahmen seiner Dissertation „Numerische Simulation der Strangaufweitung von Kautschuk basierend auf einer hypoviskoelastischen Thermodynamik für weiche Festkörper, sowie Kompressibilitäts-, Viskositäts- und Extrusionstests“ hat sich Plachy mit den Materialeigenschaften von Kautschuk beschäftigt und auf Grundlage teilweise komplett neu entwickelter Experimente Materialmodelle und ein Simulationstool entwickelt, um diesen Effekt besser vorhersagen zu können. Der Fokus lag dabei noch auf der einfachsten Querschnittsform (einem Kreis), aber die Ergebnisse könnten in weiterer Folge auf komplexere Querschnitte übertragen werden.
„Wie mit den meisten anderen Auszeichnungen ist es so, dass man auch diese Auszeichnung nicht planen kann. Wäre ich auf der Uni angekommen in der festen Vorstellung, dass ich am Ende sub auspiciis promovieren würde, dann hätte es sicher nicht geklappt. Dafür freut man sich am Ende umso mehr. Es ist die höchste Auszeichnung für eine universitäre Bildungslaufbahn, die man in Österreich bekommen kann, insofern bin ich darauf auch sehr stolz. Vor mir ist niemand in meiner Familie auf eine Universität gegangen – das macht es noch ein bisschen mehr besonders. Nicht vergessen darf man die vielen Leute, die das möglich gemacht haben. Deren Unterstützung bedeutet mir mindestens so viel, wenn nicht sogar noch mehr, als die Auszeichnung selber“, sagt Plachy über seine Auszeichnung.
Dipl.-Ing.in Magdalena Schneider, BSc
Nach Abschluss ihrer Schulausbildung, entschied sich Schneider zuerst für ein Studium der technischen Mathematik, das sie 2015 abschloss. Danach folgte ein Masterstudium in Biomedical Engineering und ein Doktoratsstudium der technischen Physik, das Schneider im Oktober 2021 abschloss.
Danach setzte Schneider zunächst ihre Forschungstätigkeit als PostDoc an der TU Wien fort. Seit September 2022 ist sie als Theory Fellow am Janelia Research Campus in Ashburn nahe Washington DC, tätig.
Gegenstand ihrer Dissertation „Statistical analysis of biomolecular clustering and oligomerization“ ist die hochauflösende Einzelmolekül-Mikroskopie. Diese spezielle Art der Mikroskopie stellt einen Durchbruch im Auflösungsvermögen von Lichtmikroskopie dar, für den 2014 der Nobelpreis verliehen wurde. Damit ist es möglich, die Anordnung von Molekülen in einer Zelle mit Nanometer-Genauigkeit zu untersuchen. Die Zuverlässigkeit der Einzelmolekül-Mikroskopie ist jedoch durch Artefakte beeinträchtigt, die durch unbeabsichtigt wiederholte Detektion desselben Moleküls entstehen. In ihrer Arbeit hat Schneider Methoden entwickelt, um dieses Problem zu umgehen.
„Die Promotion sub auspiciis war mir während meines Studiums an der TU Wien zwar bekannt, aber ich habe nie bewusst darauf hingearbeitet. Meine Motivation war nicht möglichst gute Note zu erreichen, sondern vielmehr Neues zu lernen und zu verstehen, sowie an Problemlösungen zu arbeiten. Umso mehr freut es mich, dass ich dafür diese Auszeichnung erhalte, die für mich eine große Ehre und Anerkennung ist. Auch wenn mein Rigorosum jetzt schon mehr als ein Jahr zurückliegt und ich mittlerweile in den USA forsche, freue ich mich sehr, aus Anlass meiner Promotion an die TU Wien zurückzukommen und in diesem besonderen Rahmen meinen Studienabschluss feiern zu dürfen“, beschreibt Schneider ihre Freude über diese Auszeichnung.
Dipl.-Ing. Alexander Toifl, BSc
Der geborene Niederösterreicher entschied sich nach Abschluss des Bundesrealgymnasiums in Krems für ein Bachelorstudium der Elektrotechnik und Informationstechnologie, das er 2016 abschloss. Danach folgten ein Masterstudium der Mikroelektronik und Photonik sowie ein Doktoratsstudium der technischen Wissenschaften Elektrotechnik (Abschluss 2021). Seit August 2021 ist Toifl als Software Entwicklungsingenieur TCAD bei Silvaco Europe Ltd., Cambridge, tätig.
Seine Dissertation „Numerical Methods for Three-Dimensional Selective Epitaxy and Anisotropic Wet Etching Simulations“ entstand im Rahmen seiner Tätigkeit als Projektassistent am Christian Doppler Labor für Hochleistungs-TCAD, Institut für Mikroelektronik, Fakultät für Elektrotechnik. Darin beschäftigt sich Toifl mit numerischen Methoden, die die Simulation von komplexen dreidimensionalen Halbleiterstrukturen ermöglichen. Durch vertieftes Verständnis der realisierbaren Geometrien und physikalischen Eigenschaften dieser Strukturen können beispielsweise moderne Speicherchips, Leistungshalbleiter oder Leuchtdioden mit hoher Energieeffizienz entworfen werden.
„In diesem besonders feierlichen Rahmen mit zu promovieren ist für mich eine große Ehre und ich freue mich, dass ich diesen wichtigen Moment, mit Familie, Verwandten und Bekannten, die mich auf dem Weg begleitet haben, teilen kann. Die Promotion gibt auch Anlass zurückzublicken: Bereits als Schüler habe ich eine Faszination für Halbleiter entwickelt und diese hat mich während meines gesamten Studiums und meiner wissenschaftlichen Arbeit am Institut für Mikroelekronik begleitet. Nun bin ich sogar in der glücklichen Position, dass ich meine Forschungserkenntnisse direkt beruflich als Entwickler von Halbleitersimulationen für die Industrie einsetzen kann", fasst Toifl seine Gedanken anlässlich der sub auspiciis Verleihung zusammen.
Rückfragehinweis und Aussenderin
Mag. Sonja Murczek
PR und Marketing
Technische Universität Wien
+43 664 60588 2888
sonja.murczek@tuwien.ac.at