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Pilze im Waldboden produzieren chlorierte organische Verbindungen

Seit geraumer Zeit ist bekannt, dass Boden und Streu (vermoderndes Laub) beträchtliche Mengen an natürlich chlorierten aromatischen Verbindungen enthalten, von denen einige den viel diskutierten anthropogenen Schadstoffen ähneln. An der Herkunft dieser Verbindungen rätselt die Wissenschaft schon seit Jahren. Neue Hinweise lieferte nunmehr die in der PNAS-Ausgabe vom 6. März 2007 veröffentlichte Arbeit einer amerikanischen Arbeitsgruppe, an der auch Prof. Ewald Srebotnik vom Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Techn. Biowissenschaften beteiligt war.

Die Autoren (P. Ortiz-Bermúdez, K.C. Hirth, E. Srebotnik, and K. E. Hammel) berichten von weit verbreiteten Pilzen, die chlorierte aromatische Verbindungen als Nebenprodukt ihrer natürlichen Aktivität beim Abbau von Holzbiomasse produzieren. Das Ausmaß der Chloraromatenproduktion durch diese Pilze ist vermutlich sehr hoch, da Pilze eine zentrale und globale Rolle bei der Verwertung von abgestorbenem Pflanzenmaterial spielen, um den Kohlenstoffkreislauf der Natur aufrecht zu erhalten.

Da viele der chlorierten Verbindungen toxisch sind, stellt sich die Frage, ob diese Pilzaktivität schädliche Folgen für die restlichen ErdbewohnerInnen haben könnte. Offenbar nicht, denn zahlreiche andere Mikroorganismen haben die Fähigkeit entwickelt, chlorierte aromatische Verbindungen abzubauen, so dass sie sich nicht in der Umwelt anreichern. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass das Ausmaß an natürlich chlorierten Verbindungen, denen wir ausgesetzt sind, auf einem niedrigen Niveau verbleibt.