News

Oh Tannenbaum, wie schwer sind deine Äste?

Die Weihnachtszeit ist da, und Weihnachtsbäume schmücken wieder viele unserer Wohnzimmer. Doch während wir uns an ihrem Glanz erfreuen, stellt sich der Wissenschaft eine wichtige Frage: Wie schwer ist ein Baum eigentlich?

zwei Baummodelle: links in Form einer Punktwolke, rechts in Form eines 3D-Modells

© Benjamin Wild

Eine aktuelle Studie in der Forschungsgruppe Photogrammetrie am Department für Geodäsie und Geoinformation geht genau dieser Frage nach und hat dafür auch im Wiener Prater geforscht. Basierend auf Laser-Scanning-Daten können die Volumina von Bäumen schnell und genau bestimmt werden. Diese Daten ermöglichen es, Rückschlüsse auf die gespeicherte Biomasse und somit auf den Kohlenstoffgehalt eines Baumes zu ziehen.

Warum ist das wichtig?

Die Ergebnisse sind nicht nur interessant für Weihnachten, sondern auch im Kontext des Klimawandels von großer Bedeutung. Die Kalibrierung von globalen Satellitenmessungen, die unser Wissen über den Kohlenstoffkreislauf erweitern, basiert unter anderem auf solchen hochpräzisen Einzelbaummessungen. Je genauer wir also die Biomasse einzelner Bäume messen können, desto zuverlässiger sind globale Modelle, die uns Einblicke in die CO₂-Speicherleistung unserer Wälder liefern.

Technik hinter der Forschung

Mit Hilfe von Laser-Scanning wird eine sogenannte Punkwolke erstellt. Der Laser hat dabei die praktische Eigenschaft, dass er sogar teilweise durch das Laubdach „sehen“ kann. Somit kann diese Technologie Details der Baumstruktur liefern, die dem freien Auge verborgen bleiben. Diese Punktwolke ist die Basis für die volumetrische Modellierung des Baumes. Somit lässt sich nicht nur die Höhe und der Durchmesser, sondern auch das Volumen eines Baumes berechnen – ohne ihn zu fällen. Ein herausfordernder Aspekt ist dabei noch die Bestimmung der Holzdichte, die von Baum zu Baum sehr stark variieren kann. Ein Artikel, der eine neue Methode für die volumetrische Modellierung von Bäumen analysiert und dafür auch Daten aus dem Wiener Prater verwendet ist derzeit in Arbeit und zeigt, dass die Kombination aus innovativer Technologie und lokal gesammelten Daten eine Schlüsselrolle in der globalen Klimaforschung spielt.

Rückfragehinweis

Dipl.-Ing. Benjamin Wild
Department für Geodäsie und Geoinformation
Technische Universität Wien
+43 1 58801 12216
benjamin.wild@tuwien.ac.at

***********************************************

Die TU Wien wünscht schöne Feiertage!

Nach Aktivierung werden u. U. Daten an Dritte übermittelt. Datenschutzerklärung., öffnet in einem neuen Fenster

Volumenbestimmung mit Laser-Scanning