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Wissenschaftlichen Computercode teilen – in der Cloud

Österreich erhält hochdotierte EU-Fördermittel um auf der European Open Science Cloud Hochleistungs-Computercodes interaktiv zu teilen und gemeinsam zu bearbeiten.

Constanze Roedig

© BThomasHart Photography / Who is Danny, stock.adobe.com

Von der Strömungslehre bis zur quantenphysikalischen Materialforschung – in vielen wissenschaftlichen Bereichen verwendet man heute komplizierte Computercodes, die extrem hohe Rechenkapazitäten benötigen und oft viele tausend Prozessoren gleichzeitig beschäftigen.

Solche Computercodes mit anderen zu teilen – etwa mit FachkollegInnen anderer Forschungsgruppen – ist oft sehr schwierig: Es reicht nicht, den Code weiterzugeben und darauf zu vertrauen, dass jemand anderer ihn ordnungsgemäß zum Laufen bringen kann. Meist ist die korrekte Installation und Compilierung kompliziert, zeitaufwendig, umständlich und nicht auf einfache Weise verifizierbar. 

Aufgrund solcher Schwierigkeiten kommt es leider oft vor, dass Wissenschaftler_innen darauf verzichten, Codes weiterzugeben oder mit anderen zu teilen. Das ist schade, weil gerade komplizierte wissenschaftliche Aufgaben oft nur durch intensive Zusammenarbeit lösbar sind.

OpenScienceLabs in der European Open Science Cloud - Zusammenarbeit erleichtern

Eine bessere und einfachere Zusammenarbeit soll nun durch sogenannte „OpenScienceLabs for High Performance Computing“ ermöglicht werden. Dabei handelt es sich um Cloud-Umgebungen, in denen man einen Code platzieren und anderen Leuten darauf Zugriff gewähren kann. Der Code kann dann sofort und unmittelbar verwendet werden. Man kann etwa direkt in der Cloud einfache oder weniger rechenintensive Anwendungsfälle ausprobieren, um den Umgang mit dem Code zu lernen und vielleicht zu entscheiden, ob es sich lohnt, ihn dann für echte wissenschaftliche Simulationen auf einem Großrechner zu installieren.

Somit wird eine weltumspannende Zusammenarbeit möglich, durch die anderen der Umgang mit dem eigenen Code nähergebracht oder gemeinsam an Ergebnissen gearbeitet werden kann.

Dieses Vorhaben soll nun durch den Gewinn des „EOSC Future“-Grant von Géant, zusammen mit Sparkle, entscheidend vorangetrieben werden. Wenn Forschungsgruppen bereit sind, ihren Code derart aufzubereiten, kann durch diesen Grant die Google Cloud Infrastruktur finanziert werden, auf der die OpenScienceLabs laufen und die über das EOSC Portal geteilt werden können. 

Die notwendige Starthilfe, Koordination sowie Trainings für interessierte Forschungspartner werden an der TU Wien von der Austrian Open Cloud Community gestellt.

Rückfragehinweis

Dr. Constanze B. Roedig
VSC Research Center, Austrian Open Cloud Community
+43 664 60588 6543
constanze.roedig@tuwien.ac.at