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TUW-Frauenpreis 2025 an Architektin Elisabeth Wieser

Elisabeth Wieser wurde am 19. März 2025 mit dem TUW Frauenpreis ausgezeichnet. Mit „Architektur für Alle“ hat sie eine innovative Plattform geschaffen, die ökologisch verträgliche und bezahlbare Architektur für viele zugänglich macht.

Vizerektorin Koch und Frauenpreisträgerin Wieser halten Urkunde und Blumenstrauß mit fröhlichem Gesichtsausdruck

© Luiza Puiu

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Fünf Personen, eine davon die Frauenpreisträgerin mit gelber Jacke. Sie hält die Frauenpreis-Skulptur aus recyceltem Kunststoff und einen Blumenstrauß, neben ihr Vizerektorin Koch und blauer Jacke; sie hält die Frauenpreis-Urkunde in die Kamera

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Die Laudator_innen Rudolf Scheuvens und Julia Reisinger, Preisträgerin Lisi Wieser, Vizerektorin Ute Koch, Rektor Jens Schneider

Die fünfköpfige Jury des TUW-Frauenpreises mit Elisabeth Wieser in ihrer Mitte

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Frauenpreisträgerin Lisi Wieser in der ersten Publikumsreihe

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Im Hintergrund ein Screen mit dem TUW-Logo und der Schrift "FRAUENPREIS", an zwei Stehtischen auf hohem Hocker vier Personen, die miteinander diskutieren

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Frauenpreis-Skulptur in Form eines Quaders

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Die TUW-Frauenpreisträgerin 2025 steht fest: Der Architektin Elisabeth Wieser wurde am Abend des 19. März 2025 der TUW Frauenpreis für ihre Plattform „Architektur für Alle“ verliehen. TUW-Vizerektorin Ute Koch sagte in ihrer Rede zum Frauenpreis: „Es ist wichtig, besondere Leistungen von Frauen auszuzeichnen, nicht obwohl, sondern gerade weil sie Frauen sind. Diese Sichtbarkeit ist entscheidend, um junge Frauen zu inspirieren und zu motivieren, ihre eigenen Ziele zu verfolgen und selbstbewusst ihren Weg zu gehen.”

Die Jury des Frauenpreises überzeugte Wieser durch ihren Beitrag zur digitalen, ökologischen und sozial gerechten Transformation unserer Gesellschaft. In der Begründung heißt es:
„Mit ihrem Start-up ‚Architektur für Alle‘ hat sie eine innovative Plattform geschaffen, die ökologisch verträgliche und bezahlbare Architektur für viele Menschen zugänglich macht. Dieses Konzept kombiniert ihre Leidenschaft für eine nachhaltige Zukunft mit einem praktischen, niederschwelligen Ansatz, der es der breiten Öffentlichkeit ermöglicht, von ihrer Expertise zu profitieren.“

Im Rahmen der Preisverleihung trat Journalistin Mari Lang mit einem von ihrem Podcast „Frauenfragen“ inspirierten Special auf, an dem neben Elisabeth Wieser auch die Laudator_innen Julia Reisinger und Rudolf Scheuvens, Dekan der Fakultät für Architektur und Raumplanung, teilnahmen.

“Die Skizze auf der Serviette” als Marktlücke

Wiesers Konzept hat seinen Ursprung in einer Lücke, die sie schon im Alter von 14 Jahren sah, als es um den Bau des Hauses für ihre Familie ging. Architekt_innen planten das Haus, beschäftigten sich jedoch viel zu wenig mit unseren Bedürfnissen und Gewohnheiten, also z. B. mit der scheinbar banalen Frage „Wo wird die Couch stehen?“
Diese Erfahrung wiederholte sich, als Wieser schon Architektin war: Immer wieder kamen Freund_innen auf sie mit der Frage zu, wie sie ihren Lebensalltag im neuen Zuhause planen sollten. Wieser kümmert sich in „Architektur für Alle“ nun genau darum: Die Skizze auf der Serviette und Fragen danach, was für die Menschen wichtig und praktisch ist: Wo steht mein Sofa? Wo sitze ich am Morgen mit meiner Kaffeetasse und wie soll dieser Platz gestaltet sein? Um diese Fragen zu beantworten, bietet Wieser etwa 90-minütige Beratungsgespräche an, die ihren Kund_innen bei der Orientierung und Planung helfen – inklusive Skizzen.

Damit widmet sich Wieser der Zielgruppe kleiner Bauherr_innen, pragmatisch und ressourcenschonend. Sie unterstützt sie dabei, gute und sichere Entscheidungen zu treffen, und sorgt dafür, dass grundlegende Fehler wie die falsche Ausrichtung von Räumen oder eine schlechte Nutzung des Lichts vermieden werden. Ihre Beratung ist eine Mischung aus praktischen, funktionalen Lösungen und einer bewussten Entscheidung, wie ein Raum das Leben der Menschen positiv beeinflussen kann.

Elisabeth Wiesers Botschaft an Frauen

Nach ihrem Rat an Frauen gefragt, antwortet sie: „Nutzt eure Energie und geht dorthin, wo ihr sie am besten und ohne Reibungsverlust einsetzen könnt!“
Für Wieser ist auch ihre Arbeit ein Beitrag zu gleichberechtigten Beziehungen, um die man sich schon früh im Leben kümmern sollte, sagt sie. Ihr Beitrag dazu spiegelt sich in ihrer Beratung wider, etwa wenn es um einen genauso beliebten wie auch gesellschaftlich und emanzipatorisch wichtigen Austragungsort geht: die Küche. Sie soll so konzipiert sein, dass sie alle dazu inspiriert, mitzumachen und nicht auf die Benutzung durch eine Person zugeschnitten ist. Also: Architektur für Alle.

Zu Elisabeth Wieser

Die aus Oberösterreich stammende Architektin und Ziviltechnikerin Elisabeth Wieser ist Gründerin der Plattform „Architektur für Alle“. Nach ihrem Architekturstudium an der Technischen Universität Wien, das sie 2007 mit Auszeichnung abschloss, verbrachte sie ein Auslandsjahr bei Dive Architects in London (2006) und sammelte Erfahrungen in renommierten Architekturbüros in Wien, den Niederlanden und London, wo sie ihre Fähigkeiten in der Planung und Gestaltung weiterentwickelte. Im Jahr 2013 gründete sie ihr eigenes Atelier „Architektur für Alle“, um ihr Talent für stilsicheres Design und harmonische Raumatmosphären als unabhängige Planungs- und Beratungsexpertin einzubringen. 2024 schloss Wieser an der TU Berlin ihre Dissertation „Architektur für Alle, Strategien im Umgang mit der Unplanbarkeit alltäglicher Architekturen“ mit magna cum laude ab. Darüber hinaus war Elisabeth Wieser ehrenamtlich an der Kammer der Ziviltechniker_innen tätig und baute ein Mentoringprogramm für Frauen auf, das diese mit Netzwerken, Vorträgen und Coachings über ein Jahr lang begleitet. Seit dem Jahr 2014 unterrichtet sie an der TU Wien im Fach Entwerfen.

Frauenpreisskulptur – aus den Werkstätten der TUW

Die Frauenpreisskulptur wurde vom Institut für Kunst und Gestaltung, Forschungsbereich Dreidimensionales Gestalten, Modellbauwerkstatt unter der Leitung von Elisabeth Kofler und mit Mitarbeit von Frithjof Haupt und Stefan Guttmann gestaltet. Dieses Jahr stand die Herstellung der Skulptur im Zeichen von Nachhaltigkeit, Experiment und ressourcenschonenden Praktiken: PET-Flaschen dienten als Filament für den 3D-Druck, der Sockel und die Schachtel bestehen aus Altpapier, Pigmenten und Bindemitteln.

 

Rückfragehinweis

TU Wien | Abteilung Genderkompetenz
Dinah Gaffal MSc
Karlsplatz 13 / Stiege 9/1
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genderkompetenz@tuwien.ac.at

Aussenderin
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