News

Olympiade der Zahlenfüchs_innen

Was die Mathe-Olympiade mit der TU Wien zu tun hat

Andreas Nessmann bei Tafel, Schüler_innen an Tischen von hinten

© TUForMath

1 von 2 Bildern oder Videos

A4 Zettel auf Tisch

© TUForMath

1 von 2 Bildern oder Videos

Mit einem Fokus auf technische und naturwissenschaftliche Fächer spielt Mathematik an der TU Wien als wesentliche Grundlage für nahezu alle Studien eine zentrale Rolle. Im Rahmen von TU Forum Mathematik, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (TUForMath) soll der Beitrag der Mathematik zu den Themenfeldern Technik und Naturwissenschaften, aber auch zu Gesellschaft und Wirtschaft sowie zu Kunst und Kultur für eine breite Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden. Neben regelmäßigen öffentlichen Abendvorträgen und einem breiten Angebot für Schüler_innen ab der vierten Klasse Volksschule, gibt es auch die Möglichkeit, dass sich Schüler_innen an der TU Wien in speziellen Kursen für die Mathe-Olympiade vorbereiten können.   

Die Mathe-Olympiade

Die Mathe-Olympiade ist ein internationaler Mathematik-Schüler_innen-Wettbewerb, der seit 1959 jährlich stattfindet. In Österreich hat die Mathe-Olympiade das erste Mal im Jahr 1970 stattgefunden und wird seitdem ebenfalls jährlich veranstaltet.

Als Vorbereitung auf die Olympiade besuchen die Schüler_innen unverbindliche Übungen (in den Stufen „Junior“ und „Fortgeschrittene“), in denen jede Woche in zwei Stunden verschiedene Beispiele gerechnet und Theorie gelernt wird. Die Aufgaben, die in der Mathe-Olympiade gelöst werden, fokussieren nicht so sehr auf das Abarbeiten bekannter Lösungsmethoden, sondern vielmehr auf logisches Denken, spielerischen Zugang und kreative Problemlösungen. Die Beschäftigung mit Mathematik und den einzelnen Aufgaben soll Spaß machen und helfen, die erworbenen Fähigkeiten in Schule, Studium und Beruf bestmöglich einzusetzen.

 Die Mathe-Olympiade an der TU Wien

„Ich habe selbst bei der Mathe-Olympiade mitgemacht und daher unterstütze ich diese Kurse und engagiere mich dafür, dass sie an der TU Wien für interessierte Schüler_innen angeboten werden.“, erklärt Prof. Michael Drmota, Leiter des Instituts für Diskrete Mathematik und Geometrie und gemeinsam mit Prof. Dirk Praetorius Begründer des TUForMath.

Geboten werden an der TU Wien die beiden Kurse Junior_innen (Schüler_innen der 8. und 9. Schulstufe sowie 1. und 2. Klasse HTL) und Fortgeschrittene (Schüler_innen ab der 9. Schulstufe). Andreas Nessmann ist seit Herbst 2022 Workshopleiter der Mathe-Olympiade-Kurse an der TU Wien. Zu seinen Aufgaben gehören in erster Linie das Erstellen und Heraussuchen von Beispielen sowie das Abhalten der Kurse alle 14 Tage (Anm. die Kurse finden jede Woche statt, diese werden abwechselnd von Andreas Nessmann, Karl Czakler und Jovana Sredojevic geleitet).

„Ich engagiere mich für die Mathe-Olympiade, weil sie interessierten Schüler_innen eine Möglichkeit bietet, sich in einer angenehmen Atmosphäre mit spannenden Aufgaben zu beschäftigen, anhand derer sie auch sehen können, dass Mathematik mehr ist als nur Zahlen in Formeln einzusetzen. Sie können hier auch die Erfahrung machen, dass sie mit diesem Interesse nicht alleine sind. Gerade diese Erfahrung kann das Interesse bestärken und auch weiter fördern. Nachdem ich selbst die Mathematik nicht nur als für die Gesellschaft essenziell, sondern auch als ein aufregendes und ästhetisch ausgesprochen schönes Gebiet empfinde, bereitet es mir Freude, diese Faszination weitergeben zu können; insbesondere, weil es bei mir selbst zu einem großen Teil die Mathe-Olympiade war, die mir das zu Beginn beigebracht hat.“, fasst Andreas Nessmann sein Engagement bei der Mathe-Olympiade zusammen.

Auch die Schüler_innen sind mit großer Begeisterung dabei, die meisten von ihnen wurden durch ihre Mathe-Lehrer_innen auf diese Möglichkeit aufmerksam.

„Ich finde die Möglichkeiten, die die Mathematik bietet, einfach unglaublich. Mit diesen Werkzeugen lassen sich Zusammenhänge analysieren, Wahrscheinlichkeiten berechnen und zahllose Kombinationen und Anordnungen durchspielen. Durch Mathe wird alles viel einfacher zu verstehen, ob in der Naturwissenschaft, der Informatik, oder im täglichen Leben.“ erzählt Nico (17 Jahre). Und ergänzt, dass sein mathematisches Lieblingsgebiet „ganz klar die Kombinatorik ist. Nicht, dass ich besonders gut darin bin, ganz im Gegenteil. Aber nicht die ganze Zeit von irgendwelchen Formeln abhängig zu sein und einmal richtig denken zu können, ist für mich viel besser als z.B. die Beweistheorie.“

Filip (18 Jahre) findet besonders spannend an der Disziplin, dass „Mathematik eine Disziplin des Denkens ist. Wer sein Verständnis von Mathematik schärft, verändert zugleich seine Sichtweise und Herangehensweise auf viele andere Lebensbereiche. Mathematik fördert abstraktes Denken, stärkt die Intuition und hilft, die Welt und ihre Zusammenhänge besser zu verstehen.“

Und laut Jakub (18 Jahre) kann man in der Mathematik „auf alles selber kommen, man braucht nichts außer einem Stift und Papier, um Aufgaben zu lösen. Mein mathematisches Lieblingsgebiet ist auf jeden Fall die Zahlentheorie. Zahlentheorie ist die Basis für die ganze Mathematik und das Rätsel der Primzahlen fasziniert mich mehr als alles andere.“.

Einig sind sich die drei Schüler, dass die Mathe-Olympiade für jede und jeden etwas ist, der die Mathematik mag. „Ich würde die Mathematikolympiade denen empfehlen, die gerne kreativ Aufgaben lösen, anstatt Formeln anzuwenden“, erklärt Jakub. Nico ergänzt abschließend „Es ist nicht nur der Wettbewerb, an dem man teilnimmt. Man hat wöchentlich eine Stunde, und wenn einem die Mathematik wirklich gefällt, dann gibt es nichts Besseres als das. Wie das Sprichwort sagt: Der Weg ist das Ziel“.

Weiterführende Informationen

Mathe-Olympiade

Prof. Michael Drmota michael.drmota@tuformath.tuwien.ac.at