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EURO 2016: Vorhersage fürs Achtelfinale

Hardy Hanappi von der TU Wien hat ein Computermodell entwickelt, das Fußballergebnisse vorherberechnet. Die meisten Aufsteiger aus der Gruppenphase konnten richtig vorhergesagt werden. Eine verbesserte Programmversion prognostiziert nun die Achtelfinal-Ergebnisse.

Tor

Normalerweise beschäftigt er sich mit mathematischen Modellen, die politische oder wirtschaftliche Fragestellungen behandeln. Vor der Fußball-Europameisterschaft hat Prof. Hardy Hanappi, Fußballfan und Sohn des legendären Fußballstars Gerhard Hanappi – ein Fußball-Vorhersagemodell entwickelt. Daten aus den Länderspielen aller EM-Teilnehmer seit 2012 wurden gesammelt, daraus wurden tausende Simulationen für jedes einzelne Fußballmatch errechnet. Dann wurden die Ergebnisse statistisch ausgewertet, um Gewinn- und Aufstiegswahrscheinlichkeiten für jedes einzelne Team angeben zu können.

<link file:48446>Detaillierte Ergebnisse (PDF)

Erfolgreich, aber noch nicht perfekt
Sechzehn Mannschaften haben sich fürs Achtelfinale qualifiziert – immerhin zwölf von ihnen waren von Hanappis Computersimulation richtig vorhergesagt worden. Für österreichische Fuballfans bedauerlich ist, dass die mathematische Prognose gerade im Fall von Österreich schwer danebenlag: Der Mannschaft war ein Gruppensieg prognostiziert worden, in Wirklichkeit wurde es dann der letzte Platz mit bloß einem Punkt. Auch Schweden, Albanien und die Ukraine hat das Computerprogramm fälschlicherweise im Achtelfinale gesehen – die beiden letzteren allerdings nur knapp, als Gruppendritte. Dafür überstanden Irland, Nordirland, Ungarn und Italien die Gruppenphase.

„Nachdem wir unsere Simulationsparameter aus vergangenen Erfolgen ableiten, wurden wir klarerweise dort überrascht, wo die Leistung in den EM-Spielen stark von dem Niveau abwich, das die Mannschaften davor gezeigt hatten“, erklärt Hanappi.
Dass die Prognose nicht hundertprozentig stimmt, war von Anfang an klar: „Wir können mit unserem Modell Wahrscheinlichkeiten für mögliche Spielausgänge abschätzen“, sagt Hardy Hanappi. „ Diese Wahrscheinlichkeiten liegen aber nie bei 100%. Ein bisschen Unsicherheit ist immer dabei.“ Das ist wohl auch gut so, sonst wäre Fußball schließlich langweilig.

Verbessertes Modell fürs Achtelfinale
Um das Achtelfinale vorherzusagen, wurde das Computermodell in den letzten Wochen noch weiter verbessert. Die Ergebnisse der Gruppenphase flossen nun ebenfalls in die Parameter des Modells ein, außerdem wurde noch ein kompliziertes Modell für die Vorhersage von Elfmeterschießen eingebaut.

Vorhersage für das Achtelfinale (1-2-X)

Schweiz-Polen: 2
Wales –Nordirland: 1
Kroatien – Portugal: 1
Frankreich – Irland: 1
Deutschland – Slowakei: 1
Ungarn – Belgien 2
Italien-Spanien: 2
England – Island: 1

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Bild: © Peter Smola | Pixelio.de