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Gehörlos und schwerhörig erfolgreich studieren

An der TU Wien werden gehörlose und schwerhörige Studierende von der Servicestelle GESTU unterstützt

Collage Hände, die Gebärdensprache zeigen

© Andrey Popov_adobe.stock.com

Am 23. September ist der Internationale Tag der Gebärdensprache

Am 23. September wird der „Internationale Tag der Gebärdensprachen“ gefeiert. Die „World Federation of the Deaf1 rief diesen Tag erstmals 1958 ins Leben, um die sprachliche und kulturelle Vielfalt von gehörlosen Menschen zu würdigen und um auf ihre Rechte an vollständiger Teilhabe an der Gesellschaft aufmerksam zu machen2.

Weltweit leben über 70 Millionen gehörlose Menschen, die mehr als 300 verschiedene Gebärdensprachen benutzen2. Die in Österreich seit 2005 anerkannte Österreichische Gebärdensprache (ÖGS)3 ist eine vollwertige Sprache mit eigener Grammatik und für viele gehörlose Menschen ein wichtiger Teil ihrer kulturellen Identität. Durch die ÖGS erreichen sie gesellschaftliche Chancengleichheit, soziale Inklusion und gleichberechtigten Zugang zu Bildung.

Die ÖGS ist zwar als eigenständige Sprache anerkannt, jedoch sind gehörlose Menschen in Österreich noch lange nicht gleichgestellt und stoßen im Alltag auf zahlreiche Barrieren. Nicht zuletzt werden diese Barrieren durch vorherrschende Missverständnisse und Vorurteile der hörenden Mehrheitsgesellschaft bestärkt. Gerade deswegen ist es wichtig, nicht nur an Aktionstagen wie dem 23. September, sondern im täglichen Leben unsere vielfältige Gesellschaft zu feiern!

Wie kann unser Alltag inklusiver gestaltet werden?

Es gibt viele Möglichkeiten, wie jede_r Einzelne einen Beitrag leisten kann, sich für die Sichtbarkeit und Anerkennung von Gebärdensprachen einzusetzen:

  1. Informieren: Den Kontakt zu gehörlosen und schwerhörigen Menschen suchen und mehr über ihre wunderschönen Sprachen und tief verwurzelte Kultur lernen.
  2. Respektieren: Positive Bezeichnungen wie „gehörlos“ oder „taub“ verwenden,  negativ konnotierte Wörter wie „taubstumm“ oder „Zeichensprache“ vermeiden.
  3. Inklusion fördern: Barrierefreie Kommunikation im eigenen Umfeld unterstützen, beispielsweise durch Gebärdensprach- und Schriftdolmetschung, Untertitel sowie barrierefreies Informationsmaterial.
  4. Unterstützen: Engagement zeigen in Initiativen und Organisationen, die sich für die Rechte und die Sichtbarkeit von gehörlosen und schwerhörigen Menschen einsetzen.

 

Servicestelle GESTU – gehörlos und schwerhörig erfolgreich studieren 

Die Servicestelle GESTU ist ein wichtiger Meilenstein für die Gleichstellung von gehörlosen und schwerhörigen Menschen im tertiären Bildungsbereich. Studierende erhalten Beratung und Unterstützungsleistungen rund um ihr Studium je nach Präferenz in ÖGS oder in deutscher Laut- und Schriftsprache.

Eine der Hauptaufgaben von GESTU ist es, im hochschulischen Umfeld ein Bewusstsein über Gehörlosigkeit, Schwerhörigkeit und Gebärdensprache zu schaffen. Mitarbeiter_innen der TU Wien können im Rahmen des internen Weiterbildungsprogrammes einen ÖGS Basiskurs (Anfänger_innen) und ein ÖGS Café (Fortgeschrittene) besuchen. Für Studierende der TU Wien wird die Lehrveranstaltung „Einführung in die Österreichische Gebärdensprache und Gehörlosenkultur“ angeboten.

Nähere Informationen über GESTU, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Informationen zu weiteren Angeboten für Studierende bietet der Student Support

Quellen:

[1] https://wfdeaf.org/, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

[2] https://www.un.org/en/observances/sign-languages-day, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

[3] https://www.oeglb.at/recht-gesetz/gebaerdensprache/, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

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Die Servicestelle GESTU stellt sich vor.