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3D-Drucker mit Nano-Präzision

Neuer Hochpräzisions-3D-Drucker der TU Wien bricht Geschwindigkeits-Rekorde.

Ein Rennauto mit ca. 285 µm Länge - gedruckt an der TU Wien

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Ein Rennauto mit ca. 285 µm Länge - gedruckt an der TU Wien

Ein Rennauto mit ca. 285 µm Länge - gedruckt an der TU Wien

Rennauto-Detailaufnahme

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Rennauto-Detailaufnahme

Rennauto-Detailaufnahme

Jan Torgersen (l) und Peter Gruber (r) im 3D-Drucker-Labor

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Jan Torgersen (l) und Peter Gruber (r) im 3D-Drucker-Labor

Jan Torgersen (l) und Peter Gruber (r) im 3D-Drucker-Labor

Eine Nachbildung des Wiener Stephansdoms - geometrisch etwas vereinfacht, aber unvorstellbar klein: Nur etwas über 50 µm misst das Modell (Bild: Klaus Cicha)

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Eine Nachbildung des Wiener Stephansdoms - geometrisch etwas vereinfacht, aber unvorstellbar klein: Nur etwas über 50 µm misst das Modell (Bild: Klaus Cicha)

Eine Nachbildung des Wiener Stephansdoms - geometrisch etwas vereinfacht, aber unvorstellbar klein: Nur etwas über 50 µm misst das Modell (Bild: Klaus Cicha)

Der Wiener Stephansdom in einer etwas größeren Variante (ca. 350 µm Länge, Bild: Klaus Cicha)

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Der Wiener Stephansdom in einer etwas größeren Variante (ca. 350 µm Länge, Bild: Klaus Cicha)

Der Wiener Stephansdom in einer etwas größeren Variante (ca. 350 µm Länge, Bild: Klaus Cicha)

Die Londoner Tower Bridge - mit etwa 90 µm Abstand zwischen den Türmen (Bild: Klaus Cicha)

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Die Londoner Tower Bridge - mit etwa 90 µm Abstand zwischen den Türmen (Bild: Klaus Cicha)

Die Londoner Tower Bridge - mit etwa 90 µm Abstand zwischen den Türmen (Bild: Klaus Cicha)

Detail der Tower Bridge (Bild: Klaus Cicha)

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Detail der Tower Bridge (Bild: Klaus Cicha)

Detail der Tower Bridge (Bild: Klaus Cicha)

Mikroskopisch kleine Details ausdrucken, in drei Dimensionen – das wird durch die „Zwei-Photonen-Lithographie“ möglich. Diese Technologie kann zum Herstellen von winzigen maßgeschneiderten Strukturen genützt werden. Forschungsteams der TU Wien konnten diese Technologie nun entscheidend verbessern: Der Hochpräzisions-3D-Drucker der TU Wien druckt um Größenordnungen schneller als bisherige Geräte (siehe Video). Dadurch ergeben sich ganz neue Anwendungsperspektiven – etwa in der Medizin.


Geschwindigkeits-Weltrekord: Laser-Präzision für Mini-Skulpturen
Die 3D-Drucker verwenden flüssiges Harz, das genau an den gewünschten Stellen durch fokussierte Laserstrahlen ausgehärtet wird. Der Brennpunkt des Laserstrahls wird mit beweglichen Spiegeln durch das Harz gelenkt und hinterlässt dort eine ausgehärtete Polymer-Linie mit einem Durchmesser von weniger als einem Zehntausendstel Millimeter (100 nm). Bei dieser Genauigkeit lassen sich sogar fein strukturierte Skulpturen von der Größe eines Sandkorns anfertigen. „Das Problem war bisher, dass diese Methode recht langsam war“, sagt Professor Jürgen Stampfl vom Institut für Werkstoffwissenschaften und Werkstofftechnologie der TU Wien. „Bisher hat man die Druckgeschwindigkeit in Millimetern pro Sekunde gemessen – unser Gerät schafft in einer Sekunde fünf Meter.“ In der Zwei-Photonen-Lithographie ist das Weltrekord.

Diese ungeheure Geschwindigkeitssteigerung war durch ein Zusammenspiel mehrerer neuer Ideen möglich. „Wesentlich war es, die Steuerung der Spiegel zu verbessern“, sagt Jan Torgersen (TU Wien). Die Spiegel sind während des 3D-Druckvorganges ständig in Bewegung. Speziell auf die Beschleunigungs- und Abbremsphasen muss sehr genau geachtet werden, wenn man bei extrem hoher Druckgeschwindigkeit noch immer höchst präzise Ergebnisse haben möchte.

Lichtaktive Moleküle härten Kunststoff
Nicht nur die Mechanik spielt beim 3D-Drucker eine entscheidende Rolle, auch Chemiker hatten bei dem Projekt viel zu tun: „Das Harz enthält Moleküle, die vom Laserlicht aktiviert werden. Diese können dann an anderen Bausteinen, sogenannten Monomeren, eine Kettenreaktion auslösen, sodass sie fest werden“, erklärt Jan Torgersen. Diese sogenannten „Initiator-Moleküle“ werden nur dann aktiviert, wenn sie gleichzeitig zwei Photonen des Laserstrahls absorbieren – und das geschieht genau dort, wo der Laserstrahl extrem stark fokussiert ist. Im Gegensatz zu konventionellen 3D-Drucktechniken kann das Material an jedem gewünschten Ort im Volumen ausgehärtet werden. Die neue Schicht entsteht also nicht auf der Oberfläche der vorhergehenden Schicht, sondern im Volumen des flüssigen Harzes (siehe Video). Dadurch spielt, im Gegensatz zu konventionellen 3D-Druckern, die Oberflächenbeschaffenheit der Schicht keine Rolle. Weil die Oberfläche nicht für das Auftragen der nächsten Schicht präpariert werden muss, ergibt sich somit eine erhebliche Zeitersparnis. Das Team um Professor Robert Liska (Institut für Angewandte Synthesechemie, TU Wien) entwickelte die passenden Zutaten für diese Harz-Mischung.

Alles unter einem Dach
Forschung an 3D-Druckern gibt es mittlerweile weltweit – an Universitäten wie in der Industrie. „Unser großer Wettbewerbsvorteil an der TU Wien ist, dass wir hier Expertengruppen für alle Teilbereiche unter einem Dach versammelt haben“, meint Jürgen Stampfl. Ob Materialkunde, Prozess-Know-How oder Lichtquellen – an all diesen Bereichen wird gleichzeitig geforscht. So lassen sich die Ideen der einzelnen Forschungsgruppen von Anfang an optimal aufeinander abstimmen.

Durch die nun erreichte hohe Geschwindigkeit kann man in einem gegebenen Zeitraum viel größere Objekte herstellen als bisher. Das macht die Zwei-Photonen-Lithographie für die Industrie interessant. An der TU Wien wird derzeit nach bio-kompatiblen Harzen für medizinische Anwendungen gesucht. Mit ihnen könnte man maßgeschneiderte Strukturen bauen, die lebende Zellen als Gerüst benutzen können, um biologisches Gewebe nachzubilden. Der Drucker eignet sich jedoch auch für die Herstellung präziser Bauteile für die biomedizinische Anwendungen sowie für die Nanotechnologie.


Fotodownload:
<link dle pr aktuelles downloads>

www.tuwien.ac.at/dle/pr/aktuelles/downloads/2012/3d_nanodrucker/, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster



<link http: amt.tuwien.ac.at projects two_photon_polymerization en _blank>Webseite der Arbeitsgruppe „Additive Manufacturing Technologies“
<link http: amt.tuwien.ac.at fileadmin t amt research high_speed_2pp.mpg _blank>Video-direkt-Download
<link http: www.youtube.com _blank>Youtube-Version

Phocam:
Als einzige Universität ist die TU Wien am Forschungsprojekt „Phocam“ beteiligt, in dem in enger Kooperation mit industriellen Anwendern 3D-Drucktechnologien weiterentwickelt werden: <link http: www.phocam.eu>

www.phocam.eu, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster


Zum Weiterlesen:
Schon im Vorjahr erregte die Rapid-Prototyping-Gruppe der TU Wien großes Aufsehen mit dem <link http: www.tuwien.ac.at aktuelles news_detail article>„kleinsten 3D-Drucker der Welt“. Dieses Modell basiert allerdings auf einer anderen Technologie: Statt eines Lasers wie bei der Zwei-Photonen-Lithographie wird dort ein einfacher Beamer verwendet. Dadurch können größere Objekte hergestellt werden, die Präzision ist aber viel geringer.


Rückfragehinweise:
Jan Torgersen
Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie
Favoritenstraße 9-11
1040 Wien
Austria
T.: 0043-1-58801-30869
<link>jan.torgersen@tuwien.ac.at

Prof. Jürgen Stampfl
Favoritenstraße 9-11
1040 Wien
Austria
T.: +43-1-58801-30862
<link>jstampfl@pop.tuwien.ac.at

 

Aussender:
Dr. Florian Aigner
Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Technische Universität Wien
Operngasse 11, 1040 Wien
T.: +43-1-58801-41027<link>
florian.aigner@tuwien.ac.at