TU Wien erhält Houskapreis 2023

Michael Harasek gewinnt mit seinem Projekt „Aufbereitung und Kompression von Wasserstoff für Brennstoffzellen“ den Houskapreis in der Kategorie „Hochschulforschung“.

Team aus Wissenschaftler_innen mit Laborkitteln im Labor.

© Gregor Hofbauer

Bereits seit einem Jahrzehnt forschen Michael Harasek und sein Team an innovativen Prozessketten zur Aufbereitung von grünem Wasserstoff. Was bereits zu mehreren Patentanmeldungen führte, konnte nun auch die Houskapreis-Jury überzeugen. „Es ist eine große Ehre, mit dem hochdotierten und prestigeträchtigen Houskapreis ausgezeichnet zu werden. Für unsere Forschung bedeutet dies einen großen Push, da diese nicht nur auf Anerkennung stößt, sondern wir mit dem Preisgeld auch die benötigte Forschungsinfrastruktur weiter ausbauen können“, freut sich Michael Harasek über den am 27.April 2023 verliehenen Preis. Eines der Patente, das auch für die Nominierung zum Houskapreis, relevant war, wurde am Vortag außerdem mit dem Staatspreis Patent, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster ausgezeichnet. Das unterstreicht die große Relevanz des Themas.

„Die Forschung und Technologieentwicklung an der gesamten Wertschöpfungskette von Wasserstoff voranzutreiben – von der Erzeugung, dem Transport, der saisonalen Speicherung, der Erzeugung anderer wasserstoffbasierter Energieträger bis zur Umstellung von industriellen Prozessen auf den Einsatz von grünem Wasserstoff – bleibt ein kritischer Erfolgsfaktor für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Noch sind viele Technologieschritte nicht kommerziell – wir freuen uns als TU Wien daher sehr, gemeinsam mit unseren Industrie- und Forschungspartner_innen unseren Beitrag leisten zu können,“ erklärt der diesjährige Houskapreis-Gewinner.

Aber auch für die TU Wien als Ganzes liefert der erste Preis in der Kategorie „Hochschulforschung“ Grund zur Freude. „In den vergangenen Jahren waren bereits acht Projekte der TU Wien beim Houskapreis erfolgreich – mit dem diesjährigen neunten gelang es uns, zum zweiten Mal den ersten Platz zu gewinnen, was eine hervorragende Leistung des Siegerteams um Prof. Harasek ist! Dies zeugt auch von der Innovation und wirtschaftlichen Relevanz der Forschung an der TU Wien,“ hebt Johannes Fröhlich, Vizerektor Forschung & Innovation, hervor.

Über das Projekt

„Grüner Wasserstoff wird einen wesentlichen Beitrag zur klimaneutralen Energieversorgung der Industrie und des Verkehrssektors in Europa leisten“, ist sich Michael Harasek sicher. Daher forschen er und sein Team am Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften der TU Wien an der Aufbereitung und Verdichtung von hochreinem Wasserstoff. Dieser wird dann für Brennstoffzellen verwendet, die den Wasserstoff in Strom und Wärme umwandeln, ebenso wie für eine Vielzahl von Industrieanwendungen.

Bei der Herstellung, Speicherung und dem Transport wird Wasserstoff häufig mit anderen Gasen vermischt oder verunreinigt. „Um dieser Herausforderung zu begegnen haben wir mehrere patentierte Verfahren entwickelt, um Wasserstoff dezentral mittels Adsorption, Membranen und elektrochemischer Trennung aus einem Gasgemisch zu filtern. Je nach Druckniveau, Gaszusammensetzung, Nutzungsanforderung und Kapazität kann eine optimale Verfahrenskombination zusammengestellt werden,“ erklärt Harasek.

Eine erste Hochdruckaufbereitungsanlage für grünen Wasserstoff aus unterirdischen Gasspeichern geht in Österreich im Herbst 2023 in Betrieb. Michael Harasek und sein Team stehen Axiom Angewandte Prozesstechnik GmbH, RAG Austria AG und VERBUND AG hier als akademische Forschungspartner_innen im Projekt „Underground Sun Storage 2030, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster“ beratend zur Seite.

Über den Houskapreis

Der Houskapreis ist mit insgesamt 750.000 Euro Dotierung der größte private Preis für anwendungsnahe Forschung in Österreich. Verliehen wird er von der B&C Stiftung in den Kategorien „Hochschulforschung“, „Außeruniversitäre Forschung“ und „Forschung & Entwicklung in KMU“ – das Preisgeld für den ersten Platz beträgt in jeder Kategorie 150.000 Euro.

Bisherige TUW-Gewinner_innen: https://www.tuwien.at/forschung/erfolge/weitere-auszeichnungen/houska-preis

Presseaussendung der B&C Stiftung: https://bcgruppe.at/gewinner-houskapreis-2023/, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Rückfragehinweis

Prof. Michael Harasek
Technische Universität Wien
Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften
+43 1 58801 166 202
michael.harasek@tuwien.ac.at

Text: Sarah Link