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Vortrag über Gender, Diversity und Technik

Susanne Ihsen hält im Rahmen des Projekts "Gender in die Lehre" (GiL) am 27. September den Vortrag "Gender und Diversity als Beitrag zu einem neuen Technikverständnis".

Susanne Ihsen

Susanne Ihsen

"Diversity" geht davon aus, dass sich Produkte und Prozesse verändern, wenn sich statt der bisherigen relativ homogenen Männergruppen gemischte Teams mit den Wünschen von KundInnen befassen. Plötzlich hat ein altes Thema wieder Konjunktur: Frauen in die Technik. Es geht dabei vor allem um zwei Fragen:

  • Wie kann die (zu) geringe Beteiligung von Frauen in technischen Berufen nachhaltig gesteigert und stabilisiert werden?
  • Wie kann die, über Jahrzehnte fast unverändert gebliebene, technische Fachkultur so verändert werden, dass sie sich diesen Ansätzen öffnet, aber sich selbst auch "treu" bleibt?

Anhand des interdisziplinären Fachgebietes "Gender Studies in Ingenieurwissenschaften", das in der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik der TU München verankert ist, wird an konkreten Beispielen aus Forschung, Lehre und Beratung aufgezeigt, wie sich Gender und Diversity in technische Entwicklung und Ausbildung integrieren lassen. Ziel ist es dabei, für das technische Studium und technische Berufe zielgruppenspezifische Ansprachen zu entwickeln, die dazu führen, dass sich Hochschulen und Fachbereiche stärker als heute mit Diversity hinsichtlich Geschlecht, Alter, Internationalität und einer zunehmenden Vielfalt der Studienabschlüsse auseinandersetzen.

Der Vortrag findet am 27. September 2006 um 17.00 (pünktlich) im Vortragssaal der Bibliothek der TU Wien, 5. Stock, Resselgasse 4, 1040 Wien, statt. Anmeldung bitte per <link tutextlinks>E-Mail oder unter +43/1/58801-43401.


Zur Referentin

Susanne Ihsen (Foto), Jahrgang 1964, studierte in Duisburg und Aachen Sozialwissenschaften und war dann als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Hochschuldidaktischen Zentrum und Lehrstuhl Informatik im Maschinenbau an der RWTH Aachen tätig. Sie promovierte 1999 an der RWTH über die Entwicklung einer neuen Qualitätskultur in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen. Von 1999 bis 2004 war sie in der Hauptgeschäftsstelle des VDI (Verein Deutscher Ingenieure) beschäftigt und leitete dort vier Jahre die Abteilung Beruf und Karriere. Ihre Arbeitsschwerpunkte waren der Berufseinstieg, die berufliche Entwicklung von Ingenieurinnen sowie der Auf- und Ausbau einer Karriereberatung für VDI-Mitglieder. Im Dezember 2004 wurde sie auf die erste Professur für Gender Studies in Ingenieurwissenschaften an die TU München berufen und befasst sich mit dem Aufbau eines modernen, gleichberechtigten Berufsbildes, Diversity in der Technikentwicklung und -gestaltung, sowie mit der Nachhaltigkeit von Maßnahmen zur Motivation von Schülerinnen und der Karriereentwicklung von Ingenieurinnen.

Zum Projekt

Gender in die Lehre (GiL) ist das erste Projekt in Österreich, das sich konkret und umfassend mit dem Zusammenhang von Gender und zwei ausgewählten Studienrichtungen - Elektrotechnik und Technische Physik - einer Technischen Universität auseinander setzt. Es soll zur Sensibilisierung auf unterschiedlichen Ebenen beitragen sowie die Grundlage für konkrete Maßnahmen zur Berücksichtigung von Genderaspekten in der Lehre liefern. GiL ist ein Projekt der Koordinationsstelle für Frauenförderung und Gender Studies und läuft bis Ende 2007.

Am 25. Oktober 2006 findet um 17 Uhr ein weiterer öffentlicher Vortrag von Peter Döge, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung, Berlin, statt.


Koordinationsstelle für Frauenförderung und Gender Studies an der TU Wien