Wie Quinn und ein Briefkasten die Studierbarkeit an der TU Wien beeinflussen.

Wie gut ist die Studierbarkeit an der TU Wien? Die Förderung und laufende Verbesserung dieser – und damit die Möglichkeit ein Studium in der vorgesehenen Studienzeit zu absolvieren – ist ein wichtiges Anliegen des Vizerektorates Studium und Lehre .

Monitor mit Quinn-Logo, links daneben Lampe und Stifthalter

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Um eine gute Studierbarkeit an der TU Wien zu erreichen, ist unter anderem auch die Planungssicherheit beim Erstellen des Semesterplanes für Studierende ein wichtiges Element. Studierende haben nur ein begrenztes Zeitbudget, welches sie für ihr Studium aufbringen können und dieses kann aufgrund von Betreuungspflichten oder Berufstätigkeit stark variieren. Daher ist die zu erwartende zeitliche Aufwandseinschätzung einer Lehrveranstaltung auf Basis der ECTS-Angabe ein wichtiger Anhaltspunkt. 

Um zu evaluieren, ob die ECTS-Wertigkeit mit dem tatsächlichen Arbeitsaufwand übereinstimmt, wurde an der TU Wien erstmalig ein Konzept zur Erhebung dieses zeitlichen Aufwandes direkt durch die Studierenden erstellt. Mit der eigens entwickelten APP Quinn, kann in Form eines Lerntagebuches rasch, anonym und einfach der Zeitaufwand für Lehrveranstaltungen von den Studierenden erfasst werden.

QUINN

Der Pilotbetrieb wurde im Wintersemester 2019 aufgenommen. Schon im diesem ersten Semester wurden von etwas mehr als 830 Studierenden knapp 103.500 Stunden in über 700 Lehrveranstaltungen erfasst. Im Sommersemester 2020 wurde Quinn erweitert, um die unterschiedlichen Lehrformate in der Distance Learning Zeit differenziert erfassen zu können. Es lässt sich beobachten, dass Quinn meist zu Beginn des Semesters sehr gut genützt wird, im Laufe des Semesters nimmt die Anzahl der Einträge ab. Während der Lockdowns ist ein zusätzlicher Rückgang bei der Anzahl der erfassten Stunden deutlich sichtbar. 

Insgesamt wurden von Beginn der Pilotphase bis Oktober 2021 mehr als 275.000 Stunden von über 1.400 Studierenden in ca. 1.500 Lehrveranstaltungen mittels Quinn erfasst.

Erste Auswertungen der bisherigen Daten zeigen, dass Studierende in Lehrveranstaltungen von deutlich mehr, über passend bis hin zu deutlich weniger Stunden an Aufwand erfassen, als die ECTS-Anzahl im Studienplan angeben würde. Eine Passgenauigkeit ergibt sich vor allem bei Vorlesungen. Bei Übungen wurde bei einigen Lehrveranstaltungen ein deutlicher Mehraufwand im Vergleich der ECTS-Zahl erfasst.

Die Ergebnisse werden nun vom Vizerektor für Studium und Lehre gemeinsam mit den Studiendekan_innen analysiert werden. Außerdem fließen diese in die Peer-Reviews der Studienpläne, welche ab 2022 durchgeführt werden, mit ein. 

Das Vizerektorat für Studium und Lehre hat die Erfassung des Aufwandes durch Quinn um weitere zwei Jahre bis 2024 verlängert – wir laden herzlich ein, durch die Nutzung von Quinn einen wichtigen Beitrag zur Evaluierung der ECTS-Verteilung zu leisten und damit auch die ECTS-Gerechtigkeit an der TU Wien zu forcieren.

Briefkasten zum Thema Studierbarkeit

Gelegentlich wird die Studierbarkeit durch organisatorische Punkte oder kommunikative Missverständnisse und Fehler beeinträchtigt. Studierende haben seit November 2020 die Möglichkeit, anonym Feedback zur Studierbarkeit zu geben. Aber auch Lob für gute Konzepte oder hoch motivierte Lehrende wird über diese Mailbox beim Team Studierbarkeit – welches ebenfalls im Zentrum für strategische Lehrentwicklung angesiedelt ist – entgegengenommen. Weit über 1.800 E-Mails haben das Team bisher erreicht. Viele davon behandelten Probleme speziell im Bereich der Online-Prüfungen und der Distanzlehre. Es gab auch viele Anregungen zur Weiterentwicklung von TISS, TUWEL sowie anderen Tools

Jedes einzelne E-Mail wird vom Team Studierbarkeit geprüft und anonymisiert an die zuständigen Stellen innerhalb der TU Wien weitergeleitet. Meldungen, bei denen eine gültige E-Mail-Adresse hinterlegt wurde, erhalten immer eine Antwort auf ihr Feedback. Auf diese Weise konnten viele Anregungen bereits umgesetzt, Missverständnisse aufgeklärt und neue Angebote wie zusätzliche Prüfungen oder andere Prüfungsformate implementiert werden.

Das Team Studierbarkeit lädt weiterhin dazu ein, dieses Feedbackformular zu nützen, um Feedback zur Studierbarkeit an der TU Wien zu geben. Der TU Wien ist es wichtig, gemeinsam die Studierbarkeit im Sinne der Studierenden weiter zu verbessern.