Start eines neuen interdisziplinären Masterstudiums im Wintersemester

Nächste Woche startet das interdisziplinäre Masterstudium Quantum Information Science and Technology (QIST) an der TU Wien.

Hintergrund weiß, darauf braune quadratische Apparatur: NV Spin gekoppelt an einen supraleitenden Quantenschaltkreis

© Hannes-Jörg Schmiedmayer

1 von 2 Bildern oder Videos

NV Spin gekoppelt an einen supraleitenden Quantenschaltkreis

schwarz-weiß Bild, Micrograph-Aufnahme

© TU Wien Informatics

1 von 2 Bildern oder Videos

Micrograph-Aufnahme

Im Oktober startet mit dem Wintersemester das neue Masterprogramm Quantum Information Science and Technology (QIST). Vizestudiendekanin Sabine Andergassen verrät im Gespräch welche Schwerpunkte in dem neuen Masterprogramm gesetzt werden, welche beruflichen Möglichkeiten sich Absolvent_innen bieten und warum Quantentechnologie so ein spannendes Forschungsfeld ist.

Quantum Information Science and Technology, kurz QIST, lautet der Name des neuen Masterprogramms. Was verbirgt sich dahinter und welche Schwerpunkte gibt es im Master?

Sabine Andergassen (SA): Quantum Information Science und Quantum Technology hat sich in der letzten Zeit als eigenständiger und interdisziplinärer Forschungsbereich an der Schnittstelle zwischen der Physik, Informatik und Elektrotechnik herauskristallisiert. Das Ziel ist wissenschaftliche und technologische Fragestellungen von Grundlagenforschung bis hin zu deren Anwendungen und wirtschaftlichen Umsetzungen zu finden und zu lösen.

Wir sind stolz auf unser interdisziplinäres Studium der drei Fakultäten Physik, Informatik und Elektrotechnik. Es ist österreichweit das erste Studium dieser Art an einer Universität. Das Besondere an QIST: es kombiniert Natur- und Ingenieurwissenschaften.

Das Curriculum des neuen Masterstudiums baut auf den drei SäulenQuantum Physics, Quantum Technology and Devices und Quantum Information and Computing auf. Es besteht aus einem Kernteil, der für alle Studierenden gleich ist, und einem modularen Spezialisierungsteil, der selektive Vertiefungen in unterschiedlichen Anwendungsbereichen erlaubt. Neben einer reichhaltigen Wahlmöglichkeit für Studierende wird dadurch auch die interfakultäre Zusammenarbeit gefördert.

Durch die interdisziplinäre Ausrichtung entwickeln Studierende ein ganzheitliches Verständnis für die Quanteninformationstechnologie und erwerben die erforderlichen Grundkenntnisse der Quantenphysik, Quanteninformationswissenschaften und der relevanten Technologieplattformen. Durch den fakultätsübergreifenden Spezialisierungskatalog haben sie außerdem die Möglichkeit, im Verlauf des Studiums, einen Schwerpunkt zu setzen. Dies ermöglicht sowohl eine Angleichung des Ausbildungsniveaus als auch eine flexible Anpassung an individuelle Interessen und Stärken.

Das neue Masterstudium ist auch Teillösung des fortschreitenden Fachkräftemangels, der in vielen Bereichen bejammert wird. Es fehlt an breitem Basiswissen, hier wollen wir mit dem Master ansetzen.

Was sind die Gründe, den Master in der Unterrichtssprache Englisch anzubieten?

SA: Mit dem neuen Masterprogramm haben wir ein international ausgerichtetes Studium ins Leben gerufen. Einerseits macht sich die TU Wien damit als Forschungseinrichtung international noch interessanter und wettbewerbsfähiger, andererseits ermöglichen wir auf diese Weise unseren Absolvent_innen später international tätig sein zu können. Es erleichtert außerdem den Austausch und das Netzwerken in der Forschungsgemeinde (sämtliche Fachliteratur ist in ebenfalls Englisch), Studierende aus dem Ausland, die beispielsweise über ERASMUS ein paar Semester hier verbringen, profitieren ebenso.

Welche beruflichen Möglichkeiten eröffnen sich Studierenden nach dem Studium?

SA: Die Studierenden genießen im Studium eine breite Basisausbildung und bekommen fundiertes Grundlagenwissen vermittelt, sie lernen Theorien in der Praxis umzusetzen und auf diverse Problemstellungen anzuwenden. Da die Wissenschaft in diesem Bereich noch relativ jung ist, entwickelt sie sich rasch weiter. Wir werden daher auch den Studienplan dynamisch gestalten und immer wieder anpassen.

Berufliche Möglichkeiten bieten sich nach dieser recht breiten Ausbildung vielfältige. Absolvent_innen können sich im Rahmen eines facheinschlägigen Doktoratsstudiums weiterqualifizieren, auch auf internationaler Ebene, und eine akademische Laufbahn einschlagen. Weiters bieten sich verschiedene Möglichkeiten in der angewandten Forschung und Entwicklung, sowohl an außeruniversitären Forschungseinrichtungen als auch in der Industrie, einzusteigen sowie in der Beratung und Vermittlung Fuß zu fassen.

Was macht Quantentechnologie aus Ihrer Sicht zu einem spannenden Forschungsfeld?

SA: Wie bereits erwähnt, ist Quantentechnologie noch ein eher junges Forschungsfeld, es gibt daher noch viel zu erforschen und es bleibt spannend, wohin uns die Forschung in diesem Bereich noch führen wird. Besonders aufregend finde ich, mit meiner Forschung in diesem spannenden und, im Hinblick auf technologische Realisierungen, zukunftsträchtigen Feld zu einer Weiterentwicklung beitragen und es aktiv mitgestalten zu können. Ich freue mich auch schon sehr darauf im Rahmen des Masters, mein Wissen an Studierende weitergeben zu können.

 

Quantum Information Science and Technology im Detail

  • Studienkennzahl: UE 066 558 - Masterstudium Quantum Information Science and Technology
  • Studiendauer: 4 Semester
  • Umfang: 120 ECTS
  • Sprache: Englisch
  • Abschluss: Master of Science (MSc)

Curriculum Quantum Information Science and Technology, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Mehr Details zum Masterstudium QIST, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster