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Univ.Prof.in Dr. Maria Ebel (1936–2022): Ein Nachruf

Die Technische Universität Wien und das Institut für Festkörperphysik trauern um Univ.Doz.in Univ.Prof.in Dipl.-Ing. Dr.in techn. Maria Ebel.

Prof. Maria Ebel, Farbfoto

© privat

Prof. Maria Ebel

Tief betroffen geben wir Nachricht, dass Frau Univ.Prof.in Dr.Maria Ebel am 4. Juli 2022 im 87. Lebensjahr verstorben ist.

Maria Ebel hat ihr Studium der Technischen Physik an der Technischen Hochschule Wien im Jahre 1970 mit Doktorat abgeschlossen und 1971 ihre wissenschaftliche Laufbahn am Institut für Technische Physik, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster begonnen.

Im Jahr 1982 habilitierte sie sich für das Fachgebiet „Photoelektronenspektrometrie“, das sie gemeinsam mit ihrem Mann, Univ.Prof.Dr. Horst Ebel (Vorstand des Instituts für Technische Physik), und Mitarbeitern des Instituts als Forschungsrichtung etablieren konnte. Die Schwerpunkte ihrer wissenschaftlichen Arbeit lagen auf der Entwicklung einer eichprobenfreien quantitativen Oberflächen-Analytik und dem Aufbau eines ersten Prototyps eines energie- und ortsabbildenden Röntgenphotoelektronenspektrometers, basierend auf den doppeltfokussierenden Eigenschaften eines sphärischen Elektronenanalysators.

Ihr umfangreiches Wissen hat sie sowohl in Spezialvorlesungen, in wissenschaftlichen Vorträgen im In- und Ausland, als auch mit über 140 Publikationen weitergegeben. 

Exemplarisch seien zwei Arbeiten genannt:

  • die Monographie „Angewandte Oberflächenanalyse“, Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1986, die sie gemeinsam mit ihren Kollegen Univ.Prof. Grasserbauer und Dr. Dudek verfasst hat und
  • die Publikation „A student’s experiment for the determination of the rest energy E0 of electrons”, American Journal of Physics 47, 96 (1979). Diese Arbeit hat die Bedeutung relativistischer Korrekturen in der Elektronen-Energieanalyse hervorgehoben und diente als Anwendungsbeispiel der Relativitätstheorie für Studierende.

Die Leitung der 42. Jahrestagung der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster im Jahr 1992 zeigt ebenfalls ihre große fachliche als auch organisatorische Kompetenz.

Ab 1991 hat Maria Ebel an der TU Wien ein europaweites, universitäres Netzwerk für die Mobilität von Physikstudierenden aufgebaut, das die Basis für das heutige ERASMUS-Programmangebot darstellt. Dank ihres engagierten Einsatzes wuchs die Zahl der Partneruniversitäten rasch an. Studierende konnten so internationale Erfahrungen sammeln, die nicht nur persönlich und fachlich bereichernd, sondern oftmals auch prägend für die spätere berufliche Laufbahn waren.

Dabei gelang es ihr vor allem durch fundierte persönliche Beratung, Barrieren und Vorurteile abzubauen und Mobilität als Teil des Physikstudiums an der TU Wien zu verankern.

Anerkennung dieser vielfältigen Tätigkeiten erfuhr sie durch:

Die Zusammenarbeit mit Maria Ebel war immer konstruktiv und angenehm und stets von Menschlichkeit geprägt. Ausgehend von ihr und ihrem Ehemann Horst, entstand im Institut für Technische Physik ein familiäres, kreatives Klima. Ihre liebenswürdige Art wird uns in Erinnerung bleiben.


Mit ihren Angehörigen sind wir in Trauer verbunden.

Norbert Gurker, Michael Mantler, Robert Svagera und Monika Waas

Institut für Festkörperphysik

 

Wien, im Juli 2022