DI Christina Danecker gewinnt TÜV AUSTRIA Wissenschaftspreis 2024 für innovative Forschung an Implantatmaterialien

DI Christina Danecker wurde für ihre wegweisende Forschung mit dem TÜV AUSTRIA Wissenschaftspreis 2024 ausgezeichnet. In ihrer Arbeit zur Entwicklung innovativer Implantatmaterialien zeigt sie, wie laserstrukturierte Metalloberflächen und biokompatible 2D-Materialien die Verschleißbeständigkeit verbessern können – mit weitreichenden Auswirkungen nicht nur für die Medizin, sondern auch für die industrielle Energieeffizienz.

Zwei Frauen und ein Mann bei der Preisverleihung.

Mit der Alterung der Gesellschaft wächst der Bedarf an medizinischen Implantaten, die eine immer größere Rolle in der Gesundheitsversorgung spielen. Gleichzeitig steigt jedoch auch die Herausforderung, diese Implantate auf lange Sicht funktionsfähig zu erhalten. Insbesondere die begrenzte Verschleißbeständigkeit herkömmlicher Implantatmaterialien führt häufig zu einem frühzeitigen Versagen der Implantate, was aufwendige Revisionseingriffe erforderlich macht. Wie können Materialien entwickelt werden, die diesen Verschleiß minimieren und damit die Lebensdauer der Implantate verlängern? Diese Frage stand im Zentrum der Forschung von DI Christina Danecker, die nun mit dem TÜV AUSTRIA Wissenschaftspreis 2024 für ihre herausragende Arbeit ausgezeichnet wurde.

In ihrer Masterarbeit beschäftigte sich Christina Danecker mit einer innovativen Lösung: der Kombination von laserstrukturierten Metalloberflächen mit neuartigen biokompatiblen 2D-Materialien, die als Festschmierstoffe fungieren. Ihre Forschung markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Entwicklung von Implantatmaterialien mit verbesserter Verschleißbeständigkeit. Durch die Integration dieser neuen Materialkombination könnte nicht nur das Risiko von Implantatversagen verringert, sondern auch die Zahl der notwendigen Revisionseingriffe deutlich reduziert werden.

Doch das Potenzial der von Danecker entwickelten Verschleißkonzepte geht weit über den medizinischen Bereich hinaus. Die Relevanz der Tribologie – der Wissenschaft von Reibung, Verschleiß und Schmierung – zeigt sich auch in einem globalen Kontext. Erstaunlicherweise entfallen weltweit 23 Prozent des jährlichen Energieverbrauchs, was etwa 119 Exajoule entspricht, auf Reibungsverluste und Verschleiß in tribologischen Kontakten. Fortschritte in der Tribologie könnten daher nicht nur den medizinischen Bereich revolutionieren, sondern auch signifikante Energieeinsparungen in industriellen Prozessen ermöglichen.

Christina Daneckers Forschung leistet somit einen wertvollen Beitrag zu einem nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen und einer höheren Lebensqualität für Menschen weltweit. Ihre innovativen Ansätze könnten langfristig nicht nur die Medizin, sondern auch die Industrie und den globalen Energieverbrauch nachhaltig beeinflussen. Die Auszeichnung mit dem TÜV AUSTRIA Wissenschaftspreis 2024 unterstreicht die Bedeutung ihrer Arbeit und die weitreichenden Anwendungen ihrer Forschungsergebnisse.

 

DI Christina Danecker
E307-05 - Forschungsbereich Tribologie
Technische Universität Wien
christina.danecker@tuwien.ac.at, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster