03. Mai 2011, 16:00 bis 18:30
Innovative Medizintechnik
Andere
Informationsveranstaltung für interessierte Unternehmen Informationsveranstaltung (anschließend Buffet) Ganz nach dem Leitspruch der TU Wien "Technik für Menschen" zeigen ausgewählte Institute der verschiedenen Fakultäten die neuesten Entwicklungen im Bereich der medizinischen Biotechnologie und der Rehabilitationstechnik. Hierbei erhalten Sie auch einen Einblick in die Leistungsspektren der jeweiligen TU-Institute.
Weiters erhalten Sie Informationen über Fördermöglichkeiten - insbesondere wird der aktuelle Call "Life Science 2011" der ZIT Wien vorgestellt - und Sie können sich im Anschluss mit den ForscherInnen über Ihre Projektideen austauschen.
Innovationen für: Medizintechnikunternehmen, Pharma und Arzneimittelhersteller, Orthopädietechnik, Rehabilitationstechnik, Arzneimittel- und Medizinproduktehandel, Krankenanstalten, Kurbetriebe, Altenbetreuung, Entscheider der öffentlichen Hand.
Programm
Neuartige Wirkstoffe zur Herzmuskelregeneration
Ao.Univ.Prof. DI Dr. Marko Mihovilovic, Institut für Angewandte Synthesechemie
Die Differenzierung von Zellen ist von größter Wichtigkeit in jedem Organismus, da sich ausgehend von einigen wenigen Zellen, so genannten Stammzellen, Lebewesen mit einer Vielzahl von hoch spezialisierten Zelltypen entwickeln. Im erwachsenen Organismus fehlen jedoch solche Stammzellen und die Regeneration von bestimmten Gewebetypen ist limitiert. Vor allem das Herz zeigt eine äußerst geringe Regenerationsfähigkeit. Daher sind Schädigungen des Herzgewebes, z.B. nach Herzinfarkten, und ein damit einhergehender teilweiser Verlust der Herzleistungsfähigkeit bekanntlich ein weitverbreitetes medizinisches Problem. Am Institut für Synthesechemie, Fachbereich organische Chemie wird an einer Differenzierung von Stammzellen zu Herzmuskelzellen mit induzierenden Wirkstoffen (Cardiogenese) geforscht. Durch die Behandlung von leicht zugänglichen Körperzellen (z.B. Muskelzellen) mit einem cardiogenen Wirkstoff, kann eine Transdifferenzierung dieser Zellen in Herzmuskelzellen erreicht werden, und zwar durch Behandlung mit relativ kleinen organischen
Wirkstoffmolekülen (so genannten synthetic small molecules). Ein großer Vorteil der Methode ist, dass körpereigene Zellen zur Behandlung verwendet werden können und dadurch nicht mit Abstoßungsreaktionen (wie etwa bei Organtransplantationen) zu rechnen ist.
Molekulare Imaging Massenspektrometrie von Gewebsoberflächen und Biopolymeranalytik
Univ.Prof. Mag. Dr. Günter Allmaier, Institut für Chemische Technologien und Analytik
Ziel der Kurzpräsentation ist es, die volle Breite der Forschungsarbeiten des Forschungsbereichs Bio- und Polymeranalytik darzustellen und dies anhand einiger "Highlights" zu illustrieren. Zuerst werden zwei Techniken (eine Methode arbeitet im Hochvakuum (MALDI, matrix-assisted laser desorption ionization), wohingegen die andere sehr junge Methode bei Atmosphärendruck eingesetzt wird (DESI, desorption electrospray ionization)) aus dem Bereich der labelfreien biomolekularen Oberflächenanalytik (laterale Verteilung von z.B. Proteinen, Lipiden, Arzneistoffen und deren Mataboliten) mittels "Imaging" Massenspektrometrie vorgestellt. Dies wird anhand von Lipidverteilungen von Gelenksexplantaten, von Peptid/Proteinverteilungen in Rattennieren, von Arzneistoffverteilung in Organen und in Tabletten dargestellt. Für die schnelle Differenzierung und Identifizierung von Bakterien und Pilzen in der Humandiagnostik und Lebensmittelanalytik wurde eine Methodik - ICMS (intact cell mass spectrometry) - ebenfalls basierend auf Oberflächenproteinemustern mittels laserbasierender Flugzeitmassenspektrometrie erläutert. Des weiteren wird die exakte und 2D/3D-unabhängige Molekulargewichtsbestimmung von humantherapeutisch wichtigen (Glyko)Proteinen mit einem Molekulargewicht jenseits von 200 kDa mittels eines MALDI Massenspektrometers, welches mit einem speziellen UHM (ultra-high mass) Detektor gekoppelt ist, gezeigt. Die Detektion und Charakterisierung von Nanobiopartikeln (z.B. intakten Viren, Vakzinen, VLPs, Dendrimeren, nichtkovalenten funktionalen Proteinkomplexen) mittels GEMMA (gas-phase electrophoretic mobility molecular analyzer) und PDMA (parallel differential mobility analysis) wird zum Schluß vorgestellt.
Analyse und Unterstützung des Bewegungsapparates und der Herzfunktion: innovative Methoden und Hilfsmittel
Ao.Univ.Prof. DI Dr. Margit Gföhler, Ao.Univ.Prof. DI Dr.mult. Thomas Angeli Institut für Konstruktionswissenschaften und Technische Logistik
Im Forschungsbereich Maschinenelemente & Rehabilitationstechnik, Institut für Konstruktionswissenschaften und Technische Logistik, wird zu den Schwerpunkten Bewegungsmodellierung und –simulation, Funktionelle Elektrostimulation geforscht und es werden technische Hilfsmittel für Rehabilitation und Training des Bewegungsapparates sowie zur Unterstützung der Herzfunktion entwickelt. Im Vortrag werden aktuelle Projekte zu diesen Themen vorgestellt und anhand dieser Kooperationsmöglichkeiten aufgezeigt.
Ambient Assisted Living: eine technische Antwort auf den demographischen Wandel
Ao. Prof. DI Dr. Wolfgang Zagler, Institut "integriert studieren" (IS-TU)
Das Institut "integriert studieren" an der Technischen Universität Wien beheimatet die Forschungsgruppe für Rehabilitationstechnik, kurz "fortec" genannt. fortec befasst sich seit rund 30 Jahren mit der Forschung und Entwicklung von technischen Lösungen, die Menschen mit einer Behinderung das Leben leichter machen, die Lebensqualität erhöhen und zu mehr Selbständigkeit im privaten und beruflichen Alltag führen. Der demographische Wandel in Europa, der zu einem immer höher werdenden Anteil der älteren Bevölkerungsschichten und damit zu wachsenden Problemen im Bereich der Pflege und der sozialen Absicherung führt, ist der Grund, dass sich fortec zunehmend mit "Gerontechnologie" und "Ambient Assisted Living" auseinandersetzt. In den vergangenen Jahren wurden in mehreren, meist internationalen Projekten Lösungen auf den Gebieten der Smart-Home-Technologie, der innovativen Telekommunikation, des Telemonitorings und der Erkennung und Vermeidung von Stürzen erarbeitet. In zwei laufenden und einem gegen Ende 2011 beginnenden EU-Projekt arbeitet fortec an Robotern, die ältere Menschen in der häuslichen Umgebung auf verschiedenartigste Weise unterstützen können. Für fast alle Prototyp-Entwicklungen der letzten Jahre werden Partner aus der Industrie gesucht, die an einer Verwertung der Projektergebnisse interessiert sind.
ZIT-Call: "Life Science 2011"
DI Peter Halwachs, ZIT - Die Technologieagentur der Stadt Wien
Öffentlich
Ja
Kostenpflichtig
Nein
Anmeldung erforderlich
Ja