Queensland University of Technology (QUT), Brisbane, Australia, Summer Semester 2024/25
Jakob Buchsteiner
(This blog is available in German language only)
Februar 2025
Eben noch im kalten, österreichischen Winter und im nächsten Moment bei 30 Grad und Sonnenschein in Australien. Das war mein Februar, nachdem ich die einmalige Chance bekommen habe meinen Master in Technischer Informatik um ein Austauschsemester an der Queensland University of Technology (QUT) in Australien zu ergänzen. Nach einem Monat in Brisbane kann ich sagen: Der Start hätte nicht besser sein können!
Nach den doch etwas langwierigen Vorbereitungen zu Hause inklusive Visum und Wohnung war die Ankunft in Australien sehr einfach: die QUT bietet neuen internationalen Studierenden an, sie kostenlos direkt vom Flughafen abzuholen und in ihre Unterkunft zu bringen. Nach über 24 Stunden Flug ein Angebot das mir sehr gefallen hat. Nach dringend notwendigem Schlaf ging es am nächsten Tag gleich los – noch alleine – die Stadt zu erkunden.
Brisbane, die drittgrößte Stadt Australiens, hat mich sofort mit ihrer entspannten Atmosphäre begeistert. Die Stadt ist unglaublich grün – überall gibt es Parks, der Brisbane River schlängelt sich durch die Stadt und es gibt zahlreiche Orte zum Entspannen. Besonders gefallen haben mir der Botanische Garten und die South Bank Parklands, wo man sich an künstlichen Stränden abkühlen kann. Dort hatte ich schon den ersten Kontakt zu Australiens Tierwelt: Der „Australian white ibis“, von den Einheimischen „bin chicken“ genannt, ist das Äquivalent zur Taube, sitzt an jeder Ecke und wühlt im Müll nach Essen.
Das Stadtzentrum, der Central Business District (CBD), ist modern und lebendig, aber nie zu hektisch – perfekt für ein Austauschsemester. Dort befindet sich auch mein Studentenheimzimmer: Im 20. Stock mit Ausblick auf die umliegenden Hochhäuser. Unten auf den Straßen wimmelt es nur so vor Cafés und Lokalen – wer gerne asiatisch isst, wird hier schnell fündig.
Die QUT erstreckt sich über zwei Campusse, wobei mein Hauptcampus Gardens Point direkt neben den botanischen Gärten liegt – eine traumhafte Lage! Mein Studium begann mit der Orientation Week, einer Woche voller Einführungsvorlesungen und Veranstaltungen, die den Einstieg erleichtern. Besonders spannend war es, die zahlreichen Clubs kennenzulernen: von Surfing Club über Climbing Club, bis hin zum Bubble-Tea- und Schachclub war für jeden etwas dabei. Die Clubs organisieren nicht nur Sportaktivitäten, sondern auch gemeinsame Ausflüge und Events. Abgerundet wurde die Woche mit einer großen Welcome Party, bei der sich alle Austauschstudierenden vernetzen konnten – eine perfekte Gelegenheit, neue Freunde zu finden.
Natürlich konnte ich nicht lange warten, bevor ich die Strände Australiens erkundete. Dank der günstigen 50-Cent-Fahrpreise für den öffentlichen Verkehr in ganz Queensland ließ sich das hervorragend umsetzen. Mein erster Ausflug führte mich an die ca. 2 Stunden entfernte Gold Coast im südlich von Brisbane, wo ich mir direkt ein Surfboard auslieh und die ersten Wellen in Angriff nahm. Noch schöner wird es nördlich von Brisbane auf einem Tagestrip zur Sunshine Coast – traumhafte Strände und kristallklares Wasser machten den Tag unvergesslich.
Zwei Wochen Einleben in einer neuen Stadt, voll mit Kennenlern-Events und gemeinsamen Ausflügen sind schon vorbei, dann beginnen doch auch die Vorlesungen und es kehrt ein wenig Alltag ein – auch wenn sich der Aufwand für die Uni noch in Grenzen hält. Stattdessen nutzte ich die Zeit für die erste Club-Aktivität: Felsklettern am Kangaroo-Point in Brisbane mit den „QUT Cliffhangers“, wie üblich in Brisbane bei kühleren Temperaturen am Abend und Flutlicht.
Nach einem Monat in hier kann ich sagen: Das Abenteuer hat gerade erst begonnen! Die Kombination aus spannenden Uni-Erfahrungen, einer wunderschönen Stadt und der Möglichkeit, die australische Natur zu erkunden, macht mein Austauschsemester jetzt schon zu einer der besten Entscheidungen meines Studiums. Ich bin gespannt, was die nächsten Monate bringen und befürchte schon jetzt dass ein Semester nicht genug ist um alles zu sehen was Australien zu bieten hat – Fortsetzung folgt!










März 2025
Nach einem aufregenden ersten Monat in Australien ging es im März genauso spannend weiter. Der Monat begann mit einem unvergesslichen Camping-Trip auf North Stradbroke Island. Die Insel, nur eine kurze Fährfahrt von Brisbane entfernt, bot traumhafte Strände, kristallklares Wasser und perfekte Bedingungen zum Baden und Grillen. Doch das Wetter war unberechenbar: Zyklon Alfred sollte vorbeiziehen, und die Prognosen waren alles andere als vielversprechend. Trotzdem entschieden wir uns, das Beste daraus zu machen – und wurden belohnt. Nach einem leicht regnerischen Tag klarte der Himmel am Abend auf und bescherte uns einen spektakulären Sonnenuntergang direkt am Strand.
Wenige Tage später wurde es ernst: Der Zyklon sollte direkt auf Brisbane treffen. Die Stadt bereitete sich auf das Unwetter vor – Universitäten, öffentliche Verkehrsmittel und sogar Lebensmittelgeschäfte wurden geschlossen. Anstatt uns in unseren Unterkünften einzusperren, entschieden ein paar Freunde und ich uns spontan, einen Plan in die Tat umzusetzen, der schon länger in unseren Köpfen schwirrte: ein Trip nach Melbourne und entlang der Great Ocean Road. Am Dienstagabend buchten wir die Flüge, am Mittwochmorgen saßen wir im ersten Flieger nach Melbourne.
Die Great Ocean Road war ein absolutes Highlight. Die malerische Küstenstraße schlängelt sich entlang beeindruckender Nationalparks, idyllischer Strände und bietet atemberaubende Ausblicke auf den Ozean. In Kennet River erspähten wir Koalas in den Eukalyptusbäumen, während wir später im Otway National Park Ameisenigel und subtropische Regenwälder entdeckten. Ein touristischer Pflichtstopp waren natürlich die Twelve Apostles – imposante Felsformationen, die majestätisch aus dem Wasser ragen. Mein persönliches Highlight der Reise war jedoch der Grampians Nationalpark. Dort erlebten wir den Sonnenaufgang auf dem Mt. Stapylton, nachdem wir die Nacht auf einem Campingplatz verbracht hatten – inmitten von Kängurus! Die letzte Nacht verbrachten wir in Zelten direkt am Strand, ein würdiger Abschluss für eine grandiose Woche.
Zurück in Brisbane wartete die Realität: Assignments und Vorlesungen. Nach der aufregenden Reise war es an der Zeit, das akademische Leben wieder in Schwung zu bringen. Die Vorlesungen nahmen langsam Fahrt auf, und ich begann, mich intensiver mit meinen Kursen auseinanderzusetzen. Doch die Wochenenden nutzte ich weiterhin, um Australien zu erkunden. Dank der zahlreichen Uni-Clubs bot sich dafür reichlich Gelegenheit: Ein Kletter-Trip zum Mt. Tibrogargan in den Glass House Mountains und ein Surfing-Trip nach Rainbow Beach mit den QUT Surfers. Neben Surfen stand dort auch Sandboarding auf dem Programm, und natürlich durfte die obligatorische Beach-Party nicht fehlen.
Der Monat endet mit einer verregneter Woche - für Brisbane sehr untypisch. Das kommt mir sehr gelegen, denn während der März mit vielen Abenteuern gefüllt war, kündigt sich mit dem April eine neue Herausforderung an: die ersten Midterms stehen bevor. Das bedeutet, dass in den kommenden Wochen neben den Erkundungstouren auch die Bibliothek mein zweites Zuhause werden wird. Doch genau diese Mischung aus akademischer Herausforderung und unvergesslichen Erlebnissen macht das Austauschsemester so besonders – und ich freue mich auf das, was noch kommt!








