Ausstattung des "von der Emde" Technikums*

* Prof. DDr. Wilhelm von der Emde; geboren 14.Mai 1922 Kassel, 1964-1987 Professor für Landschaftswasserbau an der TU Wien und erster Leiter des Institutes für Wassergüte und  Ressourcenmanagement, verstorben am 19. Februar 2020 in Baden bei Wien
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Versuchsaufbauten im von der Emde Technikum

Halbtechnische Modellkläranlage

Diese halbtechnische Modellkläranlage mit ca. 2 Einwohnerwerten Anschlussgröße bildet das Herzstück des von der Emde Technikums. Sie besteht aus drei Edelstahlbecken mit 375L Gesamtvolumen und umfassender Sensorausstattung wie auf Großanlagen mit mehreren tausend EW üblich. Leitfähigkeits-, pH-, Sauerstoff-, Trübungs-, und MID- Sensoren. Vollautomatische Steuerung der Zulauf-, Rücklauf-, und internen Rezirkulationspumpen über Siemens Simatic. Frei programmierbarer Tagesgang der Volumenströme sowie Zeit-Pausen-Blocksteuerung der Rührwerke und Belüftung in Nitrifikations- und Denitrifikationsbecken. Ein automatischer frei einstellbarer Überschussschlammabzug aus Belebungs- oder Nachklärbecken ist möglich.

Derzeit wird die Anlage mit vorgeschalteter Denitrifikation betrieben, andere Konfigurationen wie intermittierende und nachgeschaltete DN sind aufgrund des flexiblen Aufbaus der Modellkläranlage ebenso möglich. Die Anlage ist in dieser Konfiguration eine gemeinsame Entwicklung des Forschungsbereiches für Wassergütewirtschaft und der ADIRO Automatisierungstechnik GmbH.

Die Bearbeitung erfolgt aus einem Vorlagebehälter mit 50L Volumen. Über einen Probenehmer wird Abwasser aus dem öffentlichen Kanalnetz in das Technikum gehoben und in dem Vorlagebehälter zwischengespeichert. Von hier aus können Versuche kontinuierlich mit Zulauf versorgt werden (maximal 28L/h).

Halbtechnische Modellkläranlage

© TU Wien

Halbtechnische Modellkläranlage

Prozessschaltbild der halbtechnischen Modellkläranlage

© TU Wien

Prozessschaltbild der halbtechnischen Modellkläranlage

Automatischer Probenehmer

© TU Wien

Automatischer Probenehmer

Glaskläranlagen behrotest®

Zwei Laborkläranlagen KLD 4N mit vorgestalteter Denitrifikationsstufe und kontinuierlicher Rücklaufschlammförderung. Alle Behälter sind doppelwandig ausgeführt und können beheizt bzw. gekühlt werden. Sauerstoffeintragsregelung über Sauerstoffsonde mit Grenzwertschalter sowie Zeit/Pausen-Steuerung. Diese beiden Glaskläranlagen dienen derzeit mikro- und molekularbiologischen Untersuchungen und werden mit synthetischem Abwasser betrieben.

Glaskläranlage behrotest®

© TU Wien

Glaskläranlage behrotest®

Schema der Glaskläranlage behrotest®

© TU Wien

Schema der Glaskläranlage behrotest®

Membranprüfstand „Memcell Classic“

Der Laborprüfstand „Memcell Classic“ der Firma OSMO (Deutschland) eignet sich für Tests von Flachmembranen mit einer aktiven Membranfläche von 80 cm2. Mit dem Laborprüfstand lassen sich Drücke zwischen 1 und 64 bar realisieren. Daher können alle Arten von druckbetriebenen Membranen (Mikrofiltration, Ultrafiltration, Nanofiltration und Umkehrosmose), unabhängig von der Porengröße, untersucht werden. Die Überströmung der untersuchten Membranen erfolgt im Cross-Flow, für eine optimale Permeatableitung wird eine durchlässige Sinterplatte verwendet. Das Retentat wird zurück in den Vorlagebehälter geleitet. Alle Bauteile die mit dem Medium in Kontakt kommen sind aus Edelstahl (1.4571) gefertigt und somit für verschiedenste Medien, vom Trink- bis zum Abwasser geeignet. Das Probevolumen beträgt 0,5 bis 2 L und kann über einen Doppelmantelbehälter beheizt oder gekühlt werden.

Membrane-testing unit „Memcell Classic”

© TU Wien

Membrane-testing unit „Memcell Classic”

Ultrafiltrationsanlage

Im Frühjahr 2022 wurde im Technikum der TU Wien eine Ultrafiltrationsanlage installiert, die vom Forschungsbereich Wassergütewirtschaft gemeinsam mit der Fa. Adiro Automatisierungstechnik GmbH, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster geplant und von Adiro gebaut wurde. Die Anlage hat eine Durchsatzleistung von rund 15 l/h in einem Druckbereich von bis zu 2,0 bar. Die verwendeten Hohlfaser-Membranmodule sind frei austauschbar, wodurch die Anlage auch als Membranprüfstand geeignet ist. Zusätzlich ist eine Dosierpumpe für Polymer und ein statischer Mischer nach dem Zulauf angeordnet um den Einfluss von Polymer auf die Reinigungsleistung untersuchen zu können. Die Anlage kann sowohl im „Dead-End“ als auf im „Cross-Flow“ Modus betrieben werden. Derzeit wird die Anlage zur Filtration des Ablaufs der Versuchskläranlage eingesetzt.

Ultrafiltrationsanlage

© TU Wien

Ultrafiltrationsanlage

Elektrodialyse PPCell BED 1-3

Die Elektrodialyse-Laboranlage der Firma PCCell (Deutschland) besteht aus drei Vorlagebehältern mit getrennten Pumpeinheiten, einem separaten Elektrolytbehälter inklusive der zugehörigen Pumpeinheit, dem Membran Stack sowie Leitfähigkeits- und Temperaturmesszellen. Das Membranstack, welches das Herzstück der Anlage darstellt, besteht aus den beiden Elektroden und 10 Membranpaaren, die durch Abstandshalter, sogenannte Spacer, getrennt sind. Mit der Laboranlage können sowohl konventionelle Elektrodialyseprozesse als auch Elektrodialyseprozesse mit bipolaren Membranen realisiert werden. Während bei der konventionellen Elektrodialyse, die Aufkonzentrierung von salzhaltigen Lösungen bzw. die Entfernung von Salzen aus Dilautströmen im Vordergrund stehen, können beim Einsatz von bipolaren Membranen aus salzhaltigen Lösungen Säuren und Basen gewonnen werden.

Elektrodialyse PPCell BED 1-3

© TU Wien

Elektrodialyse PPCell BED 1-3

FESTO-Edukit

Regelungstechnik-Demonstrationsanlage für Übungen zur Reglerauslegung und Sensorik.

Aus flexibel kombinierbaren Komponenten aufgebautes System für anwendungsorientiertes Lernen regelungstechnischer Grundlagen anhand einfacher Übungsbeispiele.

Zwei 1,5L Behälter, Pumpe, Füllstands-, Volumenstrom-, und Drucksensoren. Anbindung an das FESTO-Didaktik Softwarepaket über USB-Interface.

FESTO-Edukit

© TU Wien

FESTO-Edukit

Ozon-Laboranlage

Das Labor verfügt über einen Ozongenerator der Firma Fischer Technology, Typ OZ 500 / 5 mit einer Ozonproduktionskapazität von 5g/h und einem zugehörigen Restozonvernichter. Der Ozongenerator ist für Sauerstoff- und Lufteinspeisung (Molekularsieb der Firma Lenntech, Model Nr. 1265) geeignet.

Üblicherweise erfolgt durch kontinuierliche Begasung eines eisgekühlten Reaktors, gefüllt mit deionisiertem Wasser, die Herstellung einer Ozonstarklösung. Diese wird in Abhängigkeit der gewünschten Ozondosis in definierten Mengen zum Testmedium dosiert. Alternativ kann das gasförmige Ozon über feinblasige Belüftung (Aquarienbelüfterstein) direkt in das Testmedium eingetragen werden.

Ozon-Laboranlage

© TU Wien

Ozon-Laboranlage

Adsorptionsversuche

Zur Bestimmung der Adsorptionseigenschaften von ausgewählten Substanzen (z.B. Methylenblau, organische Spurenstoffe) an unterschiedlichen Adsorbens wie z.B. Aktivkohle können im Labor verschiedene Versuche durchgeführt werden:

  • Schüttelversuche zur Ermittlung des Adsorptionsvermögens
  • Schüttelversuche zur Ermittlung der Adsorptionskinetik
  • Säulenversuche zur Ermittlung des Langzeit-Adsorptionsverhaltens

Verschiedene Versuchsaufbauten für aktuelle Forschungsprojekte

zur Zeit werden folgende Laboraufbauten betrieben:

  • MABR, Membranbelüfteter Biofilm
  • BioMAra Versuchsanlagen
  • Trübwasserbehandlung mit Linpor® MBBR
MABR, Membranbelüfteter Biofilm

© TU Wien

MABR, Membranbelüfteter Biofilm

BioMAra Versuchsanlagen zur biologischen Methanisierung

© TU Wien

BioMAra Versuchsanlagen zur biologischen Methanisierung

Laborreaktor zur Trübwasserbehandlung mit Linpor® MBBR

© TU Wien

Laborreaktor zur Trübwasserbehandlung mit Linpor® MBBR

Weitere Technikumsausstattung

  • Proben- und Chemikalienkühlschrank
  • Chemikalienschränke mit Absaugung
  • Zentrale Druckluftversorgung für ölfreie und trockene Druckluft
  • Spektrometersonde für CODeq, TSS; i::scan von s::can
  • diverse Handmessgeräte zur pH-, Leitfähigkeits- und Sauerstoffmessung
  • Laborwaage
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