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Green Tire - Reifenabrieb minimieren für eine saubere Zukunft

Gruppenbild der Projektmitglieder

Der Startschuß für eine saubere Zukunft ist gelegt.

Am 16. April fand das kick-off meeting zum "Green Tire"  Projekt statt. Reifenabrieb macht einen erheblichen Anteil der Feinstaubbelastung in Ballungszentren und entlang der Hauptverkehrsadern aus. Doch bis dato ist viel zu wenig bekannt, wie sich der Abrieb mit unterschiedlichen Straßenbelägen verbindet, wie groß die Abriebpartikel sind und welche Auswirkungen diese auf Umwelt und Gesundheit haben. "Green Tire" versucht auf diese Fragen Antworten zu finden. Mit dabei ist wegen der geringen Größe der Abriebpartikel auch die Elektronenmikroskopie der TU Wien. Dr. Sabine Schwarz übernimmt die Leitung des analytischen und abbildenden Elektronenmikroskopiebereiches innerhalb des Green Tire Projektes.

Die Partikel der Messungen werden mit hochauflösenden mikroskopischen und spektroskopischen Methoden systematisch charakterisiert (chemische, strukturelle und morphologische Parameter). Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Abgrenzung des Reifenabriebs vom Brems- und Straßenabrieb gelegt. Diese Daten werden dann für tribologische Untersuchungen und Simulationen verwendet, um das tribologische System Reifen-Straße zu beschreiben und detaillierte Analysen auf molekularer Ebene zu liefern. So kann der Verschleiß in einem makroskopischen Reifenmodell bestimmt werden (in Bezug auf Reifenschlupf, Spannungsverteilung und Temperatureinfluss). Das Modell kann dann in eine Pkw-Betriebsstrategie zur Reduzierung von Reifenpartikeln auf der Grundlage eines einzigartigen, für den Reifenverschleiß optimierten Schlupfreglers integriert werden. Die Plausibilitätsprüfung und Optimierung der Betriebsstrategie wird mit Messungen im realen Fahrbetrieb und auf dem Prüfstand durchgeführt. Basierend auf den Partikelanalysen und den mikro-/makroskaligen Reifenmodellen wird eine Methode zur Übertragung von realen Fahrmessungen auf Prüfstandsmessungen entwickelt.