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Übergabe des „Industrial Management – Preises für Wissenschaftliche Arbeiten 2023“

an die Preisträger*nnen Wolfgang Dummer, Stefanie Eisl, Matthias Hochsteiner, Thomas Kasper, Sebastian Kreuter.

Im Rahmen des Vernetzungstreffen des Instituts für Managementwissenschaften am 19.6.2024 fand die Übergabe des Diplomarbeitspreises 2023 für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Betriebswissenschaften (Industrial Management) statt.

Dieser Preis wird seit 2013 vom Verein zur Förderung der Betriebswissenschaftlichen Forschung und Ausbildung gesponsert und jährlich vergeben.

Wolfgang Dummer schrieb seiner Arbeit zum Thema „Ein metaheuristisches Optimierungsverfahren für Ausbildungspläne im Ärzt*innenausbildungsmanagement“ unter der Betreuung von Prof. Fazel Ansari. Die Einsatzplanung in der postgradualen Ausbildung von Ärzt*innen in Ausbildung stellt ein komplexes mathematisches Planungs- und Optimierungsproblem dar. Dieses Problem wird in Österreich aktuell mangels Alternativen vorwiegend händisch und unter Zuhilfenahme einfacher, ungeeigneter Hilfsmittel behandelt, was mit hohem Personal- und Zeitaufwand einhergeht. Im Rahmen der Arbeit wurde ein metaheuristisches Verfahren, basierend auf einem genetischen Algorithmus, zur automatisierten Erstellung und Optimierung von Einsatzplänen für die Ausbildung von Turnusärzt*innen entwickelt.
 

Die Diplomarbeit von Stefanie Eisl unter der Betreuung von Prof. Sebastian Schlund trägt den Titel „Kritische Betrachtung von Methoden und Ansätzen zur Einführung der zirkulären Wertschöpfung auf Mikroeben mit Fokus auf produzierende Unternehmen im Maschinenbausektor“. Die Industrialisierung hat global zu einem Anstieg des Material- und Energiebedarfs geführt, mit weitreichenden Folgen für das Ökosystem, die durch die Entkopplung des Wirtschaftswachstums vom materiellen Ressourcenverbrauch, Stichpunkt Kreislaufwirtschaft, abgemildert werden sollen. Die Einführung zirkulärer Wertschöpfung stellt jedoch aktuell noch eine große Herausforderung für Unternehmen dar, da der Konsens über mögliche Umsetzungsstrategien fehlt. Die vorliegende Diplomarbeit untersuchte deshalb Methoden und Ansätze zur Umsetzung zirkulären Wertschöpfung im Maschinenbau, und identifizierte im Zuge einer SLR, ausgehend von über 500 Publikationen, 47 „Circular Manufacturing“ Methoden und Ansätze. Zur Bewertung der Kreislauffähigkeit dieser wurde ein Rahmenwerk zur multikriteriellen Entscheidungsfindung entwickelt und mit Hilfe von Experteninterviews validiert.
 

Die Diplomarbeit von Matthias Hochsteiner “Target Scores: Factor Investing with Orthogonalized Mimicking Portfolios” („Target Scores: Factor Investing mit Orthogonalisierten Faktor-Portfolios”) wurde von Prof. Thomas Dangl betreut. Im Zuge dieser Forschungsarbeit untersucht Hochsteiner Aktien-Portfoliostrategien, bei denen ausgewählte Unternehmensmerkmale, die auch als Faktoren bezeichnet werden, ausschlaggebend für die Bestimmung der Portfoliogewichte sind. Der Hauptfokus liegt dabei auf den Rendite-Eigenschaften von sogenannten Faktorportfolios, die so konstruiert werden, dass sie eine Orthogonalitätseigenschaft hinsichtlich deren Exposure gegenüber den jeweiligen Faktoren realisieren. Dabei entdeckte der Verfasser der Diplomarbeit eine unerwartete Wechselbeziehung zwischen Faktorexposure und Portfoliorenditen. Tatsächlich scheint die Orthogonalität innerhalb der Unternehmensmerkmale zu unkorrelierten Renditen zu führen.
 

“Weather-based forecasting model to map the relationship between weather and the wheel-rail contact” lautet die Diplomarbeit von Sebastian Kreuter und wurde von Prof. Fazel Ansari betreut. Aufgrund der langen Betriebsdauer von Schienenfahrzeugen sind Wartung und Instandhaltung wesentliche Kostentreiber, wobei im Hinblick auf Fahrtkomfort und Sicherheit besonders das Rad-Schiene System, bei dem es durch hohe Dynamiken und Kräften sowie äußere Einflüsse zu Verschleiß und Schäden kommt, wesentlich ist. Die Arbeit befasst sich daher mit der Vorhersage von Kontaktparametern zwischen Rad und Schiene auf Basis von äußeren Einflüssen, wie verschiedenen Wetterbedingungen. Dazu wurden verschiedene Machine Learning Modelle trainiert, evaluiert und abschließend eine Pipeline zur effizienten Verknüpfung und Analyse der Daten sowie zur Vorhersage der Parameter entwickelt. Die Vorhersage relevanter Kontaktparameter ermöglicht in

 

 

weiterer Folge Rückschlüsse auf Verschleiß sowie die Wahrscheinlichkeit für Schäden und kann in weiterer Folge für die Optimierung von Instandhaltungsintervallen genutzt werden.
 

Thomas Kasper hat sich in seiner Diplomarbeit dem Thema von„Auswirkungen der Geschlechterparität in Unternehmen hinsichtlich CSR“ gewidmet. Betreut wurde er von Prof.in Sabine Köszegi. ESG (Environmental, Social, Governance) dient als Indikator zur Messung von nachhaltigem Wirtschaften in Unternehmen, das auch durch das Konzept der CSR (Corporate Social Responsibility) repräsentiert wird. Diese Diplomarbeit schlussfolgert, dass sich Geschlechterparität im Unternehmensvorstand (C-Level, Board) positiv auf den ESG-Score auswirkt. In 80% der analysierten Literatur besteht dieser positive Zusammenhang, der auf Basis von Theorien (z.B. Stakeholder-Theorie, Ressourcenabhängigkeitstheorie oder Theorie der kritischen Masse) begründet wird.

 

 

 

 

Erstellt von Susanna Hammer, 01.07.2024

v.l.n.r.. Wilfried Sihn (Geschäftsführer Verein zur Förderung der Betriebswissenschaftlichen Forschung und Praxis), Wolfgang Dummer

© Matthias Heisler

v.l.n.r.. Wilfried Sihn (Geschäftsführer Verein zur Förderung der Betriebswissenschaftlichen Forschung und Praxis), Wolfgang Dummer

v.l.n.r.. Wilfried Sihn (Geschäftsführer Verein zur Förderung der Betriebswissenschaftlichen Forschung und Praxis), Stefanie Eisl

© Matthias Heisler

v.l.n.r.. Wilfried Sihn (Geschäftsführer Verein zur Förderung der Betriebswissenschaftlichen Forschung und Praxis), Stefanie Eisl

v.l.n.r.. Wilfried Sihn (Geschäftsführer Verein zur Förderung der Betriebswissenschaftlichen Forschung und Praxis), Matthias Hochsteiner

© Matthias Heisler

v.l.n.r.. Wilfried Sihn (Geschäftsführer Verein zur Förderung der Betriebswissenschaftlichen Forschung und Praxis), Matthias Hochsteiner

v.l.n.r.. Wilfried Sihn (Geschäftsführer Verein zur Förderung der Betriebswissenschaftlichen Forschung und Praxis), Thomas Kaspar

© Matthias Heisler

v.l.n.r.. Wilfried Sihn (Geschäftsführer Verein zur Förderung der Betriebswissenschaftlichen Forschung und Praxis), Thomas Kaspar

v.l.n.r.. Wilfried Sihn (Geschäftsführer Verein zur Förderung der Betriebswissenschaftlichen Forschung und Praxis), Sebastian Kreuter

© Matthias Heisler

v.l.n.r.. Wilfried Sihn (Geschäftsführer Verein zur Förderung der Betriebswissenschaftlichen Forschung und Praxis), Sebastian Kreuter