Presseaussendungen

Sub auspiciis Promotionen am 14. Juni 2021 an der TU Wien

Fünf Absolvent_innen der TU Wien wurden am 14. Juni 2021 im Rahmen der sub auspiciis Promotionen für ihre herausragenden Leistungen in Schule und Studium geehrt. Dr. Michael Ludwig verlieh in Vertretung von Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen den Ehrenring der Republik Österreich.

Gruppenfoto der Sub auspiciis Absolvent_innen mit Rektorin Seidler, Vizerektor Matyas und Bürgermeister Ludwig vor TU Wien Logo

© Thomas Blazina / TU Wien

Gerald Berger, Bürgermeister Michael Ludwig, Martin Riedler, Rektorin Sabine Seidler, Tomas Peitl, Vizerektor Kurt Matyas, Michael Wais, Stefan Donsa (von links)

Im Kuppelsaal der TU Wien wurden zum „Doktor der Technischen Wissenschaften“ promoviert (Reihung wie im Foto):

DI Gerald Berger BSc
Dissertationsthema: Static Analysis for Ontology-Mediated Querying
Fakultät für Informatik, Institut für Logic and Computation
Dissertationsbetreuung: O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Georg Gottlob

DI Martin Riedler BSc
Dissertationsthema: Advances in Decomposition Approaches for Mixed Integer Linear Programming
Fakultät für Informatik, Institut für Logic and Computation
Dissertationsbetreuung: Ao. Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Günther Raidl

DI Michael Wais BSc
Dissertationsthema: Building Solids for Function
Fakultät für Physik, Institut für Festkörperphysik
Dissertationsbetreuung: Univ.Prof. Dipl.-Phys. Dr.rer.nat. Karsten Held

DI Stefan Donsa BSc
Dissertationsthema: Ionization phases and electron angular distributions of multielectron atoms probed by attosecond pulses
Fakultät für Physik, Institut für Theoretische Physik
Dissertationsbetreuung: O.Univ.Prof. Dipl.-Phys. Dr.rer.nat. Joachim Burgdörfer

Mgr Tomas Peitl Bc
Dissertationsthema: Quantified Boolean formulas (QBF), AI, Automated theorem proving, Computational Complexity Theory
Fakultät für Informatik, Institut für Logic and Computation
Dissertationsbetreuung: Univ.Prof. Mag.rer.nat. Dr.rer.nat. Stefan Szeider

DI Gerald Berger BSc

Der gebürtige Oberösterreicher kam nach Abschluss der HTL Grießkirchen nach Wien und begann an der TU Wien ein Bachelorstudium an der Fakultät für Informatik. Er schloss ein Masterstudium und ein Doktoratsstudium an derselben Fakultät ab. Neben seinem Studium arbeitete Berger als Tutor und Vortragender an der TU Wien sowie als Gast-Vortragender an der Uni Wien.

3 Fragen an Gerald Berger

Wie hat Ihr direktes Umfeld auf die sub auspiciis-Promotion reagiert? Mussten Sie erst erklären, was das genau ist?
Die meisten konnten mit dem Begriff etwas anfangen, jedoch wunderte es manche, warum ich nach absolviertem Rigorosum noch keinen Doktortitel führen durfte – besonders, da sich ja aufgrund der COVID19-Pandemie die Promotion um zwei Jahre verzögerte.

Wo liegt Ihre Leidenschaft/Ihr Interesse, und zwar außerhalb Ihres Fachgebiets?
Ich lese gerne, treibe gerne Sport (im Winter am liebsten Skisport). Falls sich Gelegenheiten ergeben und meine Geschicklichkeit es erlaubt, handwerke ich gerne. Ist das Glück auf meiner Seite, so habe ich auch nichts gegen das ein oder andere Kartenspiel.

Wenn Sie sich mit einer bekannten/berühmte Persönlichkeit – bereits verstorben oder noch lebend – zu einer Plauderei bei Kaffee treffen könnten: wer wäre das und wieso?
Da Sie explizit Kaffee erwähnen und nun die Wiener Kaffeehäuser wieder aufgesperrt haben, denke ich da an Stefan Zweig, der ja interessante Eindrücke – auch aus „Kaffeehaussicht“ – über „die Welt von gestern“ hinterließ. Es wäre spannend zu erfahren, welchen Eindruck er von „der Welt von heute" hat.

DI Martin Riedler BSc

Der gebürtige Oberösterreicher Martin Riedler spezialisierte sich an der TU Wien ebenfalls auf das Thema Informatik und entschied sich nach einem Bachelor- und Masterstudium für ein Doktorat in diesem Fach. Er arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Wien und hat auch Erfahrung als Vortragender an der TU Wien.

3 Fragen an Martin Riedler

Wie hat Ihr direktes Umfeld auf die sub auspiciis-Promotion reagiert? Mussten Sie erst erklären, was das genau ist?
Innerhalb der Familie war die Auszeichnung den meisten bereits ein Begriff und es wurde stets mitverfolgt, dass ich mit jedem Schritt meiner schulischen und akademischen Laufbahn, die weiteren Bedingungen erfüllte. Weniger klar war hingegen, ob ich jemals ein Doktorstudium beginnen würde. Dies entschied sich erst gegen Ende des Masterstudiums.

Wo liegt Ihre Leidenschaft/Ihr Interesse, und zwar außerhalb Ihres Fachgebiets?
Auch außerhalb der Arbeit in der Informatik zieht es mich immer wieder zum Computer, um mit einem Computerspiel zu entspannen. Als Ausgleich dazu betreibe ich regelmäßig Sport, um mich im Gegensatz zur geistigen Arbeit auch körperlich fit zu halten. Darüber hinaus verreise ich gerne und hoffe, dass dies bald wieder möglich sein wird.

Wenn Sie sich mit einer bekannten/berühmte Persönlichkeit – bereits verstorben oder noch lebend – zu einer Plauderei bei Kaffee treffen könnten: wer wäre das und wieso?
In Geschichte und Gegenwart gibt es zahllose interessante Persönlichkeiten, mit denen man spannende Unterhaltung führen könnte. Daraus nur eine auszuwählen, scheint schier unmöglich. Als Beispiel möchte ich hier den Mathematiker George Dantzig nennen, der mit der Entwicklung des Simplex-Verfahrens den Grundstein für die lineare Optimierung legte und damit einer der Väter meines Forschungsgebiets ist.

DI Michael Wais BSc

Nach Abschluss der HTL Hollabrunn, entschied sich Michael Wais für ein Bachelorstudium an der Fakultät für Physik an der TU Wien. Er setze mit einem Masterstudium der gleichen Fachrichtung fort und schloss danach noch ein Doktorratsstudium an derselben Fakultät an. Zu Forschungszwecken für seine Doktorarbeit verbrachte er 6 Monate in Singapur. Wais blickt auch auf eine vier-jährige Erfahrung als Projekt-Assistent an der TU Wien zurück. Er forschte im Bereich computational non-equlibrium dynamics. Über dieses Fachgebiet verfasste er auch seine Doktorarbeit. 

3 Fragen an Michael Wais

Wie hat Ihr direktes Umfeld auf die sub auspiciis-Promotion reagiert? Mussten Sie erst erklären, was das genau ist?
Meine Familie hat sich natürlich sehr gefreut und da ich der erste in der Familie bin, der an der Universität studiert und promoviert hat, habe ich tatsächlich erst einmal erklären müssen, worum es bei der Promotion Sub Auspiciis überhaupt geht.

Wo liegt Ihre Leidenschaft/Ihr Interesse, und zwar außerhalb Ihres Fachgebiets?
Meine Leidenschaft abseits der Physik liegt im Karate, das ich bereits seit meiner Kindheit ausübe. Es stellt für mich einen wichtigen Ausgleich zu meiner geistigen Arbeit dar und hat mich gelehrt, nie aufzugeben auch wenn es anstrengend wird. Das hat mir sicherlich beim Abschluss des Doktorats sehr geholfen.

Wenn Sie sich mit einer bekannten/berühmte Persönlichkeit – bereits verstorben oder noch lebend – zu einer Plauderei bei Kaffee treffen könnten: wer wäre das und wieso?
Da gibt es einige, aber da es in meiner Doktorarbeit hauptsächlich um die Lösung der Boltzmann-Gleichung gegangen ist, wäre natürlich Ludwig Boltzmann naheliegend. Da die vollständige Lösung seiner berühmten Gleichung zu seinen Lebzeiten abseits von Spezialfällen undenkbar war, würde es mich sehr interessieren was er zu den numerischen Resultaten die wir präsentieren zu sagen hätte.

DI Stefan Donsa BSc

Nach Abschluss des Gymnasiums Friesgasse, kam Stefan Donsa an die TU Wien und entschied sich für ein Bachelor- und Masterstudium an der Fakultät für Physik. Danach schloss Donsa ein Doktorratsstudium an und verbrachte 5 Monate davon an der University of Central Florida. Seit 2016 ist er als Projektassistent am Institut für theoretische Physik an der TU Wien tätig.

3 Fragen an Stefan Donsa

Wie hat Ihr direktes Umfeld auf die sub auspiciis-Promotion reagiert? Mussten Sie erst erklären, was das genau ist?
Mein Umfeld hat sich über meine Promotion sehr gefreut, ob sub auspiciis ist oder nicht hat keinen großen Unterschied gemacht. Die Bezeichnung sub auspiciis war im privaten Umfeld nicht vielen ein Begriff, noch viel weniger welche Bedingungen dafür genau erfüllt werden müssen.

Wo liegt Ihre Leidenschaft/Ihr Interesse, und zwar außerhalb Ihres Fachgebiets?
Ich verbringe gerne Zeit in der Natur, genieße es im Zelt unter dem Sternenhimmel zu schlafen, einen Tag bei einem knisternden Lagerfeuer ausklingen zu lassen, oder von Bergspitzen in die Ferne blicken zu können. Als Ausgleich zur Ruhe in den Bergen, verbringe ich meine Zeit als Jugendleiter bei den Pfadfindern und auf Konzerten von Metalcore, über Hip-Hop bis zu Pop-Punk.

Wenn Sie sich mit einer bekannten/berühmte Persönlichkeit – bereits verstorben oder noch lebend – zu einer Plauderei bei Kaffee treffen könnten: wer wäre das und wieso?
Ich würde mich mit Arthur Schnitzler treffen, und mit ihm über Wien zwischen 1880 und 1930 sprechen. Seine Einblicke in das Leben und dessen Veränderung in Wien vor und nach der Jahrhundertwende geben sicherlich spannende Einblicke, weit über das hinaus, was man in Geschichtsbüchern lesen kann.

Mgr Tomas Peitl Bc

Der gebürtige Slowake Tomas Peitl absolvierte sein Bachelor- und Masterstudium im Fachbereich Mathematik an der Universität in Bratislava und kam im Jahr 2015 nach Österreich, um an der TU Wien sein Doktorratsstudium an der Fakultät für Informatik zu machen. Peitl hat unter anderem an Universitäten in Kanada und Deutschland geforscht und war 4 Jahre an der TU Wien als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Derzeit forscht er als Postdoc Mitarbeiter an der Friedrich-Schiller Universität in Deutschland.

3 Fragen an Tomas Peitl

Wie hat Ihr direktes Umfeld auf die sub auspiciis Promotion reagiert? Mussten Sie erst erklären, was das genau ist?
Da ich aus der Slowakei und nicht aus Österreich komme, hatten meine Familie und meine Freunde bisher von so einer Auszeichnung noch nichts gehört. Nachdem ich ihnen erklärt habe, was sub auspiciis für eine Auszeichnung ist, bekam ich viele Glückwünsche, manche haben sich auch ein wenig über die Größe der Zeremonie lustig gemacht.

Wo liegt Ihre Leidenschaft/Ihr Interesse, und zwar außerhalb Ihres Fachgebiets?
Meine Lieblingsbeschäftigung ist das Schachspielen. Ich gehe auch gerne wandern und bin sehr interessiert an jeder Art Transport, auch im Hinblick auf die Anwendung in mathematischen Theorien.

Wenn Sie sich mit einer bekannten/berühmte Persönlichkeit – bereits verstorben oder noch lebend – zu einer Plauderei bei Kaffee treffen könnten: wer wäre das und wieso?
Ich würde gerne den slowakischen Ökologen, Umweltschützer und Filmemacher Erik Baláž treffen. Ich bewundere ihn für seine Vision und seinen Einsatz, die Natur zu schützen und Naturwildnis zu bewahren, um das Klima zu schützen und die Vielfältigkeit der Natur zu zeigen.